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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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denken, wie Finbarr mutig standgehalten hatte; und sie dachte an Forral, der von den verderbten Kreaturen des Erzmagusch brutal dahingeschlachtet worden war. Miathan hatte ihn um einen Tod betrogen, wie er eines Kriegers würdig war. In ihrer blinden Wut keines Gedankens mehr fähig, öffnete sie ihren Mund, um ihn laut zu verfluchen. Salzwasser strömte ihr in den Hals und durchflutete brennend ihre Lungen. Gut, sie würde ihr Bestes tun, um ihn mit sich zu nehmen. Mit einem Ruck riß sie sich aus seinem Griff los, löste ihr Bewußtsein von ihrem Körper und befahl ihren Willen zurück nach Nexis. Da hockte er, wie eine Spinne über seinen Kristall gekauert. Aurian fuhr in den Kristall, konzentrierte die ganze Gewalt ihres Feuerzaubers und schoß einen gebündelten Strahl von Energie in seine Augen. Miathan schrie auf – ein furchtbarer, schmerzhafter Laut – und schlug sich die Hände vors Gesicht. Zwischen seinen Fingern stieg Rauch empor, als er sich geblendet abwendete.
    Es hatte nicht gereicht. Verdammt sei meine Schwäche! fluchte Aurian. Während ihr sterbender Körper sie wieder in sich aufnahm, durchlitt sie die Bitterkeit des Versagens. Er lebte noch, das wußte sie. Es gab nur einen Trost, an den sie sich mit den letzten Fasern ihres Bewußtseins klammern konnte: Sie hatte ihn geblendet – seine Augen unheilbar zerstört. Das ist für Forral, du Bastard, dachte sie. Dann umfing sie Dunkelheit.

 
18
Leviathan
     
     
    Sie schwamm. Was, zur Hölle, ging hier vor? Das konnte doch nicht der Tod sein – nicht schon wieder ein dunkler, kalter Ozean. Ein inneres Zeitgefühl sagte Aurian, daß nur ein paar Sekunden vergangen sein konnten, seit sie ihr Bewußtsein verloren hatte – und ihr Gefühl trog sie nicht. Dann stellte sie zu ihrem größten Erstaunen fest, daß sie ohne Anstrengung atmete. Unter Wasser atmete! Aurian lachte laut auf. Es klang gedämpft und verzerrt, als die Lungen Wasser durch ihren Mund drückten. Die Legenden hatten also recht. Ein Magusch konnte nicht ertrinken. Ihr Körper mußte die Umstellung von der Luft- zur Wasseratmung instinktiv vorgenommen und ihre Lungen dem neuen Medium angepaßt haben. Ich wette, davon weiß Miathan nichts, dachte sie triumphierend. Er wird denken, daß ich tot bin, und da ich dafür gesorgt habe, daß er sich zunächst einmal ums ich selbst kümmern muß, wird er auch nichts anderes argwöhnen. Bei den Göttern, ich hoffe, daß er sich in Schmerzen windet.
    Dann fielen ihr Anvar und Sara wieder ein. Ihre Lungen würden sich nicht anpassen. Sie würden ertrinken. Sie machte kehrt und wandte sich wieder den umhertreibenden Wrackteilen des unseligen Schiffes zu, tauchte dort nach ihnen und versuchte den quälenden Gedanken zu ignorieren, daß es wahrscheinlich nutzlos war. Aber sie hatte Vannor versprochen, daß sie auf Sara achtgeben wollte, und sie selbst, Aurian, war es ja gewesen, die Anvar die ganze Geschichte eingebrockt hatte. Sie mußte es also versuchen. Aber es war unmöglich, unterhalb der dunklen Wellen irgend etwas zu erkennen. Selbst mit ihrer angeborenen Nachtsichtigkeit konnte sie diese Trübnis nicht durchdringen. Sie wünschte sich, wie die Wale zu sein, deren Fähigkeit zu besitzen, Formen auch in den schwärzesten Tiefen wahrzunehmen … Natürlich! Sie tauchte unter und begann zu singen; ein Gesang, den sie erst heute gelernt hatte, den sie aber schon ihr ganzes Leben gekannt zu haben schien. Sie rief in ihren Gedanken die Leviathane und bat sie um Hilfe. Und zu ihrer Erleichterung antworteten sie.
    Sie waren in erstaunlich kurzer Zeit bei ihr und durchkämmten das mit verstreuten Trümmern überzogene Wasser nach dem, was sie suchte. Einer von ihnen nahm sich ihrer an; seine ungeheure Körpermasse machte sie zum Zwerg, während er neben ihr herschwamm. Sie erkannte ihn an seinen Gedankenmustern als den Vater des Walkindes, das sie gerettet hatte. Seine tiefe, freundliche Stimme hallte in ihren Gedanken wieder. »Ich habe den Mann. Meine Gefährtin sucht die andere Frau. Kannst du auf meinen Rücken klettern, Kleine? Der Mann braucht Hilfe.«
    Aurian dankte ihm und schwamm zur Wasseroberfläche, über die der Wal mit seinem breiten Rücken gerade eben herausragte. Sie kletterte mit einigen Schwierigkeiten hinauf, hoffte, daß sie ihm dabei nicht weh tat, und hatte gerade noch Zeit, sich von der Wärme seiner glatten Haut, die sie unter ihren Händen spürte, überraschen zu lassen, bevor sie anfing zu keuchen und zu würgen und

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