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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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Hannah.
    „ Das haben wir vorhin auch schon überlegt“, entgegnete diese. „Aber Peter ist seit gestern Nacht auch telefonisch nicht erreichbar. Wenn er woanders übernachtet hat, dann müsste er doch trotzdem irgendwann sein Handy wieder einschalten.“
    Lennard und Karin stimmten durch Nicken zu.
    „Kennst du Peters Freundin und hast vielleicht sogar ihre Telefonnummer oder weißt, wo sie wohnt?“
    „ Leider nein“, sagte Kiki. „Aber wieso lädt dich Peter überhaupt ein, wenn er hier in Paris eine neue Freundin hat?“
    Auch wenn sich die beiden Frauen erst seit wenigen Stunden kannten, hatte Karin offenbar keine Scheu, dieses sensible zwischenmenschliche Thema völlig offen anzusprechen.
    Hannah, bei der sich nach dem ausgiebigen Mahl und der in der kleinen Küche aufgestauten Hitze allmählich Schweißperlen auf der Stirn bildeten, hob unwissend die Hände.
    „ Also er hat mir geschrieben, dass er einen Fehler gemacht hat. Er würde mich noch lieben und hätte sogar seinen Job gekündigt. Außerdem hat er mich gebeten, ihn so schnell wie möglich zu besuchen.“ Sie ließ die Hände auf die Tischplatte sinken. „Und dann ist er nirgendwo zu finden.“
    Hannah nahm ihr Smartphone aus der Handtasche, öffnete Peters E-Mail und schob das Telefon zu Lennard und Kiki hinüber.
    „Merkwürdig ist auch, dass seine E-Mail einen Anhang enthält, den man nicht öffnen kann. Obendrein hat er auch noch ein völlig sinnloses post scriptum unter die E-Mail gesetzt.“
    Lennard und Kiki griffen nach dem Telefon und betrachteten die Nachricht.
     
    P.S.: `Lv matt wa ´logh wuS Hot
     
    „ Also zum Inhalt der E-Mail kann ich nun wirklich nichts Sinnvolles beitragen, aber das P.S. ist definitiv in Klingonisch verfasst“, sagte Kiki ohne lange überlegen zu müssen.
    „ Na klar!“, Lennard schlug sich mit der Hand vor die Stirn.
    „ Kling…was?“, fragte Hannah.
    „ Na Klingonisch! Star Trek, Raumschiff Enterprise. Musst du doch kennen. Die Sprache der Klingonen; diese aggressiven Typen mit der komisch geformten Stirn?“
    „ Du machst Witze?“, sagte Hannah ungläubig. Sie wusste genau – oder besser gesagt glaubte zu wissen –, dass Peter genauso wenig für Science Fiction Filme oder Serien übrig hatte, wie sie selbst. 
    „ Nein im Ernst“, erklärte Kiki, „basierend auf den Serien und den Filmen hat sich unter Star-Trek-Fans Klingonisch als echte Sprache etabliert, mit eigener Grammatik und allem Drum und Dran.“
    „ Es gibt dazu sogar richtige Wörterbücher“, ergänzte Lennard und griff aus dem Regal über der Couch ein kleines Taschenbuch mit dem Titel „Klingonisch – Deutsch / Deutsch – Klingonisch.“
    Hannah war perplex. Weshalb Peter ihr eine Nachricht auf Klingonisch schreiben sollte, war ihr genauso schleierhaft wie die Tatsache, dass er es überhaupt selbst geschafft hatte, einen solchen Text zu übersetzen.       
    „Ja und? Wisst ihr, was der Satz bedeutet“, fragte Hannah ungeduldig.
    Kiki, die sich in dieser Subkultur scheinbar besser auskannte als Lennard, nahm einen Stift von der Fensterbank und begann ohne Zuhilfenahme des Wörterbuchs eine Übersetzung auf ihre Serviette zu kritzeln.
    „Also wörtlich übersetzt etwas wie: W o wir einst Lippen berührten . Frei übersetzt: Wo wir uns einst küssten . Da es sich um eine frei erfunden Sprache handelt, gibt es nicht für jeden Begriff auch tatsächlich ein entsprechendes klingonisches Wort.“
    „ Wo wir uns einst küssten“, wiederholte Hannah verwirrt und erstaunt zugleich. „Was soll das denn schon wieder bedeuten?“
    Sie und Peter waren beinahe zehn Jahre zusammen gewesen. Da hatten sie sich verdammt oft und an wirklich vielen Orten geküsst.
    Lennard nickte. „Die Übersetzung stimmt, aber ich kriege beim besten Willen auch keinen Zusammenhang mit dem Text hin, den Peter vorher geschrieben hat. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass er ordentlich einen im Tee hatte, als er die E-Mail geschrieben hat.“
    „Was ist denn mit diesem Anhang“, fragte Kiki. Vielleicht gibt es da ja noch einen Hinweis, der etwas Licht in die Sache bringt.“
    „ Wie schon gesagt, den Anhang kann man nicht öffnen. Das habe ich heute Morgen im Zug schon mehrmals ausprobiert. Es erscheint immer nur die Fehlermeldung Unbekanntes Format .“
    „ Das wäre doch gelacht, wenn wir die Datei nicht öffnen könnten. Ich wohne jetzt seit einiger Zeit mit Peter zusammen und wenn ich mittlerweile eines mitbekommen

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