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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ein Problem«, sagte sie zu ihm aufsehend.
    »Was ... «
    »Sie«, sagte Piper. »Sie sind das Problem.«
    Sie versetzte ihm einen Stoß. Damit hatte Mel nicht gerechnet.
    Er hielt noch seinen Colabecher in der Hand. Jetzt stolperte er rückwärts in Georgia Roux' Schoß, und einen Augenblick lang glich die herausspritzende Cola einem vor dem rötlichen Abendhimmel hängenden Teufelsrochen. Georgia schrie überrascht auf, als Mel auf ihr landete. Sie kippte nach hinten und verschüttete dabei ihr eigenes Getränk. Es lief über die große Granitplatte vor der zweiflügligen Eingangstür. Piper konnte Scotch oder Bourbon riechen. Ihre Cokes waren mit Alkohol versetzt, den andere Bürger nicht mehr kaufen konnten. Kein Wunder, dass sie so irre gelacht hatten.
    Der rote Spalt in ihrem Kopf öffnete sich weiter.
    »Sie können nicht ... «, begann Frankie, der selbst aufzustehen versuchte. Sie stieß auch ihn zurück. In einer weit, weit entfernten Galaxie begann Clover - normalerweise der bravste aller Hunde vernehmlich zu knurren.
    Frankie landete auf dem Rücken: mit weit aufgerissenen, erschrockenen Augen, so dass er vorübergehend wie der kleine Junge aus der Sonntagsschule aussah, der er einst gewesen sein musste.
    » Vergewaltigung ist das Problem!«, rief Piper laut. »Vergewaltigung!«
    »Halten Sie die Klappe«, sagte Carter. Er saß weiter an seinem Platz, und obwohl Georgia sich an ihn drängte, blieb Carter ganz ruhig. Seine Oberarmmuskeln spielten unter seinem kurzärmligen blauen Hemd. »Sie halten jetzt die Klappe und verschwinden, wenn Sie die Nacht nicht unten in einer Zelle ver ... «
    »Nein, Sie werden eingesperrt«, sagte Piper. »Sie alle.«
    »Mach, dass sie den Mund hält«, sagte Georgia. Sie winselte nicht, war aber kurz davor. »Mach, dass sie den Mund hält, Cart.«
    »Ma'am ... « Das war Freddy Denton. Sein Uniformhemd aus der Hose hängend, sein Atem mit Bourbongeruch. Duke hätte einen einzigen Blick auf ihn geworfen und ihn gefeuert. Hätte sie alle gefeuert. Er wollte sich erheben, aber diesmal landete er mit einem überraschten Gesichtsausdruck, der unter anderen Umständen komisch gewesen wäre, auf dem Rücken. Es war nett, dass sie gesessen hatten, während Piper gestanden hatte. Machte es einfacher. Aber oh! wie ihre Schläfen pochten. Sie konzentrierte sich auf Thibodeau, den Gefährlichsten von allen. Er betrachtete sie weiter mit aufreizender Gelassenheit. Als wäre sie eine Monstrosität, für deren Besichtigung er einen Quarter bezahlt hatte, um sie als Nebenattraktion in einem eigenen Zelt sehen zu können. Aber er musste zu ihr aufsehen, das war ihr Vorteil.
    »Aber in keiner Zelle hier«, sagte sie, indem sie Thibodeau direkt ansprach. »Sondern in Shawshank, wo sie kleinen Spielplatzrowdys wie euch das antun, was ihr dem armen Mädchen angetan habt.«
    »Sie blöde Schlampe«, sagte Carter. In einem Ton, als machte er eine Bemerkung über das Wetter. »Wir waren nicht mal in der Nähe ihres Wohnwagens.«
    »Richtig«, sagte Georgia, die sich wieder aufsetzte. Auf einer ihrer Wangen, auf denen eine virulente Teenager-Akne verblasste (aber noch einige letzte Vorposten hielt), klebte verschüttete Cola. »Und außerdem wissen alle, dass Sammy Bushey eine lügnerische Lesbo-Fotze ist.«
    Pipers Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Sie bedachte damit Georgia, die vor der Verrückten zurückwich, die so plötzlich auf den Stufen erschienen war, auf denen sie sich einen oder zwei gemütliche Sunsetter gegönnt hatten. »Woher kennen Sie den Namen der lügnerischen Lesbo-Fotze? Ich habe ihn nicht gesagt.«
    Georgias Mund bildete ein verzweifeltes O. Und unter Carter Thibodeaus Gelassenheit flackerte erstmals etwas auf. Ob es Angst oder nur Verärgerung war, konnte Piper nicht beurteilen.
    Frank DeLesseps rappelte sich vorsichtig auf. »Sie sollten lieber keine Anschuldigungen verbreiten, die Sie nicht beweisen können, Reverend Libby.«
    »Oder Polizisten tätlich angreifen«, sagte Freddy Denton. »Ich bin bereit, diesmal darüber hinwegzusehen - alle stehen unter Stress -, aber Sie müssen sofort mit diesen Anschuldigungen aufhören.« Er machte eine Pause, dann fügte er lahm hinzu: »Und natürlich mit dem Schubsen.«
    Piper fixierte weiter Georgia. Ihre rechte Hand umklammerte den schwarzen Plastikgriff von Clovers Leine so fest, dass sie pochte. Der Hund stand mit gespreizten Vorderläufen und gesenktem Kopf da und knurrte weiter. Das klang wie ein starker Außenbordmotor

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