Die Asklepios Papiere (German Edition)
Verletzung mehrere Dienstanweisungen bereitwillig jede Zugriffssicherung überwand und ihr alle verfügbaren Information beschaffte.
„ Wie es aussieht, ist dieser Typ auf Unregelmäßigkeiten bei einem Projekt in Afrika aufmerksam geworden. Hier...“, er deutete auf mehrere Dokumente auf dem Monitor „...die hat er gescannt und zusammen mit einem kurzen Memo abgespeichert.“
Camelia überflog den Inhalt und nickte. Unter Hinweis auf eine unerklärliche Reihe von Todesfällen in einem von PSU geförderten Buschkrankenhaus bat in einem der Dokumente das simbabwische Gesundheitsministerium um eine entsprechende aufklärende Stellungnahme. Außerdem hatte Peter Krueger mehrere Datenblätter zur Behandlungshistorie in eben jenem Krankenhaus zusammengetragen, die eine in der Tat verwunderliche Entwicklung dokumentierten. Das kurze Memo war eine Auflistung aller Medikamentenlieferungen an das Krankenhaus, die Krueger während seiner Zeit im Unternehmen für die Zollabnahme vorbereitet hatte.
„Das ist ja alles ganz interessant“, dachte Camelia, „aber was ist an diesen Informationen so brisant, als dass sich die Konzernsicherheit einschalten müsste?“ Gab es vielleicht noch mehr zu entdecken?
Patrick schaffte es nach gutem Zureden ihrerseits sogar, Zugriff auf die automatische Kameraüberwachung zu erlangen, sodass Camelia auf einem Video mitansehen konnte, wie Peter Krueger sich mehrfach Zugang zum gesicherten Archiv für unter Verschluss gehaltene Akten verschaffte.
„Irgendjemand muss ihm den Zugangscode verraten haben“, sagte Patrick, während auf dem Monitor zu sehen war, wie Krueger mehrere Akten kopierte. Wenn man dabei den Gesichtsausdruck des Praktikanten betrachtete, musste er wohl ausgesprochen verstört über das gewesen sein, was er soeben gelesen hatte.
Um auf Nummer sicher zu gehen und seine Spuren zu verwischen, legte Krueger direkt nach den Kopieren das Gerät mit einem Papierstau lahm.
„Na, der Schuss ist ja wohl nach hinten losgegangen“, murmelte Camelia.
„ Was?“
„ Ach nichts...sag mal, besteht eine Chance, herauszubekommen, welche Akten er kopiert hat?“
Der EDV-Mann schüttelte den Kopf.
„Die Aufnahme der Überwachungskamera ist nicht gut genug, um Aktenzeichen erkennen zu können.“
„ Und der Kopierer?“
„ Was ist damit?“
„ Kannst du nicht den Druckerspeicher anzapfen und die Unterlagen einfach hier bei dir ausdrucken?“, fragte Camelia mit einem zuckersüßen Lächeln.
„ Aber sonst geht es dir noch ganz gut, ja?“, sagt Patrick sichtlich entsetzt. „Das ist der ultimative Verstoß gegen jede Sicherheitsbestimmung. Dafür können wir beide fristlos vor die Tür gesetzt werden.“
„ Ist es möglich, oder nicht?“
„ Nein!“
„ Ach Patrick…“, säuselte Camelia und benetzte sich verführerisch die Lippen.
„ Selbst wenn ich wollte: Das Gerät verfügt über eine Firewall, die extra dafür konzipiert wurde, dass niemand Zugriff auf den Speicher nimmt.“
Zehn Minuten später hielt Camelia die Ausdrucke in Händen, die Krueger während der letzten Tage unerlaubt gefertigt hatte. Beim Lesen fiel ihr die Kinnlade herunter.
Tag 3 - Donnerstag / jeudi
17.
H annah war vom Frühstück des Trocadero-In maßlos enttäuscht. Nach einer relativ unruhigen Nacht, in der sie leider auch nicht sehr erfolgreich an ihrem Manuskript hatte arbeiten können, hoffte sie zumindest, durch ein anständiges déjeune r neue Energie zu sammeln. Sie freute sich auf duftende Croissants, aromatischen Café au Lait, fruchtig-süße Marmeladen und vielleicht sogar frische Crêpes. Doch leider fiel das Frühstück anders als erwartet aus.
Zunächst einmal befand sich der Frühstückraum im Keller, was an und für sich genommen nicht weiter schlimm gewesen wäre. Im Gegenteil. Hannah hatte schon so manchen netten Abend in Keller-Bars verbracht.
Doch unter einer schmucklose Neonröhre sitzend und wissend, dass eine Etage weiter oben die herrlichste Aussicht auf den Eiffelturm möglich wäre, fühlte sich Hannah bereits missmutig, als sie die schmale Treppe hinunter ging.
Gewiss, der Raum war hübsch eingerichtet. Helle Natursteine und opulente Landschaftsgemälde vermittelten einen netten Eindruck. An den Wänden hing allerlei Touristen-Nippes und hin und wieder gab es sogar ein Foto, das berühmte Persönlichkeiten der Stadt zeigte, die als Gäste in diesem Hotel abgestiegen waren.
„Bonjour“, wurde sie freundlich von einem älteren
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