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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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lange Nase drehen; ich kann auf meiner sitzen und das Gleiche tun. Die Besucher stehen nebeneinander aufgereiht, und wer sich dazu bereitfindet, trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck DALE BARBARA IST UNSCHULDIG oder FREIHEIT FÜR DALE BARBARA oder SETZT JAMES RENNIE AB. Es wird tränenreiche Wiedervereinigungen geben - Hände, die sich mit der Barriere zwischen sich gegen andere Hände pressen, vielleicht sogar versuchte Küsse. Lauter ausgezeichnete Fernsehbilder, lauter ausgezeichnetes Propagandamaterial. Vor allem werden die Bürger Ihrer Stadt nachdenklich werden und sich fragen, was sie mit einem unfähigen Mann wie Ihnen am Ruder sollen.«
    Big Jims Stimme sank zu einem heiseren Knurren herab. »Das lasse ich nicht zu.«
    »Wie wollen Sie das verhindern? Über tausend Leute. Die können Sie nicht alle erschießen.« Als Cox weitersprach, klang seine Stimme ruhig und vernünftig. »Kommen Sie, Stadtverordneter, wir wollen gemeinsam eine Lösung finden. Sie können noch immer ungeschoren davonkommen. Sie müssen nur das Ruder loslassen.«
    Big Jim sah Junior, der noch Schlafanzug und Pantoffeln trug, wie ein Gespenst durch den Flur zur Haustür huschen, und nahm ihn kaum wahr. Selbst wenn Junior auf dem Gang tot umgefallen wäre, wäre Big Jim über seinen Schreibtisch gebeugt sitzen geblieben - mit dem goldenen Baseball in einer Hand und dem Telefonhörer in der anderen. Ihn beherrschte ein einziger Gedanke: Andrea Grinnell und Officer Möpschen als ihre Stellvertreterin sollten seine Stadt übernehmen.
    Das war ein Witz. Ein schlechter Witz.
    »Colonel Cox, Sie können mich mal!«
    Big Jim legte auf, drehte seinen Stuhl zur Seite und warf den goldenen Baseball. Er traf das signierte Foto von Tiger Woods. Das Glas zersplitterte, der Holzrahmen krachte zu Boden, und Carter Thibodeau, der es gewöhnt war, andere in Angst und
    Schrecken zu versetzen, aber selbst nicht schreckhaft war, sprang auf.
    »Mr. Rennie? Alles okay mit Ihnen?«
    Er sah nicht okay aus. Sein Gesicht war dunkelrot gefleckt.
    Seine kleinen Augen waren weit aufgerissen und schienen aus ihren durch erstarrtes Fett gebildeten Höhlen quellen zu wollen. Die Zornesader auf seiner Stirn pulsierte.
    »Sie werden mir diese Stadt niemals wegnehmen«, flüsterte Big Jim.
    »Natürlich nicht«, sagte Carter. »Ohne Sie sind wir erledigt.« Daraufhin entspannte Big Jim sich etwas. Er griff nach dem Telefonhörer, dann fiel ihm ein, dass Randolph nach Hause gegangen war, um etwas zu schlafen. Der neue Polizeichef hatte seit Ausbruch der Krise verdammt wenig Schlaf bekommen und Carter erklärt, er wolle mindestens bis Mittag schlafen. Und das war in Ordnung. Der Mann taugte ohnehin nichts.
    »Carter, notier dir eine kurze Anweisung. Die zeigst du Morrison, falls er heute Vormittag Wachhabender ist, und lass sie auf Randolphs Schreibtisch zurück. Anschließend kommst du sofort wieder hierher.« Er machte eine kleine Pause, runzelte nachdenklich die Stirn. »Und sieh nach, ob Junior dort ist. Er ist weggegangen, als ich mit Colonel Tun-Sie-was-ich-verlange telefoniert habe. Du brauchst ihn nicht eigens zu suchen, aber falls er dort ist, überzeug dich davon, dass mit ihm alles in Ordnung ist.«
    »Klar. Wie lautet der Text?«
    »>Lieber Chief Randolph, Jacqueline Wettington ist sofort aus dem Polizeidienst von Chester's Mill zu entfernen.<« »Sie wird gefeuert?«
    »Allerdings.«
    Carter kritzelte in sein Büchlein, und Big Jim ließ ihm Zeit, alles zu notieren. Ihm ging es wieder gut. Besser als gut. Er fühlte es. »Schreib weiter: >Lieber Officer Morrison, sobald Wettington heute zum Dienst kommt, teilen Sie ihr mit, dass sie von ihren Aufgaben entbunden ist und ihren Spind ausräumen soll. Sollte sie nach dem Grund dafür fragen, sagen Sie ihr, dass die Polizei umorganisiert wird, so dass ihre Dienste nicht länger benötigt werden.<«
    »Schreibt man Spind mit t, Mr. Rennie?«
    »Die Rechtschreibung spielt keine Rolle. Auf die Message kommt's an.«
    »Okay. Genau.«
    »Falls sie weitere Fragen hat, kann sie damit zu mir kommen.« »Das hab ich. Sonst noch was?«
    »Nein. Sag den anderen, dass der Erste, der ihr begegnet, ihr die Plakette und ihre Waffe abnehmen soll. Wird sie pampig und sagt, dass die Pistole ihr gehört, sollen sie den Empfang quittieren und ihr erklären, dass sie die Waffe zurückbekommt oder dafür entschädigt wird, wenn die Krise vorbei ist.«
    Carter kritzelte noch etwas, dann sah er auf »Was, glauben Sie, ist mit Junes los, Mr.

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