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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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wieder und wieder wurde Aurian in den Ozean zurückgeworfen, denn auf dem gesprenkelten, muschelbedeckten Rücken gab es nur einen Halt: den leichten Höcker der Rückenflosse, die in anderen Clans der Leviathanrasse so deutlich betont war.
    Mit Rücksicht auf ihren erbärmlichen Zustand untersagte Ithalasa es sich, der Magusch Fragen zu stellen, während er sie an die Küste brachte. Es dauerte nicht lange, da konnte Aurian in den Blitzen, die das Meer viele Meilen weit erhellten, den dunklen Flecken der Xandimküste erkennen. Beim nächsten Blitz erschien ihr das Land dann schon sehr viel näher.
    Das Wasser war tief genug, um Ithalasa bis in den Eingang des Meeresarmes vorzulassen, und Aurian brauchte nur noch wenige Meter zu schwimmen, um das Felsenriff zu erreichen, von dem aus sie aufgebrochen war. Sie dankte den Göttern, daß der Weg nicht länger war. Anvar, der am Ende der Felszunge auf sie wartete, hielt ihr eine starke Hand hin, um sie aus dem Wasser zu ziehen, und ohne seine Hilfe hätte sie es nie geschafft. Ganz schwach hörte sie seine Stimme in ihren Gedanken, als er den Leviathan begrüßte – dann wurde sie sich einer segensreichen Wärme bewußt, als er ihren Umhang um sie wickelte. Anvar hob Aurian hoch und trug sie sicher über die schlüpfrigen, scharfkantigen Steine zum Strand, wo sie Shia und Chiamh und zu ihrem großen Entzücken ein riesiges Lagerfeuer aus Treibholz sah, das mitten im Toben des Sturmes hellauf brannte. Anvar hielt es wohl mit seiner Magie am Leben.
    Anvar setzte sie am Feuer ab und ging daran, ihren Körper mit dem rauhen Umhang abzureiben und so das Blut in ihre starren Glieder zurückzubringen, bevor er ihr schließlich seinen eigenen, trockneren Mantel umlegte. Aurians Glück war schließlich vollkommen, als das Windauge ihr einen Becher von seinem dampfenden Kräutertee reichte, den er großzügig mit Honig und dem starken Xandimschnaps gewürzt hatte. Anvar half ihr, den Becher festzuhalten. Aurian zwang das irdene Gefäß zwischen ihre klappernden Zähne und nahm einen tiefen Schluck. Augenblicklich breitete sich Wärme in ihrem durchgefrorenen Leib aus. Binnen weniger Sekunden fühlte sie sich schon viel besser, wenn sie auch ein wenig schläfrig und immer noch unsicher war, ob es ihr wohl jemals wieder wirklich warm werden würde.
    Der Schlaf jedoch würde warten müssen, denn sie hatten den geduldigen Leviathan nun lange genug warten lassen. Mit Anvars Unterstützung mühte sich Aurian wieder in ihre Kleider und leistete keinen Widerstand, als seine Hilfe sich in eine schnelle Umarmung verwandelte. »Ich bin so froh, dich wiederzusehen«, murmelte sie, »und dankbar, daß du nicht gesagt hast, du hättest mich ja gewarnt.«
    »Nun, das habe ich – aber immerhin hattest du Erfolg, also will ich dich diesmal ungeschoren davonkommen lassen.« Er grinste sie an. »Geht es dir jetzt besser?«
    Aurian nickte. »Es wird Zeit, daß wir mit Ithalasa reden.«
    »Ich bin glücklich, dich wieder mit deinem Gefährten zusammen zu sehen, nach all euren Mißgeschicken und Streitereien im Süden«, war die erste Bemerkung, die der Leviathan Aurian gegenüber äußerte. Dann hörte er sich die Geschichte an, wie die beiden Seelengefährten einander gefunden hatten, und zeigte sich nicht überrascht darüber, daß Anvar ebenfalls ein Magusch war. Ithalasa freute sich, von der sicheren Geburt des Kindes der Magusch zu erfahren und zu hören, daß das Kleine im Augenblick mit seinen wölfischen Wächtern in der Fischersiedlung war. (Sie hatten Sangra bei ihnen gelassen, die die ganze Zeit über düster vor sich hin gemurmelt hatte, daß sie eine Kriegerin sei und keine verdammte Amme.) Da sowohl Shia als auch Chiamh der Gedankenrede mächtig waren, konnten die Magusch dem Leviathan ihre Freunde vorstellen, und er begrüßte sie freundlich und mit einer gehörigen Portion Neugier – vor allem in bezug auf die ungewöhnliche Natur der Kräfte, über die das Windauge verfügte. Aber als Aurian und Anvar, die auf den sturmgepeitschten Felsen nebeneinanderstanden, ihm erzählten, wie sie in den Besitz des Erdenstabes und der Windharfe gelangt waren, war alles andere plötzlich vergessen. Sie konnten Ithalasas wachsende Erregung spüren, in die sich deutlich erkennbar Sorge mischte.
    »Ich dachte schon, daß ich hier die Macht der Hohen Magie spüre!« rief er aus. »Und was ist mit dem Flammenschwert?«
    »Genau deswegen brauchen wir ja deine Hilfe.« Hastig erklärte ihm Aurian ihre

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