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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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sollte. Denn eines war sicher: Unbemerkt könnte er sich ihrer hier definitiv nicht bemächtigen.
    „Darüber“, sagte Hannah und dirigierte Lennard zu einem Pulk von Menschen und Fahrzeugen, wo offensichtlich gerade eine Versteigerung in vollem Gange war. Frischer Fisch lag kistenweise vor einer kleinen Bühne, auf der ein kleiner stämmiger Mann in unglaublicher Geschwindigkeit die Waren an die Händler brachte. Genauso schnell, wie die Transaktionen abliefen, wurden auch die verkauften Kisten von ihren neuen Eigentümern abgeholt und unverzüglich auf in der Nähe geparkte Kleinlaster, Transporter oder Anhänger verfrachtet.
    Lennard nickte und parkte zwischen einem alten Pickup und einem Kühlanhänger, etwa zwanzig Meter von der Bühne entfernt. Hier konnten sie einige Minuten durchatmen, um sich ihre nächsten Schritte zu überlegen.
    Hannah wollte nicht einfach aufgeben. Irgendwie mussten sie es doch schaffen, diese aberwitzige Verfolgungsjagd endlich zu beenden. Sie blickte in den Himmel. Der Tag brach bereits an, doch im Gegensatz zu den vorherigen Tagen, wo allenfalls einige Cumuli zu sehen gewesen waren, hing der Himmel heute voller dunkler Regenwolken. Die schwül-warm Luft lastete drückend auf ihnen und deutete darauf hin, dass es bestimmt bald anfangen würde zu regnen.
    „ Ich habe mir übrigens etwas überlegt“, sagte Lennard und beobachtete den Auktionator, der wild gestikulierend die nächste Ladung Fisch anpries. Soweit Hannah es bei halb geöffnetem Fenster verstand, handelte es sich um flétan , also Heilbutt.
    „ Mir geht diese Sache mit dem Journalisten immer wieder durch den Kopf.“
„Und?“
    „ Was ist, wenn Peter wusste, dass PSU ihn auf der Abschussliste hatte und er die Presse als eine Art Versicherung nutzen wollte. Kann doch sein, dass er vor hatte abzuklären, ob jemand bereit wäre, das Zeug aus den Unterlagen zu veröffentlichen. Dann wäre er doch in einer angenehmen Verhandlungsposition gegenüber PSU gewesen.“
    Hannah grübelte. In seiner Videobotschaft hatte Peter eigentlich nur davon gesprochen, dass die Unterlagen auf jeden Fall veröffentlicht werden müssten, damit die ungeheuerlichen Machenschaften von PSU bekannt würden.
    „So nach dem Motto: Lassen Sie mich in Ruhe oder ich lasse Sie auffliegen. Ein Anruf und die Presse erhält die Unterlagen!“, ergänzte Lennard. „Und ich glaube, das ist auch unser einziger Ausweg! Wir müssen schnellstmöglich mit diesem Claude Boné reden. Wenn der uns die Geschichte abkauft, genügt ein Anruf bei PSU und wir sind unsere Verfolger los.“
    „ Mag schon sein.“ Hannah wirkte nicht ganz so euphorisch wie Lennard.
    „ Da gibt es aber leider ein kleines Problem. Boné wollte mit mir am Telefon nicht über Einzelheiten reden. Deswegen das Treffen um zehn Uhr am Eiffelturm. Aber wie um alles in der Welt sollen wir unbeschadet dorthin kommen?“
    Lennard zuckte mit den Schultern und betrachtet schweigend den Auktionator. Plötzlich lief eine Träne über seine Wange und er versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken. Hannah nahm seine Hand und küsste sie liebevoll. Sie wusste, dass hier wahrscheinlich kein Trost helfen würde.
    „Kiki?“, fragte sie leise.
    „ Dieser Bulle hat sie erschossen, weil wir uns bei ihr versteckt haben. Glaubst du, sie lebt vielleicht noch?“
    Hannah wusste es nicht, doch ihr Gefühl sagte ihr, dass sie selbst dem Teufel nur ganz knapp von der sprichwörtlichen Schippe gesprungen waren. Kiki hatte wahrscheinlich nicht ganz so viel Glück gehabt hatte.
    „Versuch doch, sie anzurufen.“
    „ Wenn es ihr gut ginge, hätte sie das doch längst selbst getan. Außerdem habe ich die Schüsse doch vorhin ganz deutlich gehört!“ Er wischte sich die Träne aus dem Gesicht. „Nein. Sie ist tot. Ich weiß es, ich fühle es. Dieser blöde Arsch! Wir lassen die ganze Bande auffliegen. Koste es, was er wolle!“
    Hannah musste schmunzeln. Sie wusste, dass es in dieser Situation völlig unangebracht war, doch sie konnte einfach nicht anders. Seit sie Lennard kannte, hatte sie noch nie gehört, dass er Kraftausdrücke verwendete. Umso überraschter war sie jetzt, als es förmlich aus ihm herausplatze.
    „Sorry, aber blöder Arsch aus deinem Munde!?“, sagte sie, um ihr unangemessenes Verhalten zu erklären.
    „ Nur eine farbige Metapher, die ich mal irgendwo aufgeschnappt habe.“
     
    D omino tippte auf ihrem Tablet-PC, während Luc einen Parkplatz etwas abseits der Zielpersonen suchte. Von allen

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