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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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der insgesamt – glücklicherweise – nur wenigen Verwundeten. Die anderen Frauen, die draußen das Feuer schürten, blickten überrascht und betroffen auf, als Eliizar und Jharav mit einigen anderen berittenen Kriegern herbeigaloppierten. Der Schwertmeister sprang von seinem schwitzenden Pferd und warf demjenigen der Männer, der ihm am nächsten stand, die Zügel zu. »Versteck die Pferde!« rief er und wandte sich dann an die erschrockenen Frauen am Feuer. »Der Feind kommt. Nehmt, was ihr braucht, und geht ins Langhaus. Ganz egal, was geschieht, ich will keinen Laut von dort hören. Und sorgt dafür, daß die Verwundeten ebenfalls still sind. Geht jetzt!« Die Frauen beeilten sich, ihm zu gehorchen.
    Mittlerweile kehrten weitere Gruppen von Kriegern und Frauen auf die Lichtung zurück, nachdem die Geflügelten sie informiert hatten. Eliizar holte alle Leute zusammen. Bei seiner wilden Jagd durch den Wald hatte er schnell nachgedacht. Jetzt rief er Jharav zu sich und begann, ihm seinen Plan zu erklären. Als er fertig war, waren auch die meisten seiner Krieger zurückgekehrt. Er sah von einem zum anderen, denn er rechnete mit vielen Fragen, aber keine einzige wurde gestellt. Sie alle hatten begriffen. Eliizar war ungeheuer stolz auf seine Leute. Jeder einzelne von ihnen war bereit, sein Leben zu geben für … Plötzlich stellte Eliizar fest, daß ein vertrautes, geliebtes Gesicht fehlte. Das Blut in seinen Adern erstarrte. »Nereni!« stieß er hervor. »Wir müssen sie finden!«
    Jharav legte ihm eine Hand auf den Arm, um ihn festzuhalten. »Es ist zu spät, Eliizar – wir müssen unsere Plätze einnehmen. Der Feind ist schon fast da.«
     
    Nereni und ihre kleine Schar, die aus drei Frauen und zwei jungen Soldaten bestand, die sie bewachten, hatte sich im Unterholz so gut versteckt, daß man sie in der allgemeinen Aufregung übersehen und über den Rückzug nicht informiert hatte. So war sie nicht mit den anderen nach Hause aufgebrochen. Wie man es ihnen aufgetragen hatte, hielten sie die Stellung und warteten auf Opfer oder auf die Botschaft, daß der Kampf zu Ende war. Zuerst war ihnen das Warten ganz leicht gefallen, denn ihr Erfolg hatte sie aufgemuntert, und sie waren verständlicherweise stolz auf die Rolle, die sie bei der Verteidigung ihrer Siedlung spielten.
    Im Laufe der Zeit wurden die Frauen jedoch rastlos. Es war schon lange her, seit irgendwelche Feinde hier entlanggezogen waren, und von ihren eigenen Leuten war nichts zu sehen und nichts zu hören. Hatte man sie vergessen? Und was sollten sie jetzt tun? Die beiden jungen Soldaten, die kaum Erfahrung im Kämpfen hatten, waren keine große Hilfe. Schließlich entschieden die Frauen nach einer langen, hitzigen und im Flüsterton geführten Debatte, daß man sie übersehen haben müsse und daß sie nun am besten heimkehren sollten. Immerhin hatte sich in diesem Teil des Waldes schon seit einer Ewigkeit nichts mehr gerührt. Also sprach nichts dagegen, sich aus dem sicheren Schutz des Dickichts herauszuwagen, oder?
    Eine Zeitlang ging alles gut. Nervös und mit einigen Schwierigkeiten hatten sie sich zunächst ihren Weg durch das dichte Unterholz neben dem eigentlichen Pfad gebahnt. Dünne Zweige schlugen ihnen ins Gesicht, Dornen bohrten sich in ihre Haut und verfingen sich in ihren Haaren und ihren Kleidern. Sie gelangten kaum vorwärts und mußten sich immer wieder mit Brennesseln und Dornensträuchern herumschlagen, mit Wurzeln, die sie stolpern ließen, und Löchern in dem weichen Waldboden, in denen sie sich wieder die Knöchel verrenkten. Schon bald hatten sie mehr als genug. Zerkratzt, schmutzig und schwitzend ließen sie schließlich den mühsamen Weg durchs Unterholz erleichtert hinter sich und traten hinaus auf den ungeschützten Pfad. Nereni entspannte sich langsam, denn sie war nun überzeugt davon, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Eine Weile bereitete es ihr noch Sorgen, daß sie sich nicht an ihre Befehle hielten, und sie wußte ohne die Hilfe und Erfahrung ihrer früheren Kameraden nicht recht, was sie tun sollte. Wie sehr sie sie doch vermißte, ganz besonders jetzt. Aber wie dem auch sei, es schien, als käme sie auch ganz gut allein zurecht …
    Als der Pfad an einer Stelle, an der zwei Wege aufeinandertrafen, eine scharfe Biegung vollzog, liefen sie direkt in ein Dutzend Khazalimkrieger hinein. Es war schwer zu sagen, wer den größeren Schrecken davontrug. Einen Augenblick lang sahen die beiden Gruppen einander nur

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