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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Sie schwieg und starrte ihn an, als wäre er ein Fremder. »Ich kann es immer noch nicht glauben, Anvar. Du ein Magusch.«
    »Macht das einen solchen Unterschied?« Die Frage klang schärfer, als er beabsichtigt hatte, und Anvar begriff, daß er Angst hatte, tödliche Angst, daß sie reagieren würde, wie Miathan es einst getan hatte, und ihn als eine Art Monster betrachten würde.
    »Nein!« Aurians Antwort kam schnell und empört, aber dann wandte sie den Blick ab.
    »Ja«, seufzte sie. »Ich kann nicht es glauben, Anvar. Du … sein Sohn …«
    »Sag das niemals wieder!« fauchte Anvar sie an. »Ich bin nicht Miathans Sohn und werde es niemals sein. Meine Mutter war eine der Sterblichen, die er verachtet hat. Du weißt, was er mir angetan hat und dir und Forral. Glaubst du, ich könnte jemals so sein wie er?«
    Aurian senkte beschämt den Blick. »Was für eine Närrin ich doch bin!« sagte sie schließlich. »Du hast recht – o ihr Götter, wie recht du hast! Du könntest niemals zu Miathans Grausamkeit fähig sein. Du bist genauso sein Opfer wie Forral und ich.« Sie streckte ihm die Hand hin. »Kannst du mit jemals verzeihen, Anvar?«
    Schwach vor Erleichterung, nahm Anvar die dargebotene Hand. »Meine geliebte Herrin! Ich will niemals ein Magusch wie Miathan werden, aber ich habe keine Angst, ein Magusch zu werden wie du. Im Gegenteil, ich hoffe, es wird mir gelingen. Das heißt – wenn du mich unterrichtest?«
    »Ich?« Ihre Augen funkelten vor Freude.
    »Du mußt zugeben, daß ich im Augenblick keine große Auswahl habe.«
    »Du …«, stieß Aurian empört hervor, und Anvar grinste. Aurian brach in schallendes Gelächter aus. »Du Biest«, knurrte sie. »Ich kann schon sehen, daß es einige Zeit dauern wird, bis ich mich daran gewöhnt habe. Ich wäre stolz darauf, dich zu unterrichten, mein Freund, wenn du sicher bist, daß du mich wirklich als Lehrerin willst.«
    »Natürlich bin ich mir sicher. Von allen Magusch bist du die einzige, die ich mir jemals erwählen würde.«
     
    Nach diesem denkwürdigen Tag verlief ihre Reise gleichförmig. Anvar und Aurian teilten sich tagsüber weiterhin ein Zelt mit Shia, die ihnen ihre Ungestörtheit garantierte, während die Magusch begann, Anvar beizubringen, wie er seine Kraft benutzen und kontrollieren konnte. Jetzt, da Aurian bereits im vierten Monat schwanger war, wußten sie, daß ihre Zeit knapp war. Die Theorie, die sie ihm beibringen konnte, wenn sie selbst nicht mehr in der Lage war, ihm die Praxis zu zeigen, war begrenzt. Ihre erste Aufgabe war, festzustellen, wo Anvars Talente lagen, und Aurian war verblüfft, herauszufinden, daß auch seine Kräfte sich über das ganze Spektrum der Magie erstreckten, obwohl seine Stärken und Schwächen auf anderen Gebieten zu liegen schienen als ihre. Während ihre größten Talente in den Bereichen von Feuer und Erde lagen – kein Wunder, bei ihren Eltern –, fielen Anvar diese Dinge deutlich schwerer. Aber dafür zeichnete er sich in der Luftmagie aus, und Aurian hatte den Verdacht, daß er sich, wenn ihnen erst mehr Wasser zur Verfügung stehen würde, um damit zu experimentieren, auch als ein Meister der Wassermagie erweisen würde. Da diese beiden Bereiche sich natürlicherweise zusammenschlossen, um einen Wettermagusch hervorzubringen, sah es so aus, als würde Eliseth nun doch noch Konkurrenz bekommen. Aber das mußte die Zukunft erweisen. Anvar war ein blutiger Anfänger, und er hatte noch einen langen Weg vor sich.
    Jeden Tag, wenn der Rest des Lagers schlief, ließ Aurian Anvar gnadenlos üben, bis sie beide vollkommen erschöpft waren. Während ihrer Zeit in der Garnison hatte Parric der Magusch den Trick beigebracht, wie man sich wertvollen Schlaf stehlen konnte, während man auf dem Pferd saß, und auch diese Fähigkeit gab sie an Anvar weiter. Also brachten sie ihre nächtlichen Ritte damit zu, auf ihren Pferden leise vor sich hin zu dösen, getröstet von dem Wissen, daß die Pferde ihren Kameraden folgen würden. Es trug ihnen allerdings eine Menge liebevollen Spott von Yazour, Eliizar und vor allem von Nereni ein, aber sie lernten schon bald, mit den derben Spekulationen über ihre Aktivitäten während der Ruhepausen fertig zu werden. Es war sicherer, als das Geheimnis von Anvars wiederentdeckten Kräften preiszugeben.
    Einer nach dem anderen gingen die glitzernden Nächte und die schwindelerregenden Tage vorüber wie helle Perlen, aufgereiht auf dem Faden ihrer Reise. Yazour hatte zu seiner großen

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