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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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würde.
    »Ich wollte an Halloween die Kleine Meerjungfrau sein«, sagte Deanna, »aber jetzt nich mehr. Ich werd überhaupt nichts sein. Ich will gar nich aus dem Haus gehen. Ich hab Angst vor Halloween.«
    »Hast du schlecht geträumt?«, fragte Janelle.
    »Ja.« Deanna hielt ihr das Fruit Roll-Up hin. »Willst du den Rest? Ich bin nich so hungrig, wie ich dachte.«
    »Nein«, sagte Janelle. Sie wollte nicht mal ihre restlichen Cracker mit Erdnussbutter, und das sah ihr kein bisschen ähnlich. Und Judy hatte nur einen halben Cracker gegessen. Janelle erinnerte sich daran, dass sie einmal Audrey dabei beobachtet hatte, wie sie in ihrer Garage eine Maus in die Enge trieb. Sie erinnerte sich, wie Audrey gebellt und sich jedes Mal wieder auf die Maus gestürzt hatte, wenn sie aus ihrer Ecke flüchten wollte. Das hatte Janelle traurig gemacht, und sie hatte ihre Mutter gerufen, damit sie Audrey wegholte, bevor sie das Mäuschen fraß. Mami hatte gelacht, aber sie hatte es getan.
    Jetzt waren sie die Mäuse. Die meisten Träume, die Janelle während ihrer Anfälle gehabt hatte, hatte sie vergessen, aber so viel wusste sie noch.
    Jetzt waren sie die in die Enge Getriebenen.
    »Ich werd einfach zu Hause bleiben«, sagte Deanna. In ihrem linken Auge stand eine Träne: hell und klar und vollkommen. »Werd an Halloween einfach daheimbleiben. Nich mal in die Schule kommen. Gar nich. Kann mich keiner dazu zwingen.«
    Mrs. Vanedestine verließ die Kickballspieler und klingelte, um das Ende der Pause anzuzeigen, aber die drei Mädchen standen nicht gleich auf.
    »Es ist schon längst Halloween«, sagte Judy. »Seht nur.« Sie wies über die Straße, wo ein Kürbis auf der Veranda vor dem Haus der Wheelers stand. »Und dort.« Dieses Mal deutete sie auf zwei Gespenster aus Pappe, die den Eingang der Post flankierten. »Und dort.«
    Beim dritten Mal zeigte sie auf den Rasen vor der Stadtbücherei. Dort stand eine mit Stroh ausgestopfte Puppe, die Lissa Jamieson aufgestellt hatte. Sie sollte bestimmt amüsant sein, aber was Erwachsene amüsiert, wirkt auf Kinder oft beängstigend, und Janelle fürchtete, die Strohpuppe auf dem Rasen der Bücherei könnte sie in dieser Nacht heimsuchen, wenn sie in der Dunkelheit lag und einzuschlafen versuchte.
    Der Kopf aus Sackleinen hatte weiße Kreuzstiche als Augen.
    Ihr Hut glich dem, den die Katze in der Dr.-Seuss-Story trug. Sie hatte Gartenschaufeln als Hände (böse alte Klammer-Grapsch-Hände, dachte Janelle) und trug ein T-Shirt mit aufgedrucktem Text. Sie verstand nicht, was er bedeutete, aber sie konnte die Wörter lesen: SWEET HOME ALABAMA, PLAY THAT DEAD BAND'S SONG.
    »Seht ihr?« Judy weinte nicht, aber ihre Augen waren groß und ernst, voll von irgendeinem Wissen, das zu komplex und bedrohlich war, um ausgedrückt werden zu können. »Halloween ist längst da.«
    Janelle ergriff die Hand ihrer Schwester und zog sie zu sich hoch. »Nein, das stimmt nicht«, sagte sie, fürchtete aber selbst, dass es so war. Irgendetwas Schlimmes würde passieren - etwas, bei dem Feuer eine Rolle spielte. Nichts Süßes, nur Saures. Böse Gaben. Schlechte Gaben.
    »Kommt, wir gehen rein«, forderte sie Judy und Deanna auf »Wir singen Lieder und solches Zeug. Das wird nett.«
    Das war es sonst immer, aber nicht an diesem Tag. Selbst vor dem großen Knall aus dem Himmel war es nicht nett. Janelle musste immer wieder an die Strohpuppe mit den weißen Kreuzstichen als Augen denken. Und das irgendwie schreckliche T-Shirt:
    PLAY THAT DEAD BAND'S SONG.
      
    17
     
    Vier Jahre vor der Entstehung der Kuppel war Linda Everetts Großvater gestorben und hatte jedem seiner Enkelkinder einen nicht allzu hohen, aber doch namhaften Geldbetrag vermacht. Lindas Scheck war auf 17232,04 Dollar ausgeschrieben gewesen. Der größte Teil dieses Betrags war in den Collegefonds der Little Js gegangen, aber sie hatte sich mehr als berechtigt gefühlt, ein paar Hundert Dollar für Rusty auszugeben. Sein Geburtstag stand bevor, und er hatte sich ein Apple TV gewünscht, seit dieses Gerät vor einigen Jahren auf den Markt gekommen war.
    Im Lauf ihrer Ehe hatte Linda ihm Geschenke gemacht, die mehr gekostet hatten, aber mit keinem hatte sie ihm eine größere Freude bereitet. Die Möglichkeit, Filme aus dem Netz herunterladen und dann auf dem Fernseher sehen zu können, statt an den kleineren Bildschirm seines Computers gefesselt zu sein, begeisterte ihn endlos. Das Gerät war ein quadratisches, knapp drei Zentimeter hohes

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