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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Herz vor Sehnsucht nach Forral.
    Der Duft, der sie mit unwiderstehlicher Verführungskraft weckte, erinnerte sie so stark an die Arena, daß sie, als sie die Augen öffnete, erwartete, die weißgetünchten Wände ihrer alten Zelle um sie herum zu sehen. Statt dessen sah sie Anvar, der ihr eine dampfende Tasse hinhielt. »Ich habe eine Überraschung für dich«, sagte er. »Dein Freund Eliizar hat sich seinen eigenen Vorrat an –«
    »Liafa!« Aurian strahlte und streckte gierig die Hand nach der Tasse aus.
    »Und ich dachte, Eliizar hätte übertrieben, als er mir erzählte, wie sehr du dieses Zeug liebst. Es ist das erste Mal, daß ich dich so früh am Morgen lächeln sehe!«
    Aurian streckte ihm die Zunge raus. »Manche scheinen mit der Morgenstunde ja ganz gut zurechtzukommen. Du siehst aus, als wärst du schon vor einer ganzen Ewigkeit aufgestanden.«
    Anvar grinste. »Die Männer haben schon gebadet – da sie die Frühaufsteher hier zu sein scheinen.« Alle Spuren des funkelnden Staubs waren von seiner Haut verschwunden. Sein während der Sklaverei gewachsenes Haar war nun vom Wasser lockig und dunkler geworden, und um sich die feuchten Strähnen aus dem Gesicht zu halten, hatte er Yazour nachgeahmt und die widerspenstigen Locken mit einem Riemen im Nacken zusammengehalten. Es stand ihm gut, dachte Aurian.
    »Was starrst du mich so an? Ist mir irgendein Fleck entgangen?«
    »Was, ich? Ach, nichts«, Aurian errötete. »Ich hatte nur vergessen, wie du unter diesem ganzen Staub aussiehst.«
    »Nun, jetzt sind die Frauen dran, also solltest du dich besser beeilen, wenn du deinen eigenen Schmutz auch noch loswerden willst.«
    Sie stellte die leere Tasse ab. »Es ist wirklich schade. Ich muß im Augenblick ein ganzes Vermögen an Juwelen wert sein.« Nereni war in dem Becken und spritzte und lachte mit den anderen Frauen aus Harihns Haushalt. Die Magusch warf ihre staubigen Kleider ab und trat ins Wasser. Es war nicht so kalt, wie sie erwartet hatte, und obwohl es seicht genug war, um darin zu stehen, war es auch tief genug, um zu schwimmen. Am Boden hatte sich eine weiche Schicht aus Juwelenstaub gebildet, zweifellos stammte sie von Generationen staubiger Reisender. Der Staub glitzerte unter ihren Füßen und warf das Fackellicht von den Wänden zurück. Nereni watete zu ihr herüber und gab ihr ein Stück grober Seife.
    »Richtige Seife! Nereni, du denkst aber auch an alles.«
    »Aber natürlich – was auch ein Glück für euch Krieger ist.« Ihr plumpes Gesicht bekam Grübchen. »Jetzt muß ich mich aber beeilen, um die Tagesmahlzeit vorzubereiten. Doch vorher hole ich dir noch ein Handtuch, damit du dich abtrocknen kannst, und ein paar saubere Kleider.«
    Als Nereni gegangen war, begann Aurian sich gründlich zu waschen, froh darüber, endlich den Staub aus den Haaren zu bekommen. Meine Haare wachsen auch langsam wieder, dachte sie. Vielleicht kann ich Anvar schon bald bitten, sie für mich zu flechten. Als sie fertig war, hatten die anderen Frauen das Becken bereits verlassen, nur Aurian blieb noch eine Weile im Wasser und genoß den Frieden und die Einsamkeit. Schließlich trat sie jedoch, von ihrem Hunger getrieben, unter den kleinen Wasserfall, wo sie sich abspülen wollte, bevor sie das Becken verließ.
    Die Magusch argwöhnte keine Gefahr, bis es zu spät war. Als sie ihre Hand auf die glatte Mauer legte, wo der Wasserfall heruntertröpfelte, zerriß ein schriller, langgezogener Schrei die Luft. Es war wie das Kreischen eines riesigen, aller Vorstellung unzugänglichen Tieres in höchster Qual. Der Fels schien unter ihren Fingern lebendig zu werden, fing ihre Hände und ihre Arme ein und sog ihren Körper unerbittlich in sein weiches, klebriges Maul. Aurian wurde trotz all ihrer Gegenwehr in die dahinterliegende Dunkelheit gerissen. Binnen Sekunden hatte sich die Wand hinter ihr geschlossen und war nun wieder leer und gesichtslos.
    Anvar rannte auf das Becken zu, bevor noch die ersten grauenhaften Echos erstorben waren. Yazour und Eliizar waren mit gezogenen Waffen dicht hinter ihm. Als sie den Rand des Beckens erreichten, taumelte Anvar durch das Wasser hindurch und suchte nach irgendeiner Spur von der Magusch. Als die anderen sich zu ihm gesellten, machte Yazour sich daran, unter die Oberfläche zu tauchen und dort nach Aurian zu suchen, während Eliizar mit kräftigen Zügen durch das Becken schwamm. Dann verstummte der Tumult von einem Augenblick auf den anderen, und nur Anvars angstvolle Schreie

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