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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Aber ich habe eisern dichtgehalten - und das nicht nur, weil hartnäckiges Schweigen die Kinderversion des apostolischen Glaubens- bekenntnisses ist.«
    »Du hast es getan, weil du irgendwo in deinem Innersten überzeugt warst, dass du das, was dir zugestoßen ist, verdient hattest.«
    » Verdient ist das falsche Wort. Ich dachte, dass ich sie herausgefordert und die Quittung dafür bekommen hatte, was etwas ganz anderes ist. Danach hat mein Leben sich verändert. Ich bekam weiter gute Noten, meldete mich aber weniger oft. Ich habe nie aufgehört, fleißig zu lernen, aber ich war keine Streberin mehr. In der Highschool hätte ich die Jahrgangsbeste sein können, aber in der zweiten Hälfte des letzten Schuljahrs nahm ich mich absichtlich zurück, damit Carlene Plummer mich knapp überflügeln konnte. Ich wollte das nicht sein. Nicht die Rede halten, nicht als Rednerin im Mittelpunkt stehen. Ich habe einige Freundschaften geschlossen, die besten davon im Raucherbereich hinter der Highschool.
    Die größte Veränderung war, dass ich nicht in Princeton, sondern in Maine studieren wollte - wo ich auch gleich einen Studienplatz bekam. Mein Vater hat getobt und gewettert von wegen, er würde niemals zulassen, dass seine Tochter an irgendeinem staatlich subventionierten Farmer-College studierte, aber ich bin hart geblieben.«
    Sie lächelte.
    »Ziemlich hart. Aber Kompromisse sind eine geheime Zutat der Liebe, und ich habe meinen Dad sehr geliebt. Ich habe sie beide geliebt. Eigentlich hatte ich an der University of Maine in Orono studieren wollen, aber im Sommer nach meinem Highschool-Abschluss bewarb ich mich im letzten Augenblick >wegen besonderer Umstände< am Bates und wurde genommen. Mein Vater hat darauf bestanden, dass ich die Gebühr für die verspätete Anmeldung von meinem eigenen Bankkonto bezahle, was ich gern getan habe, weil damit nach sechzehn Monaten Grenzkrieg zwischen dem Königreich der Herrschsüchtigen Eltern und dem kleineren, aber stark befestigten Fürstentum des Resoluten Teenagers endlich wieder ein bisschen Familienfrieden einkehrte. Ich wählte als Hauptfach Journalismus, und damit war der Bruch geheilt ... der eigentlich seit jenem Tag im Musikpavillon da gewesen war. Meine Eltern haben nur nie verstanden, weshalb. Hier in The Mill bin ich nicht wegen dieses Tages - meine Zukunft beim Democrat war praktisch vorherbestimmt -, aber was ich bin, hängt wesentlich mit diesem Tag zusammen.«
    In ihren trotzig leuchtenden Augen glänzten Tränen, als sie wieder zu ihm aufsah. »Aber ich bin keine Ameise. Ich bin keine Ameise.«
     
    Barbie küsste sie noch einmal. Diesmal schlang sie beide Arme um ihn und blieb ihm nichts schuldig. Und als seine Hand ihre Bluse aus dem Bund ihrer Slacks zog und dann höher glitt, um eine Brust zu umfassen, gab sie ihm ihre Zunge. Als sie sich dann trennten, atmete Julia schwer.
    »Möchtest du?«, fragte er. »Ja. Und du?«
    Er nahm ihre Hand und legte sie auf seine Jeans, wo deutlich zu spüren war, wie sehr er wollte.
    Wenig später war er auf den Unterarmen ruhend über ihr.
    Sie nahm ihn in die Hand, um ihn einzuführen. »Nicht gleich zu stürmisch, Colonel Barbara. Ich hab fast vergessen, wie es geht.«
    »Es ist wie mit dem Radfahren«, sagte Barbie. Wie sich zeigte, hatte er Recht.
     
    15
     
    Hinterher lag sie mit dem Kopf auf seinem Oberarm neben ihm, sah zu den rosa Sternen auf und fragte ihn, woran er denke.
    Er seufzte. »An die Träume. Die Visionen. Die Was-immer-sie-sind. Hast du dein Handy dabei?«
    »Immer. Und es hält seine Ladung ziemlich gut, obwohl ich nicht weiß, wie lange noch. Wen willst du anrufen? Cox, vermute ich.«
    »Du vermutest richtig. Hast du seine Nummer gespeichert?« »Ja.«
    Julia griff nach ihrer ausgezogenen Hose und hakte das Handy vom Gürtel. Sie wählte Cox' Nummer und übergab das Telefon Barbie, der fast augenblicklich zu reden begann. Cox musste sich nach dem ersten Klingeln gemeldet haben.
    »Hallo, Colonel. Hier ist Barbie. Ich bin befreit worden. Ich werde das Risiko eingehen, Ihnen unser Versteck zu verraten.
    Wir sind auf der Black Ridge im ehemaligen Obstgarten der McCoys. Haben Sie den auf Ihrer ... ah, gut. Natürlich haben Sie ihn. Und Sie haben Satellitenaufnahmen der Stadt, nicht wahr?«
    Er hörte zu, dann fragte er Cox, ob auf diesen Bildern ein hufeisenförmiger Leuchtgürtel zu erkennen sei, der die Black Ridge umgab und bis zur Grenze der TR-90 reichte. Der Colonel verneinte, schien aber sofort

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