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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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über den Boden der Kabine gesprudelt kam. Anvar, der sich gegen die Gewalt des Wassers wehrte, versuchte verbissen, aber erfolglos, die Tür zu schließen, bis sich Aurian ebenfalls dagegenwarf. Mit vereinten Kräften konnten sie die Luke schließlich dicht bekommen und verhindern, daß der Ozean ihnen noch mehr Wasser hineinschickte. Nach Luft ringend, blickte Aurian auf die schmutzige Brühe hinab, die an ihren Stiefeln leckte.
    »Nun ja«, sagte sie, »die Planken hier hatten Wasser auch bitter nötig.« Gebückt schob sie sich durch die Kabine, bis sie ihren Zauberstab gefunden hatte, den sie sich tief in den Gürtel steckte. »Gehen wir«, sagte sie knapp. »Wir müssen hier raus sein, bevor das Schiff sinkt.«
    »Herrin, der Sturm läßt doch sicherlich bald wieder nach?« In Anvars Stimme lag eine unausgesprochene Bitte.
    Aurian schüttelte den Kopf. »Nein, Anvar. Dieser Sturm ist Eliseths Werk, und er wird solange toben, bis ihre Kräfte sie im Stich lassen – und das kann noch eine ganze Weile dauern – oder bis das Schiff gesunken ist. Miathan will, daß wir sterben.«
    Sara gab einen verängstigten Aufschrei von sich und brach in Tränen aus. Anvar sah mit aschgrauem Gesicht die Magusch an. »Herrin, ich kann nicht schwimmen«, sagte er.
    Aurian starrte ihn an; sie konnte nur mit Mühe auf dem stampfenden Schiff ihren Halt wahren. »Was soll das heißen, du kannst nicht schwimmen?« fragte sie.
    »Ich kann es nicht. Sara kann es – sie mußte schwimmen lernen, da sie am Fluß lebte –, aber mein Vater hat immer so viel für mich zu tun gehabt, daß ich nicht dazu gekommen bin, es zu lernen.«
    Aurian schlug sich verzweifelt vor die Stirn. »Als hätten wir nicht schon genug Probleme!« sagte sie. »Bleib bei mir. Ich werde versuchen, dir zu helfen, aber um ehrlich zu sein, Anvar, ich glaube, der einzige Unterschied wird sein, daß du etwas eher aus diesem ganzen Elend heraus bist als der Rest von uns. In so einer See kann niemand überleben.« Sie war verbittert, mutlos, am Ende.
    Ein gewaltiger Donnerschlag über ihnen ließ sie aufspringen, und ein blendender Blitz erhellte das Fenster. Über ihnen gab es ein ohrenbetäubendes Krachen, gefolgt von einem Aufprall, der das gesamte Schiff erschütterte. Die Lampe ging aus, und es wurde stockfinster. Aurian wurde unvermittelt nach vorn geworfen und prallte mit Anvar und Sara zusammen. Sie kroch wieder auf die Füße, hielt sich an der Koje fest, um überhaupt stehen zu können, und formte eine Kugel von Maguschlicht. Der Boden der Kabine fiel jetzt zum Bug des Schiffes hin steil ab. Aurian fluchte. Anvar wurde immer noch von Sara behindert, und die Magusch zog sie von ihm fort, damit er aufstehen konnte. »Beeilt euch«, schrie sie. »Wir müssen schnellstens hier raus!«
    Als sie auf Deck kamen, bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Der Hauptmast war vom Blitz getroffen worden. Er hatte Feuer gefangen und hing zur Hälfte herunter, war in die Verstagung des Vormastes gestürzt, der seinerseits mit seiner Verankerung einen Teil der Decksplanken herausgesplittert und den Vordersteven an der Steuerbordseite zerschmettert hatte. Er ragte jetzt ins Wasser hinaus und brachte das Schiff aus dem Gleichgewicht. Dieses bot inzwischen den heranrollenden Wogen, die es langsam auseinanderrissen, seine Breitseite dar. In das zerschmetterte Vorschiff strömte die See ein. Der Kapitän klammerte sich immer noch verzweifelt ans Steuerrad – eine nutzlose Geste, da das Ruder weit aus dem Wasser ragte.
    Das Schiff sank. Während sie noch wie gelähmt dastanden, begann es zu kentern. Das Deck neigte sich immer steiler – sie fielen! Aurian spürte noch, wie Anvar ihre Schulter ergriff, dann aber seinen Griff löste, als sie vom eisigen Wasser verschluckt wurde; sie spürte den Strudel, der sie mit dem sinkenden Schiff in die Tiefe zu ziehen drohte. Die Wassermassen schlugen über ihr in einer Gischt von Schaum zusammen, und verzweifelt ruderte sie mit den Armen, um sich aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Aber der Sog war zu stark. Sie hielt den Atem an, während sie nach unten gezogen wurde, und dann war wieder Miathan da. Sie fühlte den Griff seines Willens, der sich mit eisigen Klauen tief in ihr Bewußtsein grub.
    Es war zuviel. Während sie so nahe daran war, zu ertrinken, während sie all ihre verbliebenen Kräfte benötigte, um zu überleben, kam er wieder über sie. Aurian spürte, daß eine blutrote Woge von Zorn in ihr aufbrandete. Sie mußte daran

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