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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Roger: »Halloween. Das ist auch 'ne Einunddreißig.«
    »Du bist ein regelrechter Informationsquell«, sagte Stewart. Roger tippte sich an die Seite seines unglücklich geformten Schädels. »Ich speichere alles«, sagte er. »Ich tu das nicht absichtlich. Ist nur so 'ne Gabe.«
    Jamaika, dachte Stewart. Oder Barbados. Jedenfalls irgendwo, wo´s warm ist. Sobald der Dome verschwindet. Ich will nie mehr einen Killian sehen. Oder sonst jemanden aus diesem Nest.
    »Auch ein Kartenspiel hat einunddreißig Blatt«, sagte Roger. Fern starrte ihn an. »Scheiße, bist du echt so ... «
    »Bloß ein Scherz, war bloß ein Scherz«, sagte Roger und brach in eine grässlich kreischende Lache aus, von der Stewart Kopfschmerzen bekam.
    Inzwischen hatten sie das Catherine Russell schon fast erreicht.
    Stewart sah einen grauen Ford Taurus vom Parkplatz des Krankenhauses wegfahren.
    »He, das ist Dr. Rusty«, sagte Fern. »Ich wette, dass er froh sein wird, das Zeug hier zu kriegen. Hup ihn kurz an, Stewie.« Stewie hupte ihn kurz an.
     
    5
     
    Als die Gottlosen fort waren, ließ Chef Bushey endlich den Garagentoröffner los, den er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. Er hatte Roger Killian und die Brüder Bowie aus dem Fenster der Herrentoilette des Studios beobachtet. Sein Daumen hatte die ganze Zeit über, in der sie im Lagerschuppen in seinen Sachen herumgekramt hatten, auf dem Knopf gelegen. Wären sie mit Ware herausgekommen, hätte er den Knopf gedrückt und den ganzen Krempel himmelhoch in die Luft gejagt.
    »Es liegt in deinen Händen, mein Jesus«, hatte er gemurmelt. »Wie wir als Kinder gesagt haben: Ich will nicht, aber ich mach's.«
    Und Jesus regelte die Sache. Chef fühlte es. Das Gefühl kam, als er hörte, wie George Dow und die Gospel-Tones über Satellit »God How You Care for Me« sangen, und es war ein echtes Gefühl, ein Zeichen von oben. Sie waren nicht gekommen, um sein Crystal Meth zu holen, sondern zwei kümmerliche Tanks mit Flüssiggas.
    Er beobachtete, wie sie wegfuhren, dann schlurfte er den Weg vom Hinterausgang des Studios hinunter in den kombinierten Labor/Lagerhaus-Bereich. Dies war jetzt sein Gebäude, seine Ware, zumindest bis Jesus kam und alles in seinen Besitz nahm.
    Vielleicht an Halloween. Vielleicht schon vorher.
    Es gab viel nachzudenken, und das Denken fiel ihm dieser Tage leichter, wenn er zugedröhnt war.
    Viel leichter.
    6
     
    Julia trank ihr Gläschen Whiskey in kleinen Schlucken, damit es länger vorhielt, aber die Polizistinnen kippten ihres in Heldinnenmanier. Es genügte nicht, um sie auch nur beschwipst zu machen, aber es lockerte ihre Zungen.
    »Fakt ist, dass ich entsetzt bin«, sagte Jackie Wettington. Sie hielt den Kopf gesenkt und spielte mit ihrem leeren Schnapsglas, aber als Piper ihr anbot, nachzuschenken, schüttelte sie den Kopf. »Das alles wäre nie passiert, wenn Duke noch am Leben wäre. Darauf komme ich immer wieder zurück. Selbst wenn er Grund zu der Annahme gehabt hätte, dass Barbara seine Frau ermordet hat, hätte er sich an das vorgeschriebene Verfahren gehalten. So war er eben. Und dem Vater eines Opfers gestatten, zu den Zellen runterzugehen und dem Täter gegenüberzutreten? Niemals.« Linda nickte zustimmend. »Der Gedanke, was dem Mann zustoßen könnte, jagt mir Angst ein. Und ..«
    »Wenn es Barbie passieren kann, könnte es jedem passieren?«, fragte Julia.
    Jackie nickte. Biss sich auf die Unterlippe. Spielte mit ihrem Glas. »Wenn ihm etwas zustößt - ich meine nicht unbedingt etwas Dramatisches wie ein Lynchmord, nur ein >Unfall< in seiner Zelle -, weiß ich nicht sicher, ob ich diese Uniform jemals wieder anziehen könnte.«
    Lindas Hauptsorge war einfacher und direkter. Ihr Mann hielt Barbie für unschuldig. In der Hitze ihres Zorns (und ihres Abscheus vor dem, was sie in der Speisekammer der McCains entdeckt hatten) hatte sie diese Sichtweise weit von sich gewiesen schließlich hatte Angie McCain Barbies Erkennungsmarken in ihrer grauen, verwesenden Hand gehalten. Aber je länger sie darüber nachdachte, desto besorgter wurde sie. Teils weil sie Rustys Urteilsfähigkeit schätzte, sie immer geschätzt hatte, aber auch wegen Barbies Aufforderung an sie, kurz bevor Randolph ihn mit dem Spray außer Gefecht gesetzt hatte: Sagen Sie Ihrem Mann, dass er die Leichen untersuchen soll. Er muss die Leichen untersuchen!
    »Und noch etwas«, sagte Jackie, die weiter mit ihrem Glas spielte. »Man stellt keinen Häftling mit Pfefferspray ruhig,

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