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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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sein!
    Mit einem ungeduldigen Tritt befreite sich Aurian aus den verhedderten Maschen zu ihren Füßen. Ein wütendes Zischen, und ihr Schwert glitt aus seiner Scheide – eben jene Klinge, die Meiriel aus alten Zeiten noch so gut im Gedächtnis war. In der anderen Hand hielt die Magusch einen Stab, auf dem ein grünes, zwischen Schlangenkiefern steckendes Juwel thronte. Der Stab summte vor Macht und verknotete die Luft um sich herum, während er das fahle Morgenlicht mit einem Schwall smaragdgrünen Leuchtens durchtränkte. Bei diesem Anblick bohrte sich tiefes Entsetzen in Meiriels Herz. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück, während sie zitternd und mehr oder weniger unbewußt einen magischen Schild um sich herum errichtete. Sie bezweifelte, daß er der Macht des Stabes lange würde standhalten können, aber vielleicht würde er ihr die Zeit verschaffen, die sie brauchte.
    »Du siehst blaß aus, Meiriel. Hast du einen Geist gesehen?« Aurians Stimme war wie ein Peitschenschlag. In ihren Augen brannte das silbrige Feuer eisigen Zorns. »Gib mir mein Kind zurück.«
    Die Verzweiflung gab Meiriel ein gewisses Maß an Mut. Sie preßte Wolf noch fester an die Brust, um eine Hand an seine Kehle zu legen. »Zwing mich doch, ihn dir zurückzugeben«, höhnte sie. »Schlag mich, und dein Balg folgt mir in den Tod. Wenn du auch nur den leisesten Versuch unternehmen solltest, in Gedanken nach deinen Freunden zu rufen, werde ich ihn ermorden.«
     
    Aurian zitterte vor Anstrengung. Noch immer war sie geschwächt und entkräftet von der tödlichen Wunde, die sie empfangen hatte, und dem Verlust der Energie, die ihre Heilung sie gekostet hatte. Noch nie war es so wichtig gewesen, daß sie einen klaren Kopf behielt, obwohl der Anblick ihres Kindes in den Klauen Meiriels ihr beinahe das Herz zerriß. Innerlich verfluchte die Magusch die Himmelsleute, die zu feige gewesen waren, sich auf das Gebiet ihrer alten Katzenfeinde zu wagen und bei dem Angriff auf eine Magusch ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Das Widerstreben der Geflügelten hatte Aurian kostbare Augenblicke gekostet, während sie sich allein aus ihrem Netz befreien mußte. Hätte sie Meiriel angreifen können, solange ihre Feindin noch durch den Staub in ihren Augen geblendet war, wäre mittlerweile alles vorbei und Wolf in Sicherheit gewesen.
    Verschiedene Möglichkeiten überschlugen sich in Aurians Gedanken und wurden eine nach der anderen verworfen. Selbst die Möglichkeit, sowohl ihre Feindin als auch Wolf aus der Zeit herauszunehmen, bis sie Hilfe holen konnte, kam nicht in Frage. Bei dem Schild, den Meiriel um sich herum errichtet hatte, würde ihr immer noch genug Zeit bleiben, das Kind zu töten, bevor der Zauber seine Wirkung zeigte. Das einzige, was die Magusch tun konnte, war Zeit schinden – und hoffen, daß ihre Kameraden auf die Idee kamen, den Tunnel zu durchsuchen, bevor es zu spät war.
    Aurian betrachtete die Wahnsinnige mit dem verwüsteten Gesicht, dem verfilzten Haar und den wilden Augen und erinnerte sich voller Traurigkeit an die ordentliche, energische, tüchtige Heilerin, die ihr einst das Leben gerettet und ihr Dinge beigebracht hatte, die sich wieder und wieder als Segen erwiesen. »Warum nur, Meiriel, warum?« flehte sie. »Wo liegt der Sinn in alledem? Siehst du denn nicht, daß Miathan dein Feind sein sollte und nicht ich? Ich kann einfach nicht glauben, daß du – ausgerechnet du! – einem unschuldigen Kind etwas antun würdest …«
    »Einem Kind?« kreischte Meiriel. »Das da ist ein Ungeheuer!«
    Aurian biß die Zähne zusammen und zügelte ihren Zorn, da sie es nicht wagen konnte, die Wahnsinnige weiter zu reizen. »Wolf ist ein normales Kind, Meiriel – nur daß Miathan ihn verflucht hat. Wenn du deine Fähigkeiten mit den meinen vereinen würdest, könntest du mir helfen, den Fluch …«
    Meiriels Gesicht verzerrte sich vor Haß. »Dir helfen?« höhnte sie. »Wenn du nicht gewesen wärst, dein stinkender sterblicher Liebhaber und dieses Halbblutmonster unter deinem Herzen, würde mein Finbarr immer noch leben.«
    Das war es also! »Dann stecken wir jetzt also in einer Sackgasse«, sagte sie gepreßt. »Ich kann dich nicht angreifen, solange du Wolf in den Armen hältst, aber solltest du ihn töten, verlierst du dein einziges Faustpfand – und in diesem Falle wäre der Tod die erfreulichste aller Alternativen, die das Schicksal für dich bereithält.«
    »Das könnte wohl sein – wenn du mich hier festhalten

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