Die Arena
benutzen, wäre ausgleichende Gerechtigkeit.«
»Und wo willst du den Schlüssel dafür herkriegen?«, fragte Rommie. »Willst du vielleicht in sein Verkaufsbüro einbrechen?«
»Wenn der Van, den wir wollen, keine elektronische Wegfahrsperre hat, kann ich die Zündung kurzschließen«, sagte Ernie. Er fixierte Joe, runzelte die Stirn und fügte hinzu: »Ich wäre dir dankbar, wenn du das meiner Enkelin nicht erzählen würdest, junger Mann.«
Joe tat so, als zöge er einen Lippenreißverschluss zu, was wieder alle zum Lachen brachte.
»Die morgige Bürgerversammlung ist für neunzehn Uhr angesetzt«, sagte Jackie. »Wenn wir also gegen zwanzig Uhr in die Polizeistation.«
»Ich hab eine bessere Idee«, sagte Linda. »Wenn ich schon zu dieser Versammlung muss, will ich mich wenigstens nützlich machen. Ich trage ein Kleid mit großen Taschen und stecke mein zweites Polizeifunkgerät ein - das zusätzliche Gerät aus meinem Privatwagen. Ihr beide sitzt in dem Van und wartet auf mein Signal zur Abfahrt.«
Anspannung kroch in den Raum, das spürten sie alle. Die Sache wurde allmählich real.
»An der Laderampe hinter meinem Geschäft«, sagte Rommie. »Außer Sicht.«
»Sobald Rennie bei seiner Ansprache richtig in Fahrt gekommen ist«, sagte Linda, »drücke ich dreimal die Sprechtaste. Das ist dann euer Abfahrtsignal.«
»Wie viele Cops werden sich in der Station aufhalten?«, fragte Lissa.
»Das kann ich vielleicht von Stacey Moggin erfahren«, sagte Jackie. »Aber es sind bestimmt nicht viele. Wozu denn auch? Wie
Big Jim genau weiß, gibt es gar keine Freunde von Barbie - nur die Strohmänner, die er selbst vorgeschickt hat.«
»Und er wird dafür sorgen, dass sein kostbarer Arsch gut geschützt ist«, sagte Julia.
Das wurde mit Lachen aufgenommen, nur Joes Mutter sah tief besorgt aus. »In der Polizeistation ist bestimmt irgendjemand. Was macht ihr, wenn sie Widerstand leisten?«
»Dazu wird es nicht kommen«, sagte Jackie. »Bevor sie wissen, wie ihnen geschieht, sperren wir sie in ihre eigenen Zellen.« »Aber wenn sie's doch tun?«
»Dann versuchen wir, sie nur kampfunfähig zu machen.« Lindas Stimme klang ruhig, aber ihr Blick war der eines kleinen Lebewesens, das seinen ganzen Mut zu einem letzten verzweifelten Überlebensversuch zusammennimmt. »Wenn der Dome noch länger bestehen bleibt, dürfte es ohnehin Tote geben. Die Hinrichtung Barbies und meines Mannes auf der War Memorial Plaza ist dann nur der Anfang.«
»Nehmen wir mal an, ihr könntet sie da rausholen«, sagte Julia. »Wohin bringt ihr sie dann? Hierher?«
»Ausgeschlossen«, sagte Piper und berührte ihre noch immer geschwollenen Lippen. »Ich stehe bereits auf Rennies schwarzer Liste. Und erst recht auf der von diesem Kerl, der jetzt sein Leibwächter ist. Thibodeau. Mein Hund hat ihn gebissen.«
»Jedes Versteck in der Stadt ist keine gute Idee«, sagte Rose. »Sie könnten systematisch ein Haus nach dem anderen durchsuchen. Dafür haben sie weiß Gott genügend Cops.«
»Und dazu die ganzen Leute mit blauen Armbinden«, fügte Rommie hinzu.
»Wie wär's mit einem der Sommerhäuser draußen am Chester Pond?«, fragte Julia.
»Möglich«, sagte Ernie, »aber darauf kommen sie auch.« »Trotzdem wären sie dort vielleicht am sichersten«, sagte Lissa.
»Mr. Burpee?«, fragte Joe. »Haben Sie noch mehr von diesem Bleiblech in Rollen?«
»Klar, tonnenweise. Und du kannst ruhig Rommie zu mir sagen.«
»Könnten Sie diesen Van, den Mr. Calvert morgen stehlen will, hinter Ihr Geschäft stellen und mit Bleiblech beladen? In Stücken, die groß genug sind, um die Fenster abzudecken?«
»Ich glaube schon ... «
Joe sah zu Jackie hinüber. »Und könnten Sie notfalls diesen Colonel Cox erreichen?«
»Ja«, antworteten Jackie und Julia im Chor, dann wechselten sie einen überraschten Blick.
Rommies Miene hellte sich auf. »Du denkst an die alte Farm der Familie McCoy, nicht wahr? Auf der Black Ridge. Wo der Generator steht.«
»Richtig. Das ist vielleicht keine gute Idee, aber wenn wir alle fliehen müssten ... wenn wir alle dort oben wären ... wir könnten den Generator verteidigen. Ich weiß, das klingt verrückt, weil er die Ursache aller Probleme ist, aber wir dürfen nicht zulassen, dass er Rennie in die Hände fällt.«
»Hoffentlich kommt es zu keinem neuen Kampf um Fort Alamo in einer Obstplantage«, sagte Rommie, »aber du hast natürlich Recht.«
»Es gibt noch etwas, was wir tun könnten«, sagte Joe. »Es
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