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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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sein dürfte.
    Als sie im Auto saßen, griff Domino in ihre Jacke und holte einen kleinen Tablet-PC heraus. Während Luc unter Missachtung jeglicher Verkehrsregel losbrauste, tippte Domino mit flinken Fingern über den berührungsempfindlichen Bildschirm.
    Luc blickte stirnrunzelnd zu ihr hinüber.
    „ Ich hacke mich in das Verkehrsüberwachungssystem der Stadt. An den meisten Ampeln sind mittlerweile Kameras installiert. Vielleicht kann ich die beiden aufspüren.“
    Luc nickte anerkennend. „Das können Sie?“
    „Chéri, haben Sie noch nicht bemerkt, dass ich eine Frau mit vielen Talenten bin?“
     
    N achdem Lennard einige Minuten durch die noch menschenleeren Straßen von Paris gefahren war und im Rückspiegel kein Anzeichen eines Verfolgers auftauchte, beruhigte sich Hannah langsam wieder. Die analoge Uhr im Armaturenbrett zeigt halb fünf Uhr morgens an. „War eine verdammt kurze Nacht“, sinnierte sie, als Lennard plötzlich lauthals anfing zu lachen. Verwirrt sah sie zu ihm hinüber.
    „ Geht´s noch? Alles klar bei dir?“
    „ Schon gut, mir ist nur gerade ein überaus passendes Filmzitat durch den Kopf gegangen...aus irgendeiner Teenie-Komödie.“
    Hannah sah ihn verständnislos an.
    „ Die Kacke…dampfet…gar sehr !“ Erneut schüttelte er sich vor Lachen. „Galgenhumor.“
    Hannah konnte nicht anders. Lennards Lachen war ansteckend, außerdem hatte er Recht. Nachdem sich beide wieder beruhigt hatten, kehrte die Realität mit voller Wucht zurück. Wohin sollten sie jetzt fahren? Wo waren sie in Sicherheit? War Kiki tot oder brauchte sie vielleicht Hilfe?
    „Ich glaube, wir kommen nicht mehr umher, wohl oder übel doch zur Polizei zur gehen. Das sind eiskalte Profis. Gegen die haben wir nicht den Hauch einer Chance.“
    Hannah schüttelte den Kopf.
    „Nein! Das Thema hatten wir doch schon.“
    „ Aber Hannah, wir können doch nicht immer weiter davonlaufen. Die haben vermutlich gerade zwei Menschen eiskalt umgebracht, nur um uns zu erwischen! Die finden uns überall.“ Ohne die Straße aus den Augen zu lassen, blickte er zu ihr herüber.
    „ Ich sehe das so: Peter hat ein ganzes Bündel dreckiger Wäsche bei PSU gefunden und ist kurz darauf wie vom Erdboden verschluckt. Ich wette, dass die Bosse dieser Pillenschmiede den Kommissar geschmiert haben. Zunächst hat der dann Peter aus dem Weg geräumt und nachdem er herausgefunden hat, dass Peter die Informationen weitergegeben hat – nämlich an dich – bist du die nächste auf seiner Abschussliste! Luc arbeitet für PSU, garantiert!“ Lennard ließ seine Worte einen Augenblick wirken.
    „ Du meinst also, dass nicht die gesamte Polizei involviert ist?“
    „ Niemals. Wir sind hier immerhin in Paris und nicht in irgendeiner Bananenrepublik. Außerdem haben wir doch die Unterlagen, um zu beweisen, dass wir uns die Geschichte nicht ausgedacht haben.“
    „ Was genau schlägst du also vor? Das wir einfach in die nächstbeste prefecturé gehen und um Hilfe bitten?“
    „ So in etwa!“
    Hannah runzelte die Stirn. Ihr Rücken schmerzte fürchterlich und zu allem Überfluss musste sie ausgerechnet jetzt auf die Toilette, weil das Baby wieder einmal auf die Blase drückte. Ihr Verstand wusste, dass Lennard richtig lag, doch ihr Gefühl sagte etwas anderes.
    „Wie wäre es, wenn wir uns um zehn Uhr erst einmal mit dem Reporter treffen. Danach sehen wir weiter?“
    Lennard grummelte etwas Unverständlich in sich hinein, nickte aber.
    „Wenn wir solange am Leben bleiben!“
     
    D omino sah zufrieden von ihrem Tablet-PC auf.
    „ Ich habe sie gefunden!“, sagte sie triumphierend und blickte aus dem Fenster, um sich zu orientieren.
    „ Wir müssen umkehren! Sie sind vor zwei Minuten in die Rue Dupuytren eingebogen.“
    Mit quietschenden Reifen stoppte Luc seinen Dienstwagen. Noch während das Fahrzeug zum Stehen kam, zog er die Handbremse und drehte das Auto gekonnt und sicher um einhundertachtzig Grad.  Sofort trat er wieder auf das Gaspedal und beschleunigte. Für einen kurzen Augenblick spürte er die Versuchung, das mobile Blaulicht auf sein Dach zu stellen und die Polizeisirene einzuschalten. Doch er besann sich und setzte die Verfolgung ohne Sonderrechte fort. Er würde ohnehin schon genug Geschichten für seine Vorgesetzten erfinden müssen.
    Glücklicherweise waren die Straßen um diese Uhrzeit beinahe menschenleer. Nur vereinzelt behinderten Autos seine Aufholjagd. Am Horizont deutete sich allmählich der bevorstehende

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