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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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ohne Anvar zu opfern, dachte Aurian mit einem Seufzen. Es mußte doch einen Ausweg aus diesem Dilemma geben – aber ich will verflucht sein, wenn ich wüßte, wie der aussehen könnte.
     
    »Hör mal zu, Grince …« Jarvas’ häßliches Gesicht legte sich in tiefe Falten. »Ich möchte unter vier Augen mit dir reden, solange die anderen abgelenkt sind.«
    Grince wurde flau im Magen. Obwohl Jarvas im Grunde ein sanftmütiger Mensch war, hatte er doch ein ungewisses Temperament und eine kompromißlose Art, die Welt zu betrachten. Der Dieb fragte sich, ob seine Eskapade in der vergangenen Nacht den großen Mann wohl sehr aufgeregt hatte, und ob er heute abend mit noch mehr blauen Hecken, als er ohnehin schon hatte, nach Hause gehen würde.
    Jarvas faßte den Dieb am Ellbogen und zog ihn in eine stille Ecke. »Grince – ich kenne dich, seit du ein kleiner Junge bist, und ehrlich, es ist langsam Zeit, daß du dich zusammenreißt.« Jarvas runzelte die Stirn, und sein häßliches Gesicht war vor Sorge gefurcht. »Ich mache dir keinen Vorwurf«, fuhr er fort. »Jeder hier weiß, was für ein elender Bastard Lord Pendral ist. Mir ist auch klar, was er dir angetan hat, und ich verstehe, warum du auf Rache sinnst. Aber begreifst du nicht, was du getan hast? Pendral läßt seine Truppe bewaffneter Schläger die Stadt nach dem Juwelendieb durchkämmen, und selbst wenn du die Juwelen jetzt zurückgibst, würde das keinen Unterschied mehr machen. Er wird keine Ruhe geben, bis er dich aufgespürt hat – und früher oder später wird er dich wohl bekommen. Du hast dich in tödliche Gefahr gebracht, Junge. Ich fürchte, du wirst für eine Weile verschwinden müssen – und zwar schnell.«
    Grince starrte Jarvas entsetzt an. So sehr war er auf seine Rache versessen, daß er niemals wirklich über die Konsequenzen seiner Tat nachgedacht hatte. Was für ein Narr er gewesen war! Wenn Pendral etwas über seinen Aufenthaltsort erfuhr, hatte er sich gestern nacht sein eigenes Grab gegraben.
    Jarvas legte dem jungen Dieb eine große, schwielige Hand auf die Schultern. »Keine Bange«, sagte er freundlich. »Wir holen dich da schon raus. Pendrals Männer werden nicht hierher kommen, daher bist du für den Augenblick in Sicherheit …«
    »Ich kann jemanden damit beauftragen, ihn aus Nexis herauszuschmuggeln«, warf Hargorn ein. Er wandte sich an die anderen. »Und so leid es mir tut, euch so bald wieder verlieren zu müssen, glaube ich, ihr solltet besser mit Grince gehen. Weder Eliseth noch Miathan sind hier, Aurian – du mußt sie anderswo suchen. Und solange Pendral die Stadt regiert, bist du außerhalb von Nexis besser aufgehoben – bevor du die falsche Art von Aufmerksamkeit auf dich lenkst. Jarvas hat recht – Pendrals Männer werden es nicht allzu eilig haben, diese Schankstube zu durchsuchen – ich zweifle sogar daran, daß sie überhaupt hier suchen werden. Dafür ist ihnen das Einhorn zu wichtig – es ist ihre Zuflucht, wenn sie es in der Kaserne nicht mehr aushalten. Sie werden nicht so leicht das Risiko eingehen, mich vor den Kopf zu stoßen.«
    Grince spürte, wie sich die kalte Hand der Furcht um ihn schloß. Der Gedanke, zum ersten Mal in seinem Leben die Stadt verlassen zu müssen, entsetzte ihn. »Aber wo soll ich denn hin?« protestierte er. »Wie soll ich leben?«
    Hargorn grinste. »Keine Bange«, sagte er. »Die Nachtfahrer werden sich schon um dich kümmern. Sie können dich mit deinen Talenten sicherlich gut gebrauchen.«
    Aurian grinste. »Du hinterhältiger, alter Fuchs! Daher kriegst du also dein Bier und deinen Schnaps, ja?«
    Hargorn sah sie gekränkt an. »Aber natürlich! Wofür hältst du mich? Glaubst du, ich wäre dumm genug, diesem Bastard Pendral Steuern zu zahlen? Und was noch wichtiger ist – ich erwarte noch für heute nacht eine Ladung.«
    Aurians Herz hatte bei der Erwähnung der Nachtfahrer einen Satz getan. »Hargorn – was ist mit Wolf? Hast du ihn gesehen? Geht es ihm gut?«
    Die Miene des Gastwirts verdüsterte sich. »Parric hat mir von Wolf erzählt«, sagte er sanft. »Es tut mir leid, Aurian, Forral. Wolf ist nicht bei den Nachtfahrern, fürchte ich. An dem Tag, an dem du das Tal verlassen hast, sind die Wölfe, die ihn beschützt haben, mit dem Jungen verschwunden. Seither hat sie niemand mehr gesehen.«
    Einen Augenblick lang hörte Aurians Herz auf zu schlagen. Es war, als hätte sich die Erde unter ihren Füßen aufgetan. »Nein«, flüsterte sie.
    Tränenblind spürte sie, wie

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