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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Schürze - oder was von ihr übrig war - sich komplett auf Einige Ascheflocken rieselten herab, und Brandgeruch hing in der Luft, aber darüber hinaus ... poff! Weg. Habe ich das gesehen?, fragte Rusty sich, dann wiederholte er diese Frage, als stellte er sie dem Rest der Welt. Er roch verschmorten Kunststoff und einen strengeren Geruch, der von geschmolzenem Blei stammen musste - verrückt, unmöglich -, aber die Schürze blieb verschwunden.
    »Habe ich das wirklich gesehen?«
    Wie als Antwort darauf schoss nochmals ein purpurroter Lichtstrahl aus der Linse oben auf dem Gehäuse. Erneuerten diese Impulse die Kuppel, wie man mit einem Fingerdruck auf die Computertastatur den Bildschirm aktualisieren konnte? Gestatteten sie den Lederköpfen, The Mill zu beobachten? Beides? Nichts davon?
    Rusty ermahnte sich selbst, sich dem flachen Kasten nicht noch einmal zu nähern. Er sagte sich, dass er nichts Klügeres tun konnte, als zu dem Van zurückzurennen (ohne die schwere Schürze konnte er rennen), wie der Teufel davonzurasen und nur haltzumachen, um seine Gefährten einsteigen zu lassen.
    Stattdessen näherte er sich doch wieder dem Gehäuse und sank davor auf die Knie - eine Haltung, die ihm etwas zu anbetend erschien.
    Er zog einen Handschuh aus, berührte das Gras neben dem Kasten und riss die Hand sofort wieder zurück. Heiß. Stücke der brennenden Schürze hatten das Gras teilweise versengt. Als Nächstes griff er nach der Box selbst und war darauf gefasst, sich erneut zu verbrennen oder einen Stromstoß einzufangen ... obwohl er davor nicht die größte Angst hatte; am meisten fürchtete er sich davor, wieder diese Lederwesen zu sehen, die lachend ihre Nicht-wirklich-Köpfe zusammensteckten wie in irgendeiner Art Komplott.
    Diesmal passierte nichts. Keine Visionen, keine Hitze. Die graue Box war kühl, als er sie berührte, obwohl er mit eigenen Augen gesehen hatte, wie die über sie geworfene Bleischürze geschmolzen und danach sogar in Flammen aufgegangen war.
    Das purpurrote Licht blitzte wieder auf. Rusty achtete darauf, dass seine Hand die Linse nicht verdeckte. Stattdessen legte er beide Hände seitlich an die Box, wobei er in Gedanken von seiner Frau und den Little Js Abschied nahm und sich dafür entschuldigte, dass er ein so verdammter Idiot war. Er wartete darauf, dass er Feuer fangen und verbrennen würde. Als das nicht geschah, versuchte er das Kästchen hochzuheben. Obwohl es nur die Fläche eines Esstellers hatte und nicht viel höher war, konnte er es nicht bewegen. Ebenso gut hätte die Box auf einem Pfeiler angeschweißt sein können, der zehn Meter tief in dem gewachsenen Fels Neuenglands verankert war - nur war sie das nicht. Sie lag vor ihm im Gras, und als Rusty die Finger tiefer unter das Gehäuse schob, begegneten sich seine Fingerspitzen. Er faltete die Hände und versuchte nochmals, den kleinen Kasten hochzuheben. Kein Stromstoß, keine Visionen, keine Hitze, aber auch keine Bewegung. Nicht der kleinste Ruck.
    Er dachte: Meine Hände umfassen irgendein außerirdisches Artefakt. Eine Maschine aus einer anderen Welt. Vielleicht habe ich sogar einen kurzen Blick auf ihr Bedienungspersonal geworfen.
    Diese Vorstellung war intellektuell anregend - verblüffend geradezu -, besaß aber keine emotionale Entsprechung, vielleicht weil er zu verwirrt und mit Informationen überlastet war, die er nicht verarbeiten konnte.
    Wie geht's also weiter? Verdammt, was kommt als Nächstes?
    Das wusste er nicht. Und er schien gefühlsmäßig doch nicht völlig unbeteiligt zu sein, denn eine Woge der Verzweiflung brandete über ihn hinweg, und er schaffte es gerade noch, den Aufschrei, den diese Verzweiflung ihm abnötigen wollte, zu unterdrücken. Die vier Menschen dort unten würden ihn womöglich hören und denken, er hätte Probleme. Die hatte er natürlich. Und damit war er nicht allein.
    Rusty erhob sich mit zittrigen Beinen und weichen Knien, die unter ihm nachzugeben drohten. Die heiße, abgestandene Luft schien wie Öl an seiner Haut zu kleben. Er machte sich unter den schwer mit Äpfeln beladenen Bäumen langsam auf den Rückweg zu dem Van. Sicher wusste er nur, dass Big Jim Rennie unter keinen Umständen von dem Generator erfahren durfte. Nicht weil er versuchen würde, ihn zu zerstören, sondern weil er ihn scharf bewachen lassen würde, um sicherzustellen, dass er nicht zerstört wurde. Damit der Generator unbedingt weitermachte wie bisher, damit er so weitermachen konnte wie bisher. Zumindest

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