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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Pfeile – und das seit dem ersten Tag, an dem ihr in unsere Berge eingedrungen seid und uns unser Land gestohlen habt! Es stimmt schon, die meisten Mitglieder deines Volkes haben weder den Verstand noch die nötigen Mittel, um mit uns zu sprechen, aber du und deine Vorfahren, ihr wäret dazu noch in der Lage gewesen!«
    »Mutter der Tiere!« rief Chiamh und faßte sich an die Stirn. »Sie hat mit mir gesprochen ! Als sie dich vorhin angesprungen hat, Aurian, war ich sicher, daß sie das aus echter Freundschaft tat. Das war auch der Grund, warum ich euch geholfen habe – sonst hätte ich vielleicht auch gedacht, daß sie dich angreift.«
    Aurian lächelte. »Ihr beide könnt euch später unterhalten und hoffentlich eine Möglichkeit finden, zwischen euren Völkern Frieden zu schließen. Im Moment habe ich das Gefühl, daß unsere Gastgeber langsam ungeduldig werden. Ich glaube, wir sollten jetzt besser zu Königin Rabe gehen.« Ihre Stimme klang schärfer, und Shia, die neben ihr stand, fauchte. Die Magusch legte tröstend eine Hand auf den Kopf der großen Katze. »Ich weiß, meine liebste Freundin«, seufzte sie. »Aber wenn wir Anvar finden wollen, brauchen wir ihre Unterstützung, und das heißt, daß ich dem verflixten Mädchen helfen muß.«
    »Aurian?« Chiamh zog an ihrem Arm. »Ich glaube, ich kann dir bei deiner Suche helfen. Darf ich hierbleiben und ein paar Nachforschungen anstellen, solange du bei der Königin bist?«
    Die Magusch warf einen fragenden Blick auf Elster, die zustimmend nickte. Aurian bedankte sich bei der Ärztin und wandte sich dann wieder an Chiamh. »Was meinst du mit Nachforschungen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich würde im Augenblick lieber nichts Näheres darüber sagen, und wir haben auch keine Zeit für lange Erklärungen. Ich werde zurückkommen, sobald ich kann – ganz gewiß aber vor der Morgendämmerung.« Mit diesen Worten mußte Aurian sich zufriedengeben. Sie wußte, daß sie dem jungen Windauge vertrauen konnte. Also drehte sie sich zu den kräftigen, geflügelten Trägern um, die schon die Netze bereit machten, um sie und ihre Kameraden hoch durch die Lüfte zu den königlichen Gemächern zu bringen. Mit einem Seufzer fügte sie sich in ihr Schicksal.
     
    Rabe hatte sich vor Aurians Ankunft gefürchtet. Schon immer hatte sie beträchtliche Ehrfurcht vor der großen, rothaarigen Magusch verspürt, und jetzt, da sie Aurian Grund gegeben hatte, sie zu hassen … Rabe schauderte und stöhnte vor Schmerzen. Selbst diese kleine Bewegung bereitete ihr heftige Schmerzen in ihren zertrümmerten, zersplitterten Schwingen. Wenn sie mir doch nur helfen könnte, dachte das geflügelte Mädchen verzweifelt. Unglücklicherweise glaubte sie trotz Aurians Versprechen nicht daran, daß die Magusch etwas Derartiges tun konnte. Wäre die Situation umgekehrt, überlegte Rabe, würde ich ihr nicht helfen … Da öffnete sich die Tür ihres Gemachs, und der Gegenstand ihrer Gedanken stand vor ihr.
    Für eine Sekunde trafen sich ihre Blicke. »Du brauchst mich nicht zu bemitleiden!« brauste Rabe auf, bevor sich die Magusch – wie es andere bereits getan hatten – mit eben diesem Ausdruck in den Augen von ihr abwandte.
    Aurian zuckte nur mit den Schultern. »Du hast es dir selbst zuzuschreiben«, sagte sie kühl, und das geflügelte Mädchen biß wütend die Zähne zusammen. Noch mehr erzürnte sie der Umstand, daß die Magusch es bemerkt hatte.
    Aurian hob eine Augenbraue. »Entscheide dich«, sagte sie brutal. »Ich bin nicht hergekommen, um dich zu bemitleiden, Rabe. Ich bin gekommen, um dich wie versprochen zu heilen – und dann werden wir sehen, was du tun kannst, um deinen Betrug an uns allen wiedergutzumachen.« Ein tiefes, drohendes Knurren folgte den harten Worten, und Rabes Herz sank, als sie sah, daß Shia mit einer fremden Katze die Magusch begleitet hatte. Noch mehr entsetzte es sie, Yazour hinter ihnen zu entdecken, dessen Blick hart wie blauer Stahl war. Die Geflügelte zuckte unter seinem vernichtenden Blick zusammen. Während ihrer gemeinsamen Zeit im Wald hatte der junge Hauptmann keinen Zweifel daran gelassen, daß er sich zu ihr hingezogen fühlte. Als sie seine zaghaften Annäherungen immer wieder verächtlich zurückgewiesen hatte, waren seine Gefühle für sie langsam erkaltet. Daher erstaunte es sie zu sehen, daß sein Gesicht vor Entsetzen bleich wurde, als er das Ausmaß ihrer grauenhaften Verletzungen bemerkte. Er schüttelte erschrocken den Kopf und biß sich

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