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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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endlich an den Dome? Weil das amerikanische Volk Besseres verdient als die regierungsamtlichen Lügenmärchen, finden Sie nicht auch?«
    Sie erwartete, dass er sagen würde, das finde er ganz und gar nicht, und dass es in absehbarer Zeit keine New York Times und kein CNN an der Kuppel geben werde, aber Cox überraschte sie. »Voraussichtlich ab Freitag, wenn keiner der Trümpfe, die wir noch im Ärmel haben, sticht. Und was wollen Sie noch, Ms. Shumway? Machen Sie's kurz, denn ich bin kein Presseoffizier. Das ist eine andere Besoldungsstufe.«
    »Sie haben mich angerufen, also haben Sie mich am Hals. Pech gehabt, Colonel.«
    »Ms. Shumway, bei allem Respekt, Ihr Handy ist nicht das einzige, mit dem ich in Chester's Mill in Verbindung treten kann.«
    »Das stimmt sicher, aber ich glaube nicht, dass Barbie mit Ihnen redet, wenn Sie mich übergehen. Er ist nicht besonders glücklich über seine neue Position als zukünftiger Kommandant eines Militärgefängnisses.«
    Cox seufzte. »Wie lautet Ihre Frage?«
    »Ich möchte die Temperatur an der Ost- oder Südseite der Kuppel wissen - die wahre Temperatur, also möglichst weit von dem Brand entfernt, den ihr Leute gelegt habt.«
    »Wozu ... «
    »Haben Sie diese Information oder nicht? Ich denke, dass Sie sie haben oder zumindest beschaffen können. Ich denke, dass Sie in diesem Augenblick vor einem Bildschirm sitzen und Zugang zu allem haben - vermutlich auch zur Größe meiner Unterwäsche.« Sie machte eine Pause. »Und wenn Sie jetzt 42 sagen, ist dieses Gespräch beendet.«
    »Ist das eine Demonstration Ihres Humors, Ms. Shumway, oder sind Sie immer so?«
    »Ich bin müde und habe Angst. Führen Sie's darauf zurück.« Am anderen Ende entstand eine kurze Pause. Julia glaubte, eine Tastatur klicken zu hören. Dann sagte Cox: »In Castle Rock sind es acht Grad Celsius. Genügt das?«
    »Ja.« Der Unterschied war weniger groß, als sie befürchtet hatte, aber trotzdem beträchtlich. »Vor mir habe ich ein Thermometer im Schaufenster der Mill Gas and Grocery. Es zeigt vierzehn Grad an. Das sind sechs Grad Unterschied zwischen zwei Orten, die keine zwanzig Meilen auseinanderliegen. Zieht heute Abend nicht eine verdammt große Warmfront über den Westen von Maine hinweg, geht hier etwas vor, würde ich sagen. Stimmen Sie mir zu?«
    Cox beantwortete ihre Frage nicht, aber was er dann sagte, lenkte sie ab. »Wir wollen etwas anderes ausprobieren. Heute Abend gegen einundzwanzig Uhr. Das wollte ich Barbie mitteilen.«
    »Man hofft, dass Plan B besser funktioniert als Plan A. Gegenwärtig speist der vom Präsidenten Ernannte die Massen im Sweetbriar Rose, glaube ich. Wie man hört, gibt es Grillhähnchen á la King.« Sie konnte die Lichter die Straße entlang sehen, und ihr Magen knurrte.
    »Hören Sie bitte zu und richten ihm etwas aus?« Und sie hörte, was er nicht hinzufügte: Sie streitsüchtige Hexe?
    »Sehr gern«, sagte sie. Lächelnd. Weil sie eine streitsüchtige Hexe war. Wenn's sein musste.
    »Wir wollen eine neu entwickelte Säure ausprobieren. Eine im Labor hergestellte Flusssäure-Verbindung. Neunmal korrosiver als gewöhnliche Fluorwasserstoffsäure.«
    »Besser leben durch Chemie.«
    »Wie ich gehört habe, könnte man damit ein zwei Meilen tiefes Loch in gewachsenen Fels brennen.«
    »Höchst amüsante Leute, für die Sie arbeiten, Colonel.«
    »Wir wollen sie ausprobieren, wo die Motton Road nach ... « Sie hörte Papier rascheln. »Wo sie nach Harlow weiterführt. Ich werde auf jeden Fall dort sein.«
    »Dann sage ich Barbie, dass jemand anders sich um den Abwasch kümmern muss.«
    »Werden auch Sie uns mit Ihrer Anwesenheit beehren, Ms. Shumway?«
    Sie öffnete den Mund, um Das würde ich nicht verpassen wollen zu sagen, als ein Stück weiter die Straße herunter ein Höllenlärm losbrach.
    »Was geht dort vor?«, fragte Cox.
    Julia gab keine Antwort. Sie klappte ihr Handy zu, steckte es ein und rannte bereits auf das laute Stimmengewirr zu. Und auf etwas anderes zu. Auf etwas zu, was wie ein Knurren klang.
    Der Schuss fiel, als sie noch einen halben Straßenblock entfernt war.
     
     
    6
     
    Piper Libby kehrte ins Pfarrhaus zurück und traf dort Carolyn, Thurston und die kleinen Appletons an, die auf sie warteten. Sie war froh, sie zu sehen, weil diese vier sie von Sammy Bushey ablenkten. Zumindest vorläufig.
    Sie hörte sich Carolyns Schilderung des Anfalls an, den Aidan Appleton erlitten hatte, aber im Moment schien dem Jungen nichts zu fehlen - er

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