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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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haben, dann dass er mit Sicherheit kein Computer Spezialist ist“, konstatierte Lennard, erhob sich vom Tisch und ging in sein links neben der Küche gelegenes Zimmer, um seinen Laptop zu holen.
    Ein angenehm kühler Lufthauch wehte durch das geöffnete Fenster herein. Hannah sah nach draußen, wo es bereits dämmerte. Langsam begann sie, sich wegen Peter zu sorgen. Es war spät und er noch immer nicht aufgetaucht. Zu allem Überfluss entpuppte sich sein vermeintliches Liebesgeständnis nun auch noch als seltsames Ratespiel. All das trug nicht gerade zu ihrer Beruhigung bei.
    „So“, sagte Lennard, nachdem er seinen Computer gestartet hatte. „Jetzt schick mir mal bitte die Datei; am besten per Bluetooth.“
    Hannah tippte auf ihrem Handy und wenige Sekunden später empfing Lennards Laptop die Datei. Sofort begann er mit der Arbeit.
    Kiki war derweil aufgestanden und holte aus dem Kühlschrank eine neue Flasche Wein. Hannah blickte ihr hinterher. Kaum zu glauben, dass Lennard vorhin erzählt hatte, dass die beiden nur gute Freunde seien. Unter ihrem unscheinbaren Schlabberlook sah Kiki nämlich recht gut aus. Sie hatte ein hübsches Gesicht und eine durchaus ansehnliche Figur. Eine rein platonische Freundschaft schien ihr mehr als abwegig. Sie selbst hatte außerdem bereits mehrfach die Erfahrung gemacht, dass kein Mann einfach nur befreundet sein wollte. Lennard hatte ihr bestimmt nicht die ganze Wahrheit gesagt.
    „ Also“, sagte Lennard nach wenigen Minuten und trank einen großen Schluck Wein. „Ich habe mir diese Datei mal etwas genauer angesehen. Peter hat definitiv Daten verschlüsselt. Nachdem ich die unbekannte Dateiendung dfr einfach entfernt habe, konnte mir ein kleines Hilfsprogramm sogar sagen, mit welcher Software.“
    Er drehte den Laptop zu den beiden Frauen herüber.
    „Hier. Er hat EasyCrypt1000 verwendet. Das ist ein recht einfaches und kostenloses Programm aus dem Internet. Danach hat er die Endung manuell geändert, um den Anschein zu erwecken, die Datei besäße ein unbekanntes Format.“
    Kiki klickte auf das Touchpad.
    „Dann lass uns die Datei doch endlich öffnen.“
    „ So einfach ist das leider nicht. Peter hat ein 264 MBit Passwort vergeben. Um die Daten entschlüsseln zu können, muss man einen extrem langen Key eingeben. Bei dieser Verschlüsselung sind das mehrere Millionen Zeichen. Nicht einmal die NSA würde das so ohne weiteres hinbekommen“
    Kiki sah Hannahs verwirrtes Gesicht.
    „Dafür benötigt man mit Sicherheit ein externes Speichermedium. Eine CD oder einen USB-Stick, von dem man das Passwort in das Entschlüsselungsprogramm kopieren kann“, erklärte sie.
    „ Komisch!“, erwiderte Hannah grübelnd.
    „ Meinst du komisch im Sinne von seltsam oder im Sinne von ha-ha ?“, fragte Kiki und sah herausfordern zu Lennard. Der grinste nur und stieg auf das verstecktes Zitat ein.
    „ Der Mann ohne Gesicht. Mel Gibson, 1993.“
    „ Respekt“, sagte Kiki und zog anerkennend eine Augenbraue hoch.
    Während Lennard und Kiki offensichtlich wieder ihr albernes Film-Rate-Spiel spielten, begriff Hannah mittlerweile gar nichts mehr. Was sollte das alles und was wollte Peter von ihr? Wieso schickte er ihr eine E-Mail, in welcher er ihr offenbarte, dass er sie noch liebte, wenn er hier in Paris in Wirklichkeit in einer neuen Beziehung lebte? Und warum schickte er ihr eine verschlüsselte Datei und einen Spruch in einer merkwürdigen erfunden Science-Fiction Sprache? Nicht nur, dass sie das alles ohne die Hilfe von Lennard und Karin niemals herausgefunden hätte. Sie konnte alldem auch keinen Sinn beimessen. Hatte Peter vielleicht sogar darauf vertraut, dass sie früher oder später Lennard begegnen würde und dieser – hilfsbereit wie immer – ihr bei der Entschlüsselung der Nachricht helfen würde?
    Hannah ließ sich in die Couch sinken und versuchte zu entspannen.
    „ Also für mich stellt sich die Sache so dar“, versuchte Lennard eine Erklärung zu finden. „Zwei Komponenten in Peters E-Mail sind verschlüsselt: Zum einen der Anhang und zum anderen der Klingonen-Spruch. Da liegt doch die Vermutung nahe, dass es zwischen den beiden eine Verbindung gibt, oder nicht?“ Er rieb nachdenklich sein Kinn. Erst jetzt fiel Hannah dabei auf, dass es ein ebenso ausgeprägtes Grübchen aufwies, wie ihr eigenes.
    „ Ja, aber welche?“, fragte Hannah, die sich die Freiheit herausgenommen hatte, ihre Beine auf dem freien Stuhl neben Kiki auszustrecken.
    „ Deduktive Logik“,

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