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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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gegenwärtigen Situation der Stadt hätte das Jugendamt in Castle Rock ebenso gut auf dem Mond stehen können.
    »Im Prinzip seid ihr also alle sauber«, sagte Big Jim. »Blitzsauber«, antwortete Frank.
    »Nun, ich denke, damit sind wir zufrieden.« Big Jim sah sich um. »Sind wir zufrieden, Gentlemen?«
    Andy und Randolph nickten, sichtlich erleichtert.
    »Gut«, sagte Big Jim. »Nun, heute war ein langer Tag - ein ereignisreicher Tag -, und wir brauchen bestimmt alle etwas Schlaf. Vor allem ihr jungen Beamten braucht ihn, weil ihr euch morgen früh um sieben zum Dienst melden werdet. Der Supermarkt und das Gas and Grocery werden für die Dauer dieser Krise geschlossen, und Chief Randolph denkt, dass ihr genau die Richtigen seid, um die Food City für den Fall zu bewachen, dass die Leute, die dorthin kommen, unfreundlich auf die neue Ordnung reagieren. Glauben Sie, dass Sie dem gewachsen sind, Mr. Thibodeau? Mit Ihrer ... Ihrer Kriegsverletzung?«
    Carter bewegte seinen Arm. »Der ist okay. Die Sehne hat ihr Köter nicht erwischt.«
    »Wir können auch Fred Denton mitschicken«, sagte Chief Randolph, der sich für die Sache zu erwärmen begann. »Wettington und Morrison müssten beim Gas and Grocery genügen.« »Jim«, sagte Andy, »vielleicht sollten wir die erfahreneren Leute zur Food City schicken und die weniger erfahrenen zu dem kleineren ... «
    »Das glaube ich nicht«, sagte Big Jim. Lächelnd. Weil er es fühlte. »Diese jungen Leute sind genau die, die wir vor der Food City haben wollen. Und noch etwas. Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass einige von euch Leuten Waffen in ihren Fahrzeugen mitgeführt haben, und ein paar haben sie sogar bei Fußstreifen getragen.«
    Das wurde mit Schweigen quittiert.
    »Ihr seid Polizisten auf Probe«, sagte Big Jim. »Wenn ihr persönliche Schusswaffen besitzt, ist das euer Recht als Amerikaner. Aber wenn ich höre, dass einer von euch bewaffnet ist, während er morgen vor der Food City steht und den guten Bürgern dieser Stadt gegenübertretet, ist er die längste Zeit Polizist gewesen.«
    »Absolut richtig«, sagte Randolph.
    Big Jim musterte Frank, Carter, Mel und Georgia. »Irgendwelche Probleme damit? Irgendwer?«
    Sie schienen nicht glücklich darüber zu sein. Das hatte Big Jim auch nicht erwartet, aber sie kamen ohnehin sehr glimpflich davon. Thibodeau bewegte weiter seine Schulter und die Finger, er testete sie.
    »Und wenn sie nicht geladen wären?«, fragte Frank. »Wenn sie nur da wären, Sie wissen schon, als Warnung?«
    Big Jim hob einen belehrenden Zeigefinger. »Ich will dir erzählen, was mein Vater immer gesagt hat, Frank: Eine ungeladene Waffe gibt es nicht. Wir haben hier eine gute Stadt. Ihr werdet euch also benehmen, darauf setze ich. Wenn die sich ändern, ändern wir uns auch. Kapiert?«
    »Ja, Sir, Mr. Rennie.« Frank sah immer noch unglücklich aus.
    Das war Big Jim gerade recht.
    Er stand auf. Aber statt sie hinauszuführen, streckte Big Jim seine Arme aus. Er sah ihr Zögern und nickte noch immer lächelnd. »Los, kommt schon. Morgen wird ein großer Tag, und wir wollen den heutigen nicht ohne ein Gebet beschließen. Fasst also an.«
    Sie fassten an. Big Jim schloss die Augen und neigte den Kopf. »Lieber Gott ... «
    So ging es längere Zeit weiter.
     
    3
     
    Wenige Minuten vor Mitternacht stieg Barbie die Außentreppe zu seiner Wohnung hinauf. Seine Schultern hingen müde herunter, und er dachte, dass er sich nichts wünschte außer sechsstündigem Vergessen, bevor sein Wecker klingelte und er ins Sweetbriar Rose musste, um das Frühstück zuzubereiten.
    Die Müdigkeit fiel von ihm ab, sobald er das Licht anknipste, das dank Andy Sanders' Stromaggregat weiter funktionierte.
    Hier drinnen war jemand gewesen.
    Der Hinweis war so subtil, dass er ihn nicht gleich einordnen konnte. Er schloss die Augen, öffnete sie dann wieder, ließ seinen Blick über das Wohnzimmer mit Kochnische schweifen und versuchte, alles in sich aufzunehmen. Die Bücher, die er hier hatte zutücklassen wollen, standen unberührt in den Regalen; die Sessel standen an ihrem gewohnten Platz - einer unter der Stehlampe, der andere am einzigen Fenster des Zimmers mit der malerischen Aussicht auf die Gasse hinter dem Haus; Kaffeetasse und Frühstücksteller standen noch auf der Abtropffläche neben dem winzigen Spülbecken.
    Dann klickte etwas, wie es meist der Fall war, wenn man nicht zu verkrampft suchte. Es war der Teppich. Sein Nicht-LindsayTeppich, wie er ihn

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