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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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verhören.«
    »Ja, Sir. Gut.«
    »Ohne großartige Belehrung über seine Rechte.« »Nein, Sir.«
    »Und dank der Kuppel gibt's auch keine Überstellung an den County Sheriff.« Randolph musterte Junior mit scharfem Blick. »Junger Mann, dies wird ein Musterfall dafür, dass etwas, was in Vegas passiert, auch in Vegas bleibt.«
    Junior wusste nicht, ob er darauf mit ja, Sir oder nein, Sir antworten sollte, weil er keine Ahnung hatte, wovon der Idiot hinter dem Schreibtisch redete.
    Randolph musterte ihn einen Augenblick länger, als wollte er sicherstellen, dass sie sich verstanden, dann klatschte er leicht in die Hände und stand auf. »Gehen Sie nach Hause, Junior. Sie sind bestimmt erledigt.«
    »Ja, Sir, das bin ich. Und ich denke, ich werd's tun. Mich ausruhen, meine ich.«
    »Ich hatte ein Päckchen Zigaretten in der Tasche, als Reverend Coggins mich getunkt hat«, sagte Randolph im Tonfall liebevoller Erinnerung. Auf dem Weg zur Tür legte er Junior einen Arm um die Schultern. Junior behielt seinen respektvollen, aufmerksamen Gesichtsausdruck bei, aber am liebsten hätte er unter dem Gewicht dieses schweren Arms geschrien. Es kam ihm vor, als hätte er eine Krawatte aus Fleisch um seinen Hals baumeln. »Sie waren natürlich hin. Und ich habe mir niemals neue gekauft. Durch den Sohn Gottes vor dem Teufelskraut gerettet. Wie ist das als Gnadenerweis?«
    »Fantastisch«, brachte Junior heraus.
    »Brenda und Angie werden natürlich die meiste Aufmerksamkeit bekommen, und das ist normal- eine prominente Mitbürgerin und ein junges Mädchen, das sein Leben noch vor sich hatte -, aber Reverend Coggins hatte auch seine Fans. Ganz abgesehen von einer großen, ihn liebenden Gemeinde.«
    Aus den Augenwinkeln konnte Junior links Randolphs Hand mit den dicken Fingern sehen. Er fragte sich, was der Chief tun würde, wenn er plötzlich den Kopf zur Seite gedreht und reingebissen hätte. Ihm vielleicht einen dieser Finger abgebissen und auf den Boden gespuckt.
    »Vergessen Sie Dodee nicht.« Er hatte keine Ahnung, wieso er das sagte, aber es funktionierte. Randolphs Hand fiel von seiner Schulter. Der Mann wirkte wie vom Donner gerührt. Junior merkte, dass er Dodee tatsächlich vergessen hatte.
    »0 Gott«, sagte Randolph. »Dodee. Hat irgendwer Andy angerufen und es ihm gesagt?« »Weiß ich nicht, Sir.«
    »Ihr Vater hat es doch bestimmt getan?« »Er hatte schrecklich viel zu tun.«
    Das stimmte allerdings. Big Jim saß zu Hause in seinem Arbeitszimmer und setzte seine Rede für die Bürgerversammlung am Donnerstagabend auf. Die Rede, die er halten würde, kurz bevor die Bürger dafür stimmten, den Stadtverordneten für die Dauer der Krise weitgehende Notvollmachten zu bewilligen.
    »Ich muss ihn unbedingt anrufen«, sagte Randolph. »Aber vielleicht wär's besser, vorher ein Gebet zu sprechen. Wollen Sie sich mir anschließen, wenn ich gottwärts auf den Knien liege, Sohn?«
    Junior hätte sich lieber Feuerzeugbenzin vorn über seine Hose gekippt und es angezündet, aber das sagte er nicht. »>Sprich allein mit deinem Gott, dann hörst du seine Antwort deutlicher.< Das sagt mein Dad immer.«
    »Na schön, mein Sohn. Das ist ein guter Rat.«
    Bevor Randolph mehr sagen konnte, schlüpfte Junior erst aus seinem Dienstzimmer, dann aus der Polizeistation. Er ging tief in Gedanken versunken nach Hause, trauerte um seine verlorenen Freundinnen und überlegte, wie er sich eine neue beschaffen könnte. Vielleicht mehr als eine.
    Unter der Kuppel konnten alle möglichen Dinge passieren.
     
    1 5
     
    Peter Randolph versuchte zu beten, aber er hatte zu viel im Kopf Außerdem half Gott denen, die sich selbst halfen. Er glaubte nicht, dass das in der Bibel stand, aber es stimmte trotzdem. Also wählte er Andy Sanders' Handynummer, die er auf einer Liste am Schwarzen Brett neben der Tür gefunden hatte. Er hoffte, dass sich niemand melden würde, aber das tat der Kerl gleich nach dem ersten Klingeln - war das nicht immer so?
    »Hallo, Andy. Hier ist Chief Randolph. Ich habe eine ziemlich schlimme Nachricht für Sie, mein Freund. Vielleicht sollten Sie sich lieber hinsetzen.«
    Es wurde ein schwieriges Gespräch. Sogar höllisch schwierig.
    Als es endlich vorüber war, saß Randolph da und trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte. Er überlegte sich - wieder einmal-, dass er nicht nur traurig wäre, wenn Duke Perkins noch hier säße. Vielleicht gar nicht traurig. Dieser Job hatte sich als viel härter und schmutziger

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