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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Zeugen um - nach denen auf dem Gehweg, nach denen, die sich am Eingang der Gas & Grocery drängten. »Dieser Mann wird wegen Ruhestörung, Widerstand gegen einen Polizeibeamten und versuchten tätlichen Angriffs verhaftet!«, verkündete er mit der schallend lauten Stimme, an die Junior sich aus seiner Footballzeit nur allzu gut erinnerte. Ihre von der Seitenlinie aus gebrüllten Anweisungen hatten ihn immer irritiert. Jetzt klang sie wundervoll.
    Ich werde anscheinend erwachsen, dachte Junior ernst. »Außerdem wird er verhaftet, weil er gegen das von Chief Randolph erlassene Verkaufsverbot für Alkohol verstoßen hat.
    Seht ihn euch an!« Freddy schüttelte Sam. Von Sams Gesicht und aus seinen dreckigen Haaren spritzte Blut. »Wir haben es hier mit einer Krise zu tun, Leute, aber in The Mill gibt's einen neuen Sheriff, der die Absicht hat, sie zu bewältigen. Gewöhnen Sie sich an die neuen Umstände, gehen Sie damit um, lernen Sie sie lieben. Das ist mein Rat. Halten Sie sich daran, dann kommen wir bestimmt gut durch die Krise. Begehren Sie dagegen auf, dann ... « Er deutete auf Sams hinter dem Rücken gefesselte Hände.
    Einige Leute klatschten tatsächlich Beifall. Für Junior Rennie war dieses Geräusch erfrischend wie kaltes Wasser an einem heißen Sommertag. Als Freddie nun begann, den blutenden Alten im Polizeigriff die Straße entlang abzuführen, spürte Junior Blicke auf sich. Das Gefühl war so deutlich, als würden ihn spitze Finger ins Genick stupsen. Er drehte sich um und sah Dale Barbara, der neben der Zeitungsbesitzerin stand und ihn ausdruckslos betrachtete. Barbara, der ihn neulich Nacht auf dem Parkplatz ordentlich verprügelt hatte. Dessen Fäuste bei allen drei Angreifern ihre Spuren hinterlassen hatten, bis ihre zahlenmäßige Übermacht letztlich den Ausschlag gegeben hatte.
    Juniors angenehme Gefühle begannen sich zu verflüchtigen.
    Er konnte fast spüren, dass sie wie Vögel aus seinem Kopf aufflogen. Oder wie Fledermäuse aus einem Kirchturm.
    »Was machen Sie hier?«, fragte er Barbara.
    »Ich habe eine bessere Frage«, sagte Julia Shumway. Sie ließ wieder ihr angespanntes kleines Lächeln sehen. »Wie kommen Sie dazu, einen Mann zu misshandeln, der nur ein Viertel Ihres Gewichts auf die Waage bringt und dreimal älter ist als Sie?«
    Junior fiel keine Antwort ein. Er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg und ihn rot werden ließ. Er sah die Zeitungsschlampe plötzlich in der Speisekammer der McCains, wo sie Angie und Dodee Gesellschaft leistete. Barbara auch. Vielleicht auf der Zeitungsschlampe liegend, als würde er sich ein bisschen mit dem alten Rein-raus-Spiel vergnügen.
    Freddy kam Junior zu Hilfe. Er sprach ruhig. Er hatte die gleichmütige Miene von Polizei beamten in aller Welt aufgesetzt. »Irgendwelche Fragen zu polizeilichen Maßnahmen sind an den neuen Chief zu richten, Ma’am. Inzwischen wären Sie gut beraten, sich daran zu erinnern, dass wir vorerst auf uns allein gestellt sind. Wenn Leute auf sich allein gestellt sind, muss manchmal ein Exempel statuiert werden.«
    »Wenn Leute auf sich allein gestellt sind, tun sie manchmal Dinge, die sie später bereuen«, antwortete Julia. »Meistens dann, wenn die Ermittlungen beginnen.«
    Freddy ließ die Mundwinkel hängen. Dann stieß er Sam weiter vor sich her den Gehsteig entlang.
    Junior starrte Barbie noch einen Augenblick an, dann sagte er: »Vorsichtig mit Äußerungen in meiner Gegenwart. Und mit allem, was du tust.« Er tippte mit dem Daumen bedächtig auf sein glänzendes neues Abzeichen. »Perkins ist tot, und ich bin das Gesetz.«
    »Junior«, sagte Barbie, »du siehst nicht besonders gut aus. Bist du krank?«
    Junior betrachtete ihn aus Augen, die etwas zu sehr geweitet waren. Dann wandte er sich ab und folgte seinem neuen Partner. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.
     
    6
     
    In Krisenzeiten neigen Menschen dazu, Trost im Vertrauten zu suchen. Das gilt für Christen ebenso wie für Heiden. Für die Gläubigen in Chester's Mill gab es an diesem Sonntagmorgen keine Überraschung: Piper Libby predigte Hoffnung in der First Congregational Church, und Lester Coggins predigte Höllenfeuer in der Erlöserkirche. Beide Kirchen waren übervoll.
    Pipers Text stammte aus dem Evangelium des Johannes: Ein neu Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habet. Den Besuchern des Gottesdienstes in der Congo erklärte sie, das Gebet sei in

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