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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Notebook wegsperre und den Ausdruck bei Julia lasse, was soll ich dann Jim zeigen? Ich könnte natürlich noch einen Ausdruck ... «
    »Nein. Einer, der in der Gegend herumschwirrt, ist genug. Zumindest vorläufig. Ihm eine Heidenangst einzujagen, ist eine Sache. Ihn in Panik zu versetzen, könnte ihn noch unberechenbarer machen. Brenda, glauben Sie, dass er schuldig ist?«
    Sie zögerte nicht. »Ohne jeden Zweifel.« Weil Howie es geglaubt hat - das genügt mir.
    »Und Sie wissen noch, was in der Akte steht?«
    »Nicht die genauen Zahlen und die Namen aller Banken, aber genügend Details.«
    »Dann wird er Ihnen glauben«, sagte Barbie. »Ob Sie einen zweiten Ausdruck mitbringen oder nicht - er wird Ihnen glauben.«
     
    5
     
    Brenda steckte den VADER-Ausdruck in einen braunen Umschlag. Auf die Vorderseite schrieb sie in Druckbuchstaben Julias Namen. Sie legte den Umschlag auf den Küchentisch, dann ging sie in Howies Arbeitszimmer und schloss sein Notebook in den Safe ein. Der Wandtresor war klein, und sie musste den Mac diagonal hineinstellen, aber dann passte er genau. Zuletzt drehte sie das Kombinationsschloss nicht nur einmal, sondern zweimal herum, worauf ihr verstorbener Mann immer bestanden hatte. Als sie das tat, gingen die Lichter aus. Einen Augenblick lang war irgendein primitiver Teil in ihr davon überzeugt, sie hätte sie allein dadurch zum Erlöschen gebracht, dass sie das Schloss ein zweites Mal herumgedreht hatte.
    Dann wurde ihr klar, dass das Notstromaggregat hinter dem Haus nicht mehr lief.
     
    6
     
      Als Junior am Dienstagmorgen um fünf nach sechs hereinkam, seine blassen Wangen stoppelig, sein Haar in Büscheln vom Kopf abstehend, saß Big Jim in einem weißen Bademantel, der ungefähr die Abmessungen eines Klippergroßsegels hatte, am Küchentisch und trank eine Cola.
    Juniors Nicken galt der Dose. »Ein guter Tag beginnt mit einem guten Frühstück.«
    Big Jim setzte die Dose an, nahm einen Schluck und stellte sie ab. »Es gibt keinen Kaffee. Nun, es gibt welchen, aber keinen Strom. Das Aggregat hat kein Gas mehr. Schnapp dir eine Cola, okay? Die sind noch einigermaßen kalt, und du siehst aus, als könntest du eine brauchen.«
    Junior öffnete den Kühlschrank und spähte in sein dunkles Inneres. »Soll ich wirklich glauben, dass du nicht jederzeit etwas Flüssiggas auftreiben könntest?«
    Das ließ Big Jim leicht zusammenzucken, dann entspannte er sich. Das war eine vernünftige Frage, die nicht zwangsläufig bedeutete, dass Junior irgendetwas wusste. Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt, riefBig Jim sich ins Gedächtnis zurück.
    »Sagen wir einfach, dass das gegenwärtig vielleicht nicht politisch opportun wäre.«
    »Mhm.«
    Junior schloss die Kühlschranktür und setzte sich ihm gegenüber an den Küchentisch. Er betrachtete seinen Alten mit gewissem Amüsement (das Big Jim fälschlicherweise für Zuneigung hielt).
    Die Familie, die zusammen mordet, bleibt zusammen, dachte Junior. Zumindest vorläufig. Solange das . ..
    »Politisch opportun«, sagte er.
    Big Jim nickte und studierte seinen Sohn, der sein Frühmorgengetränk mit einem Big Jerk Beefstick ergänzte.
    Er fragte nicht: Wo warst du? Er fragte nicht: Was fehlt dir?, obwohl in dem unbarmherzigen Morgenlicht, das in die Küche flutete, unübersehbar war, dass Junior etwas fehlte. Aber er hatte eine Frage.
    »Es gibt Leichen. Mehrzahl. Stimmt das?«
    »Ja.« Junior biss ein großes Stück von seinem Beefstick ab und spülte es mit Cola hinunter. Ohne das Summen des Kühlschranks und das Blubbern des Mr. Coffee herrschte in der Küche eine unheimliche Stille.
    »Und alle diese Leichen lassen sich Mr. Barbara anlasten?«
    »Ja. Alle.« Ein weiterer kräftiger Biss. Ein weiterer Schluck. Junior sah ihn unverwandt an, rieb sich dabei die linke Schläfe. »Kannst du diese Leichen heute gegen Mittag glaubhaft auffinden?«
    »Kein Problem.«
    »Und natürlich die Beweise gegen unseren Mr. Barbara.« »Ja.« Junior lächelte. »Es sind gute Beweise.«
    »Melde dich heute Morgen nicht auf der Polizeistation zum Dienst, Junge.«
    »Ich tu's lieber«, sagte Junior. »Könnte komisch aussehen, wenn ichs bleibenlasse. Außerdem bin ich nicht müde. Ich habe mit ... « Er schüttelte den Kopf. »Ich habe geschlafen, belassen wir's dabei.«
    Big Jim fragte auch nicht: Mit wem hast du geschlafen? Er hatte andere Sorgen, als sich darum zu kümmern, mit wem sein Sohn vielleicht etwas hatte; er war nur froh, dass sein Sohn nicht

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