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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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dieser verrückte Tweeker nicht durch«, sagte Aubrey. Er atmete hektisch, putschte sich auf »Dieser Loser. Dieser Drogenficker.« Und dann mit erhobener Stimme: »Ich komm dich holen, du durchgeknallter Drogenficker!«
    Chef war hinter dem Wagen für Essen auf Rädern hervorgekommen, um die Erschossenen zu begutachten. Er wandte seine Aufmerksamkeit eben wieder dem Wald zu, als Aubrey Towle aus vollem Hals kreischend unter den Bäumen hervorgestürmt kam.
    Dann begann Mel zu schießen, und obwohl die Kugeln nicht einmal in seiner Nähe einschlugen, duckte Chef sich unwillkürlich. Dabei fiel der Garagentoröffner von dem nachgebenden Gummizug seiner Pyjamahose ins Gras. Er bückte sich danach, und in diesem Augenblick eröffnete Aubrey das Feuer mit seinem eigenen Sturmgewehr. Einschusslöcher steppten eine verrückte Kurve in die Seite des Kastenwagens, ließen das Blech hohl dröhnen und das Beifahrerfenster in glitzernde Glaskrümel zerfallen. Ein Geschoss surrte als Querschläger vom Fensterrahmen davon.
    Chef ließ den Garagentoröffner liegen und erwiderte das Feuer.
    Aber das Überraschungsmoment fehlte, und Aubrey Towle war kein stationäres Ziel. Er schlug Haken und war im Zickzack in Richtung Sendemast unterwegs. Der Mast bot keine Deckung, aber so hatte Searles freies Schussfeld.
    Aubreys Magazin war leer, doch der letzte Schuss streifte Chefs linke Kopfseite. Blut spritzte, und ein Klumpen Haare fiel auf eine von Chefs hageren Schultern, wo sie in seinem Schweiß festklebten. Er plumpste auf den Hintern, verlor GOTTES KRIEGER aus den Händen und schnappte ihn sich wieder. Er glaubte nicht, ernstlich verwundet zu sein, aber es wurde höchste Zeit, dass Sanders kam, wenn er noch konnte. Chef Bushey steckte zwei Finger in den Mund und pfiff.
    Aubrey Towle erreichte den Zaun um den Sendemast, als Mel Searles eben wieder vom Waldrand aus das Feuer eröffnete. Diesmal war sein Ziel das Heck des Wagens für Essen auf Rädern. Die Geschosse rissen es auf, hinterließen Winkel und Blüten aus Metall. Im nächsten Moment explodierte der Benzintank, und das Wagenheck hob sich auf einem Feuerschwall.
    Chef spürte die gewaltige Hitzewelle, die seinen Rücken traf, und hatte noch Zeit, an die Handgranaten zu denken. Würden sie hochgehen? Er sah, dass der Mann am Sendemast auf ihn zielte, und stand plötzlich vor einer klaren Entscheidung: zurückschießen oder sich den Garagentoröffner schnappen. Er entschied sich für den Toröffner, und als seine Hand sich um ihn schloss, war die Luft um ihn herum plötzlich voller unsichtbarer summender Bienen. Eine stach ihn in die linke Schulter; eine andere bohrte sich in seine Seite und arrangierte seine Eingeweide neu.
    Chef Bushey kippte zur Seite, rollte sich ab und verlor dabei wieder den Türöffner. Als er danach griff, füllte ein weiterer Bienenschwarm die ihn umgebende Luft an. Er ließ den Toröffner liegen, kroch ins hohe Gras und hoffte jetzt nur noch auf Sanders. Der Mann am Sendemast - Ein tapftrer bitterer Mann unter sieben, dachte Chef, ja, gewisslich wahr - kam auf ihn zu. GOTTES KRIEGER war jetzt sehr schwer, sein ganzer Körper war sehr schwer, aber Chef schaffte es, sich kniend aufzurichten und abzudrücken.
    Nichts.
    Die Waffe war leergeschossen oder hatte Ladehemmung.
    »Du dämlicher Ficker!«, sagte Aubrey Towle. »Du durchgeknallter Tweeker. Tweek das hier, du Scheiß ... «
    »Claudette!«, schrie Sanders gellend laut.
    Towle warf sich herum, aber seine Reaktion kam zu spät. Das Sturmgewehr hämmerte los, und vier chinesische 7,62-mm-Geschosse trennten ihm den Kopf weitgehend vom Rumpf.
    »Chef!«, kreischte Andy und rannte zu der Stelle, wo sein Freund stark aus Schulter, Seite und Schläfe blutend im Gras kniete. Chefs gesamte linke Gesichtshälfte war rot und nass. »Chef Chef« Er fiel auf die Knie und umarmte Chef. Keiner der bei den bemerkte, dass Mel Searles, der letzte noch stehende Mann, aus dem Wald trat und vorsichtig auf sie zuzugehen begann.
    »Hol den Abzug«, flüsterte Chef.
    »Was?« Andy sah kutz auf CLAUDETTES Abzug hinunter, aber den meinte Chef offenbar nicht.
    »Toröffner«, flüsterte Chef. Sein linkes Auge ertrank in Blut, aber das rechte betrachtete Andy mit wacher, leuchtender Intensität. »Toröffner, Sanders.«
    Andy sah den Garagentoröffner im Gras liegen. Er hob ihn auf und gab ihn seinem Freund. Chef umklammerte ihn mit der rechten Hand.
    »Dich ... auch ... Sanders.«
    Andy umschloss Chefs Hand mit seiner

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