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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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habe ich einen anderen Auftrag. Für Officer Thibodeau auch. Schicken Sie ihn zu mir herauf.« »Wozu?«
    »Wenn Sie das wissen müssten, hätte ich es Ihnen gesagt. Schicken Sie ihn einfach rauf. Die Liste möglicher neuer Leute können Junior und Frank später aufstellen.«
    »Nun ... wenn Sie mei ... «
    Randolph wurde durch einen neuen Tumult unterbrochen. Irgendetwas fiel um oder wurde geworfen. Es gab einen lauten Krach, als etwas anderes zersplitterte.
    »Los, geht dazwischen!«, brüllte Randolph.
    Big Jim hielt sein Handy lächelnd vom Ohr weg. Er konnte trotzdem alles genau hören.
    »Schnappt euch die beiden ... nicht diese beiden, Idiot, die beiden ANDEREN ... NEIN, ich will nicht, dass sie festgenommen werden! Sie sollen sich zum Teufel scheren! Schmeißt sie raus, wenn sie nicht freiwillig gehen!«
    Im nächsten Augenblick sprach er wieder mit Big Jim. »Erinnern Sie mich daran, weshalb ich diesen Job wollte, ich fange nämlich an, es zu vergessen.«
    »Das kommt wieder in Ordnung«, sagte Big Jim beschwichtigend. »Bis morgen haben Sie fünf neue Männer - frische junge Burschen - und bis Donnerstag fünf weitere. Mindestens fünf. Schicken Sie mir jetzt den jungen Thibodeau rauf. Und sorgen Sie dafür, dass die hinterste Zelle im Untergeschoss für einen neuen Insassen bereitsteht. Heute Nachmittag wird Mr. Barbara dort Quartier beziehen.«
    »Was liegt gegen ihn vor?«
    »Wie wär's mit vier Morden, dazu Anstiftung zum Aufruhr vor dem hiesigen Supermarkt? Genügt Ihnen das?«
    Er legte auf, bevor Randolph antworten konnte. »Was sollen Carter und ich tun?«, fragte Junior.
    »Heute Nachmittag? Als Erstes etwas Erkundung und Planung. Bei der Planung unterstütze ich euch. Danach seid ihr bei der Verhaftung Barbaras dabei. Das wird euch gefallen, denke ich.«
    »Allerdings!«
    »Sobald Barbara im Knast sitzt, sollten Officer Thibodeau und du kräftig zu Abend essen, weil euer eigentlicher Job nachts getan werden muss.«
    »Was für einer?«
    »Die Redaktion des Democrat niederbrennen - wie gefällt dir das?«
    Junior machte große Augen. »Wieso?«
    Dass sein Sohn das fragte, war eine Enttäuschung. »Weil es in unmittelbarer Zukunft nicht im besten Interesse der Stadt liegt, eine Zeitung zu haben. Irgendwelche Einwände?«
    »Dad ... bist du je auf die Idee gekommen, dass du verrückt sein könntest?«
    Big Jim nickte. »Verrückt wie ein Fuchs«, sagte er.
     
    7
     
      »Ich war die ganze Zeit in diesem Raum«, sagte Ginny Tomlinson mit ihrer neuen dumpfen Stimme, »aber ich habe mir niemals vorgestellt, selbst auf dem Tisch zu liegen.«
    »Selbst wenn, hätten Sie vermutlich nicht gedacht, Sie könnten von dem Kerl versorgt werden, der Ihnen sonst Ihr Morgensteak mit Eiern serviert.« Barbie versuchte sich locker zu geben, aber seit er mit der ersten Fahrt des Krankenwagens ins Cathy Russell gekommen war, hatte er unentwegt Verletzte versorgt und war jetzt müde. Viel davon war vermutlich durch Stress verursacht: Er hatte eine Heidenangst davor, mit seinen Bemühungen jemandem mehr zu schaden als zu helfen. Die gleiche Sorge konnte er auf den Gesichtern von Gina Buffalino und Harriet Bigelow sehen - und in deren Kopf tickte keine Jim-Rennie-Uhr, die alles noch schlimmer machte.
    »Ich denke, es wird eine Zeit lang dauern, bis ich wieder Steak essen kann«, sagte Ginny.
    Rusty hatte ihre Nase gerichtet, bevor er sich der übrigen Patienten angenommen hatte. Barbie hatte ihm dabei assistiert, indem er ihren Kopf so sanft wie möglich festhielt und ermutigende Worte murmelte. Rusty hatte Gazestreifen, die mit einem Kokainpräparat getränkt waren, in ihre Nasenlöcher geschoben. Er ließ das Betäubungsmittel zehn Minuten einwirken (und nutzte diese Zeit, um ein schlimm verstauchtes Handgelenk zu behandeln und das geschwollene Knie einer unförmig dicken Frau zu bandagieren), dann zog er die Gaze mit einer Pinzette heraus und griff nach einem Skalpell. Der Arzthelfer arbeitete bewundernswert rasch. Bevor Barbie Ginny auffordern konnte, Wishbone zu sagen, hatte Rusty den Griff eines Skalpells in das weniger blockierte Nasenloch geschoben, stützte ihn an der Nasenscheidewand ab und benutzte ihn als Hebel.
    Wie ein Mann, der eine Radkappe abstemmt, dachte Barbie bei dem leisen, aber unüberhörbaren Knirschen, mit dem Ginnys Nase wieder einigermaßen in die Normalposition zurückkehrte. Sie schrie nicht auf, aber ihre Fingernägel rissen Löcher in die Papierdecke des Untersuchungstisches, und ihr

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