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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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und um meiner Ziele willen, sondern auch zu seiner eigenen Sicherheit.«
    Nichtsdestotrotz dauerte es noch weitere vier Tage, bis die Suche die ersten Erfolge zeigte. Aurian, vor Ungeduld fast wahnsinnig, hatte sich schließlich das Recht erstritten, ihr Bett verlassen zu dürfen. Ihre Beharrlichkeit hatte Harihn, den Arzt und Shia bis zu einem Punkt ermüdet, an dem sie beschlossen, Bohan zu erlauben, sie nach draußen zu tragen und sie in dem mit Mauern umgebenen Garten in einen bequemen Sessel zu betten; ihr verletztes Bein mußte sie jedoch noch immer auf einen Hocker legen. Es war ihr außerdem streng verboten, aufzustehen, und der Eunuch war ständig in Bereitschaft, um sich um jeden ihrer Wünsche zu kümmern. Nun, immerhin war es endlich ein Fortschritt, dachte Aurian finster. Zuerst hatte sie dem Prinzen zugesetzt, er solle diese verdammten Armreifen entfernen und ihr gestatten, sich selbst zu heilen, aber er hatte ihr gesagt, daß das Geheimnis, wie man Fesseln entfernte, schon vor langen Zeiten verlorengegangen sei. Außerdem, so wollten es die alten Gesetze, war die Befreiung eines Zauberers innerhalb der Grenzen des Königtums verboten. Die Strafe für eine solche Tat sah vor, daß alle Beteiligten bei lebendigem Leibe gehäutet wurden. Obwohl die Magusch das Thema schließlich widerwillig fallengelassen hatte, war ihre Verzweiflung diesbezüglich nur noch größer geworden. Aurian saß neben dem reich geschmückten Schwimmbecken im Schatten eines blühenden Baumes und kochte innerlich. Shia, die die Geduld mit ihrer reizbaren Freundin verloren hatte, hatte sich in den Schatten verzogen, um ein Schläfchen zu halten. Die Magusch war damit beschäftigt, mißlaunig die wechselnden, duftenden, trompetenartigen Blüten zwischen ihren Fingern zu zerfetzen und die Einzelteile ins Becken zu werfen, wo sie sofort von den gierigen, goldenen Karpfen verschlungen und ebenso schnell wieder ausgespuckt wurden. Aber die Fische versuchten es immer wieder. Ihr dummen Geschöpfe, dachte Aurian mißmutig. Man sollte doch meinen, ihr würdet es irgendwann lernen. Gerade in diesem Augenblick sprang Bohan, der ganz in ihrer Nähe im Gras gesessen hatten, auf die Beine. Er hatte die sich nähernden Schritte gehört und warf sich jetzt hastig vor seinem Prinzen zu Boden, der mit leuchtendem Gesicht über die Terrasse gelaufen kam. »Ich habe Neuigkeiten, Aurian«, rief er. »Endlich gibt es Neuigkeiten!«
    Aurian versuchte sich zu erheben, aber er drückte sie sanft wieder in ihren Stuhl zurück. Ein scharfer Schmerz schoß durch ihre verbundenen Rippen, aber sie ignorierte ihn. »Erzählt es mir!« rief sie. Von der unbarmherzigen Hitze erschöpft, ließ Harihn sich neben ihr ins Gras fallen und goß Wein aus einem Krug, der auf dem niedrigen Tisch neben ihr stand, in zwei Kelche.
    »Wir haben gestern abend den Kapitän des Korsarenschiffes ausfindig gemacht«, sagte er. »Es widerstrebte ihm natürlich sehr, den illegalen Handel mit Fremden zuzugeben, aber ein kurzer Aufenthalt in meinem Kerker hat seine Einstellung schnell verändert.« In seinen Augen funkelte eine wilde Schadenfreude, die Aurian verabscheuenswert erschien. Wie der Vater, so der Sohn, dachte sie. Ich sollte vorsichtiger sein.
    »Es sieht so aus«, fuhr Harihn fort, »als hätte er deinen Anvar an einen berüchtigten Sklavenhändler namens Zahn verkauft. Meine Männer haben ihm heute morgen einen Besuch abgestattet. Zuerst hat er alles geleugnet, aber als man ihn vor eine einfache Entscheidung stellte – entweder eine große Bestechung oder ein Besuch bei seinem Freund, dem Kapitän, in meinem Kerker –, war er plötzlich äußerst hilfreich. Was wirklich ein Glück ist.« Er runzelte die Stirn.
    »Wäre ich gezwungen gewesen, Zahn gefangenzunehmen, hätte ich damit auf jeden Fall die Aufmerksamkeit des Khisus erregt – Zahn ist die Hauptquelle für die Sklaven, mit denen er seinen Sommerpalast baut. Wenn mein Vater von deinem Mann erfahren hätte, wäre das für uns alle vielleicht äußerst unangenehm gewesen.«
    »Gleichgültig«, drängte Aurian ihn ungeduldig weiter, denn diese Dinge interessierten sie nicht im geringsten – ein Fehler, wie sie später entdecken sollte. »Wo ist Anvar? Wo habt Ihr ihn gefunden?«
    »Mach dir keine allzu großen Hoffnungen, Aurian.« Harihns Gesicht war plötzlich sehr ernst geworden. »Zahn hat ihn an die Leute verkauft, die flußabwärts den Sommerpalast für meinen Vater bauen. Der Khisu will, daß er endlich

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