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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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er und umarmte Chef.
    Chef war verschwitzt und stank, aber Andy umarmte ihn mit Begeisterung. Tränen rollten ihm übers Gesicht, das er erstmals seit über zwanzig Jahren an einem Werktag zu rasieren versäumt hatte. Das hier war wundervoll. Das hier war ... war ...
    Verbindend!
    »Mein Bruder«, schluchzte er in Chefs Ohr.
    Chef hielt ihn auf Armeslänge von sich weg, betrachtete ihn ernst. »Wir sind Beauftragte des Herrn«, sagte er.
    Und Andy Sanders - nun bis auf den hageren Propheten neben ihm ganz allein auf der Welt - sagte Amen.
     
     
    23
     
      Jackie fand Ernie Calvert hinter seinem Haus, wo er im Garten Unkraut jätete. Trotz ihrer Piper gegenüber geäußerten Zuversicht sprach sie ihn mit gewisser Besorgnis an, was sich jedoch als überflüssig erwies. Er packte ihre Schultern mit Händen, die für einen so pummeligen kleinen Mann überraschend kräftig waren. Seine Augen leuchteten.
    »Gott sei Dank, endlich sieht mal jemand, was dieser Windbeutel vorhat!« Er ließ die Hände sinken. »Sorry. Jetzt haben Sie Flecken auf Ihrer Bluse.«
    »Ach, das macht nichts.«
    »Er ist gefährlich, Officer Wettington. Das wissen Sie, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und clever. Er hat diese verdammten Lebensmittelunruhen ausgelöst, wie ein Terrorist eine Bombe legen würde.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Aber er ist auch dumm. Clever und dumm ist eine schlimme Kombination. Damit kann man Menschen dazu überreden, mit einem zu gehen, wissen Sie. Ganz bis in die Hölle. Wie dieser Jim Jones, erinnern Sie sich an den?«
    Natürlich. »Der Kerl, der alle seine Anhänger dazu gebracht hat, Gift zu trinken. Sie kommen also zu der Versammlung?« »Klar doch. Und ich sag's nicht weiter. Das heißt, außer Sie wollen, dass ich mit Lissa Jamieson rede. Das übernehme ich gern.«
    Bevor Jackie antworten konnte, klingelte ihr Handy. Das war ihr privates Mobiltelefon; ihr Diensthandy hatte sie mit ihrer Plakette und ihrer Pistole abgeben müssen.
    »Hallo, hier ist Jackie.«
    »Mihi portate vulneratos, Sergeant Wettington«, sagte eine unbekannte Stimme.
    Das Motto ihrer alten Einheit in Würzburg - Bringt uns eure Verwundeten -, und Jackie antwortete, ohne eigentlich darüber nachzudenken: »Liegend, humpelnd oder in Säcken, wir können jeden zusammenflicken. Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Colonel James Cox, Sergeant.«
    Jackie nahm das Handy vom Ohr. »Lassen Sie mich einen Augenblick telefonieren, Ernie?«
    Er nickte und ging zu seinem Beet zurück. Jackie schlenderte an den Staketenzaun, der den Garten nach hinten hin begrenzte. »Was kann ich für Sie tun, Colonel? Und ist diese Verbindung abhörsicher?«
    »Sergeant, wenn Ihr Mann Rennie Handygespräche von außerhalb der Kuppel abhören kann, sitzen wir schön in der Patsche.« »Er ist nicht mein Mann.«
    »Gut zu wissen.«
    »Und ich bin nicht mehr in der Army. Das Siebenundsechzigste ist heutzutage nicht mal mehr in meinem Rückspiegel, Sir.« »Nun, das stimmt nicht ganz, Sarge. Auf Befehl des Präsidenten der Vereinigten Staaten sind Sie reaktiviert worden. Willkommen an Bord.«
    »Ich weiß nicht, ob ich jetzt Danke oder >verzieh dich< sagen soll.«
    Cox lachte ohne wirklichen Humor. »Jack Reacher lässt Sie grüßen.«
    »Diese Nummer haben Sie wohl von ihm?«
    »Die und eine Empfehlung. Eine Empfehlung von Jack Reacher hat Gewicht. Sie haben gefragt, was Sie für mich tun können. Die Antwort ist zweigeteilt - aber beide Teile sind simpel. Erstens sollen Sie Dale Barbara aus dem Knast holen. Oder glauben Sie, dass er diese Morde verübt hat?«
    »Nein, Sir. Ich weiß, dass er es nicht getan hat. Vielmehr wissen wir das sicher. Wir sind mehrere.«
    »Gut. Sehr gut.« Die Erleichterung in Cox' Stimme war unüberhörbar. »Zweitens sollen Sie diesen Hundesohn Rennie entmachten.«
      »Das wäre Barbies Job. Wenn ... wissen Sie bestimmt, dass diese Verbindung abhörsicher ist?« »Garantiert.«
    »Falls wir ihn befreien können.« »Daran wird schon gearbeitet, oder?« »Ja, Sir, ich glaube schon.«
    »Ausgezeichnet. Wie viele Braunhemden hat Rennie?«
    »Im Augenblick ungefähr dreißig, aber er stellt weitere ein. Und hier in The Mill sind es Blauhemden, aber ich verstehe, was Sie meinen. Unterschätzen Sie ihn nicht, Colonel. Er hat diese Stadt größtenteils in der Tasche. Wir werden versuchen, Barbie rauszuholen, und Sie können nur hoffen, dass wir Erfolg haben, weil ich allein nicht viel gegen Big Jim ausrichten kann. Diktatoren ohne Hilfe von außen zu

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