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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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stillgelegt. >Alles fertig und zugeknöpft<, wie der kleine Junge sagte, nachdem er zum ersten Mal Pipi gemacht hatte. Er hat's dem Küchenchef persönlich gesagt.«
    »Diesem Kerl«, sagte Andy mürrisch.
    Big Jim schmunzelte. »Wegen Phil brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Der Betrieb ist geschlossen, und er bleibt geschlossen, bis die Krise vorbei ist. Vielleicht ist dies sogar ein Zeichen dafür, dass wir ihn für immer schließen sollten. Ein Zeichen des Allmächtigen.«
    »Das wäre gut«, sagte Andy. Aber er hatte eine deprimierende Erkenntnis: Sobald die Kuppel verschwand, würde Big Jim seine Meinung ändern, und wenn er das tat, würde Andy weiter mitmachen. Das würden auch Stewart Bowie und sein Bruder Fernald tun. Bereitwillig. Einerseits weil die Gewinne so unglaublich hoch waren - von steuerfrei ganz zu schweigen -, andererseits weil sie zu tief in dieser Sache drinsteckten. Er erinnerte sich an etwas, was ein längst verstorbener Filmstar gesagt hatte: »Als mir klar wurde, dass ich die Schauspielerei nicht mag, war ich zu reich, um aufzuhören.«
    »Mach dir nicht so viele Sorgen«, sagte Big Jim. »Egal, wie sich die Sache mit dem Dome entwickelt, fangen wir in ein paar Wochen an, das Propan wieder in die Stadt zu schaffen. Dazu nehmen wir die Sandlaster aus dem Bauhof. Du kommst mit Handschaltung zurecht, stimmt's?«
    »Ja«, sagte Andy trübselig.
    »Und ... « Big Jims Miene heiterte sich auf, als ihm eine Idee kam. » ... wir benutzen Stewies Leichenwagen! Dann können wir ein paar der Gasflaschen noch früher befördern!«
    Andy sagte nichts. Ihm missfiel die Tatsache, dass sie sich so viel Propan aus verschiedenen städtischen Beständen angeeignet hatten (wie Big Jim es ausdrückte), aber das war ihnen am sichersten erschienen. Sie produzierten in großem Maßstab - und das bedeutete hohen Flüssiggasverbrauch fürs Kochen und das Absaugen giftiger Gase. Big Jim hatte darauf hingewiesen, dass der Kauf großer Mengen Propangas Fragen aufwerfen könnte. Genau wie der Kauf großer Mengen handelsüblicher Medikamente, die dem Scheiß beigemischt wurden, auffallen und Ärger bringen konnte.
    Dass er einen Drugstore besaß, war nützlich gewesen, obwohl der Umfang seiner Bestellungen von Zeug wie Robitussin und Sudafed Andy schrecklich nervös gemacht hatte. Er war überzeugt gewesen, dass genau das ihr Verderben war, wenn sie denn ins Verderben stürzten. Über die hinter dem WCIK-Gebäude in Massen versteckten Propantanks hatte er bisher nie nachgedacht.
    »Übrigens gibt's heute Abend im Rathaus reichlich Elektrizität.« Big Jim sprach mit der Miene eines Mannes, der eine angenehme Überraschung verkündet. »Ich habe dafür gesorgt, dass Randolph meinen Jungen und seinen Freund Frankie zum Krankenhaus rüberschickt und sie einen Tank für unser Aggregat holen lässt.«
    Andy war augenblicklich besorgt. »Aber wir haben doch schon ... « »Ich weiß«, sagte Rennie beschwichtigend. »Ich weiß, dass wir das getan haben. Um das Cathy Russell musst du dir keine Sorgen machen - es hat vorerst genug Flüssiggas.«
    »Sie hätten einen Tank von dem Sender holen können ... dort draußen stehen so viele ... «
    »Das Krankenhaus war näher«, sagte Big Jim. »Und sicherer. Peter Randolph ist unser Mann, aber das heißt nicht, dass er von unserem kleinen Geschäft erfährt. Jetzt oder in Zukunft.«
    Das verstärkte Andys Gewissheit sogar noch, dass Big Jim die Fabrik nicht wirklich aufgeben wollte.
    »Jim, wenn wir anfangen, Flüssiggas heimlich in die Stadt zurückzuschaffen - wo soll es in der Zwischenzeit gewesen sein? Erzählen wir den Leuten, dass die Gas-Fee es entführt und sich die Sache dann anders überlegt hat?«
    Rennie runzelte die Stirn. »Findest du unsere Lage witzig, Kumpel?«
    »Nein! Ich finde sie erschreckend!«
    »Pass auf, ich habe eine Idee. Wir geben die Errichtung einer städtischen Brennstoffstelle bekannt, die rationiertes Propan je nach Bedarf verteilt. Auch Heizöl, sobald wir herauskriegen, wie es sich trotz Stromausfall verwenden lässt. Ich hasse die Vorstellung, etwas rationieren zu müssen - das ist zutiefst unamerikanisch -, aber dies hier hat Ähnlichkeit mit der Fabel von der Ameise und der Grille, weißt du. In dieser Stadt gibt es Baumwollpflücker, die alles im ersten Monat verjuxen und beim ersten Anzeichen einer Kältewelle lautstark fordern, von uns mitversorgt zu werden!«
    »Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass das hier einen Monat lang

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