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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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daß Aurian mit Parric zurückkehrte, hatte sich die Magusch die Zeit damit vertrieben, einen Illusionszauber zu vervollkommnen, der die Luft um sie herum so verzerrte, daß sie praktisch unsichtbar wurde. Und es hatte funktioniert – besser, als sie es sich jemals hätte träumen lassen.
    Das Glühen der Zufriedenheit über ihren Erfolg half Meiriel, den Schock zu überwinden, der sie bei ihrer Rückkehr auf den Stahlklauegipfel erwartet hatte. Gristheena und ihre Untertanen waren angegriffen worden. Die Magusch runzelte die Stirn. Wie war das möglich? Konnte diese plötzliche Attacke auf Gristheena in irgendeiner Weise mit ihren eigenen Feinden zusammenhängen? Ein Frösteln kroch Meiriels Rückgrat entlang. Die ganze Zeit über hatte sie in Aurian lediglich ihre impulsive, unerfahrene Schülerin aus alten Tagen an der Akademie gesehen. Nun sah es aus, als hätte sie die Macht der jungen Magusch unterschätzt.
    Mit großer Willensanstrengung gelang es Meiriel, eine Woge der Panik zu unterdrücken und ihre Gedanken zu sammeln. Solange sie Aurians Kind in ihrer Gewalt hatte, würde seine Mutter ihr kaum Schaden zufügen. Meiriel preßte das abscheuliche kleine Ungeheuer, das Aurian zur Welt gebracht hatte, fester an ihren Leib, obwohl ihr allein die Berührung des verfluchten Geschöpfes Übelkeit verursachte. Das Wolfsjunge stieß ein protestierendes Wimmern aus. Seine Versuche, sich zur Wehr zu setzen, wurden langsam schwächer – aber das spielte keine Rolle. Sie brauchte es ohnehin nur so lange am Leben zu halten, bis sie sicher sein konnte, daß Aurian tot war – oder sie sonst irgendeine Möglichkeit gefunden hatte, die andere Magusch ein für allemal außer Gefecht zu setzen.
    Der Himmel hatte seine Nachtfinsternis abgeworfen und hüllte sich nun in ein reiches, tiefes Blau, das von der Morgendämmerung jenseits der gezackten Gipfel des Stahlklauegipfels heraufbeschworen wurde. Der kalte Wind, dem es endlich gelungen war, die Regenwolken vom Himmel zu vertreiben, schlängelte sich in kaum noch wahrnehmbaren Höhen über den dunklen Fels des Canyons. Die Katzen waren mittlerweile samt und sonders verschwunden, denn sie alle wurden unwiderstehlich von dem Kampf der Königin angezogen, der sich weiter hinten abspielte. Meiriel streckte zaghaft ihren Geist aus, um Gristheenas Gedanken aufzufangen, prallte jedoch lediglich von einer undurchdringlichen schwarzen Wand ab. Furcht senkte sich in ihr Herz. Gristheena tot? Unmöglich! Aber wenn ihre Verbündete tatsächlich nicht mehr lebte, sollte sie besser sehen, von hier zu verschwinden – und zwar schnell. Mit beschleunigtem Schritt huschte Meiriel dem dunklen Maul des Tunnels entgegen, der aus dem Krater herausführte.
    Der ungleichmäßige Tunnel war schmal und so niedrig, daß sie sich bücken mußte, während sie immer weiter lief, und die Dunkelheit stellte selbst ihre Maguschsichtigkeit auf eine harte Probe. Obwohl sie wußte, daß dies eine reine Illusion war, gaben ihr die dunklen, massigen Steinwände zu beiden Seiten das Gefühl, endlich ein gewisses Maß an Sicherheit erreicht zu haben, und sie ließ von ihrem Illusionszauber ab, der im Augenblick nur unnötig Energie kostete. Als ein Zirkel fahlen Tageslichts vor ihr erschien, trat sie ihm beinahe widerwillig entgegen, aber sie konnte schließlich nicht für alle Zeiten in dem dunklen Tunnel ausharren. Nachdem sie vorsichtig aus dem Tunnel heraus- und auf einen breiten Felsvorsprung getreten war, vernahm sie das dumpfe Donnern von Schwingen am Himmel über sich. Ein wirbelnder Windstoß blies ihr eine Staubwolke ins Gesicht und hätte sie beinahe umgeworfen. Meiriel rang nach Luft, wischte sich die feinen Staubkörnchen aus ihren tränenden Augen – und keuchte abermals, diesmal vor Entsetzen über den Anblick Aurians.
    Kalte Furcht durchzuckte Meiriels Körper. Die Zeit schien sich unendlich in die Länge zu ziehen und zu verlangsamen, während sie in das unerbittliche Gesicht ihrer Gegnerin sah und ihre Gedanken gleichzeitig in ungläubigem Protest aufschrien. Tief in ihrem Herzen hatte sie der mysteriösen Stimme, die sie auf dem Windschleier vernommen hatte, keinen Glauben geschenkt. Sie erinnerte sich daran, daß sie ihr Messer in Aurians Herz gebohrt hatte, erinnerte sich an das Gefühl, mit dem die Messerspitze Fleisch durchtrennte und über eine Rippe scharrte. Und sie erinnerte sich an das dunkle Blut, das aus einer tödlichen Wunde über ihre Hand gequollen war. Aurian mußte tot

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