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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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verspreche ich …, irgendwann. In der Zwischenzeit werden die, die sich gegen den neuen Rudelfürsten stellen, das Schicksal des alten teilen.«
    Wieder erhob sich unruhiges Murmeln in der Menge, aber jetzt hatte er sie dort, wo er sie haben wollte. Diesmal mußte Chiamh nur die Hand heben, und die Xandim schwiegen gehorsam. Parric, der vor Schmerz, Hunger und Erschöpfung zitterte, wünschte sich von ganzem Herzen, daß das verflixte Windauge endlich den Mund hielt und ihn irgendwo hingehen ließ, wo er die Füße hochlegen konnte und einen großen, wohlverdienten Becher Wein bekam, während irgend jemand sich um seine Wunden kümmerte, aber selbst er konnte nicht umhin, gebannt zuzuhören.
    »Mein Volk«, sagte Chiamh traurig, »ihr haltet mich für einen Verräter, weil ich auf der Seite der Fremdländer stehe. Aber so etwas würde ich niemals ohne guten Grund tun.« Er straffte sich, seine Augen blitzten, und sein langes, braunes Haar wehte in dem leichten Wind um seinen Kopf. »O Xandim, ihr müßt euch zum Kampf bereitmachen! Die Khazalim haben die Wüste durchquert und sich mit schwarzen Zauberern verbündet und mit unseren Feinden, den kriegerischen Geflügelten. Ich habe das in einer Vision gesehen, und ich schwöre euch, es ist die Wahrheit!«
    Chiamhs nächste Worte gingen in einem wütenden Protestgebrüll unter, und wieder einmal mußte er sich lautstark Gehör verschaffen. »Wir sind kein kriegerisches Volk«, sagte er in die darauffolgende Stille hinein. »Obwohl wir uns, wenn nötig, mit aller Kraft verteidigen, verfügen wir doch nicht über das Organisationstalent und die Kriegskünste, die es dem Abschaum der Khazalim gestattet haben, uns in der Vergangenheit ungestraft zu überfallen. Aber diesmal wird es anders sein!«
    Das Windauge wandte sich an Parric, der ihn verblüfft ansah. »Dieser Fremdländer kann uns führen, kann uns in Kampfkünsten unterweisen, die wir noch nicht kennen. Er suchte seine Kameraden, die von den Khazalim gefangengenommen worden sind, und er wird uns seine Hilfe gewähren, bis seine Freunde wieder frei sind und unser Land von unseren Widersachern gesäubert ist. Wenn das geschehen ist, verspricht er, auf die Rudelführerschaft zu verzichten und uns wieder in unserer früheren Abgeschiedenheit alleinzulassen. Ferner verspricht er, die Geheimnisse unseres Volkes für alle Zeit zu wahren. O Xandim – um unseres Landes und der Zukunft unserer Kinder willen, werdet ihr ihn anerkennen?«
    Die tosende Zustimmung der Xandim hätte Partie beinahe zu Boden geworfen. »Chiamh, wenn man dich so reden hört … Alle Achtung«, sagte er dankbar zu dem jungen Mann.
    Das Windauge zuckte bescheiden mit den Schultern. »Wer hätte das gedacht – ich jedenfalls zu allerletzt.«
    Die Menge scharte sich um sie und beäugte Parric neugierig. Einige besonders kühne Xandim streckten die Hand aus, um seine fremdartige Kleidung zu berühren. Sangra, die die ganze Zeit über mit dem Rücken an dem stehenden Stein gelehnt und Elewin mit gezücktem Schwert verteidigt hatte, schob sich nun mit dem alten Haushofmeister im Schlepptau durch die wogende Menge. Ihr Gesicht glühte vor Erleichterung. »Gut gemacht, Chiamh!« Begeistert schlug sie ihm auf die Schulter.
    Einige der Xandim hatten sich in einer Traube um den früheren Rudelfürsten geschart. Zu Parrics Erleichterung halfen sie dem erschöpften, verletzten Tier, sich zitternd wieder auf die Beine zu stellen. »Jetzt, da die Leute mich akzeptiert zu haben scheinen, wirst du da Phalias zurückverwandeln?« fragte er das Windauge.
    Chiamh schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich«, sagte er ausdruckslos. »Vielleicht ist nicht jeder so überzeugt von dem, was ich gesagt habe, und solange Phalias in diesem Zustand ist, ist er ein Faustpfand für unsere Sicherheit, denn wenn er sprechen könnte, würde er sich dir gewiß widersetzen. Unser früherer Rudelfürst ist ein stolzer, hartnäckiger Bursche.« Eine Grimasse wie die Erinnerung an einen alten Schmerz überflog sein Gesicht, dann riß er sich zusammen, und seine Miene hellte sich wieder auf. »Wir werden noch Zeit genug haben, ihn wiederherzustellen, wenn wir getan haben, was wir uns vorgenommen haben, aber jetzt, o Rudelfürst, wartet ein Festmahl auf dich!«
    »Den Göttern sei Dank dafür«, sagte Parric mit echtem Gefühl. Dann schnitt er plötzlich ein Gesicht. »Chiamh, ich muß doch wohl keine Rede halten oder so etwas?«
    »Wo liegt da das Problem?« zog Sangra ihn auf. »Nach ein

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