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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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und Tritt verfolgt zu werden. Die Firma hat eine panische Angst davor, dass etwas nach draußen dringt. Auch wenn du mich für verrückt hältst, aber ich glaube, die würden mich sogar aus dem Weg räumen, um kein Risiko einzugehen .“ Peter ging mit dem Gesicht näher an die Webcam. „ Du musst die Spur verfolgen. Wirklich schade Sibyl, dass wir nun wahrscheinlich nie wieder Karneval zusammen feiern können. “ Er hauchte einen Handkuss in die Kamera und das Video endete.      
     
    Hannah ließ sich auf die Schreibtischplatte sinken und starrte auf den Bildschirm.
    „ Weißt du was das bedeutet?“, fragte sie an Lennard gewandt.
    „ Ja. Das wir jetzt zwar den Hintergrund kennen, aber noch immer nicht wissen, was genau los ist.“
    Hannah schüttelte energisch den Kopf.
    „Nein! Es bedeutet, dass jemand in diesem Pharmaunternehmen für Peters Verschwinden verantwortlich ist und ich verwette die Einnahmen meines neuen Buches darauf, dass es auch jemand von PSU war, der mich vorhin vor die Metro stoßen wollte; weil ich auf Peters Spur bin!“ Hannah lief es eiskalt den Rücken hinunter. Was bislang nur wie eine dunkle Ahnung über ihr geschwebt hatte, war nun zur bitteren Gewissheit geworden. Peter war entführt, verschleppt oder vielleicht sogar ermordet worden und sie steckte mitten drin in diesem verdammten Schlamassel.
    Nun war es Lennard, der den Kopf schüttelte.
    „Spur? Welche Spur? Dieses Video könnte von mir aus selbst auf     Youtube laufen. Alles was er sagt ist doch völlig vage!“
    Hannah zog eine Augenbraue hoch und blickte Lennard an.
    „Oh doch, wir haben sehr wohl eine Spur. Ich weiß aber nicht, ob sie mir gefällt.“
    „ So?“, fragte Lennard verständnislos.
    „ Peters letzter Satz.“
    „ Was ist damit?“
    „ Kommt dir der nicht merkwürdig vor?“
    Lennard spielte das Ende des Videos nochmals ab.
    „Wie man´s nimmt. Ist Sybil vielleicht dein Spitzname?“
    „ So ein Unsinn! Nein. Letztes Jahr waren wir zu Karneval auf eine Kostümparty bei Freunden eingeladen. Ich habe mich dafür als Sibyl Vane verkleidet.“
    Lennard zuckte mit den Schultern.
    „Peter ging daher als…na?“
    „ Ich habe echt keine Ahnung! Ich kenne überhaupt keine Sibyl Vane.“
    „ Oh. Jetzt bin ich aber enttäuscht. Sibyl Vane war die junge Geliebte von Dorian Gray.“ Hannah wartete einen Augenblick. Bei Lennard schien es noch immer nicht klick gemacht zu haben.
    „ Das Bildnis des Dorian Gray , von Oscar Wilde. Soweit ich weiß wurde das Buch kürzlich sogar verfilmt.
    „ Ja, ich kenne den Film, der Name sagt mir trotzdem nichts.“
    „ Ich glaube, dass ist auch nicht weiter schlimm.“
    „ Nicht?“
    „ Nein. So wie ich das sehe, wollte Peter mich schlicht und einfach auf Oscar Wilde aufmerksam machen und zwar in einem unscheinbaren Hinweis, den bestimmt niemand anderes verstehen würde.“
    „ Ich würde sagen, das ist ihm gelungen!“
    Hannah erhob sich und ging im Büro auf und ab. Je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass es nur einen einzigen plausiblen Grund geben konnte, weshalb Peter sie auf Oscar Wilde hingewiesen hatte. Sie wusste, was zu tun war, doch zuvor musste sie den Code in Sicherheit bringen. Wahrscheinlich war der geheimnisvolle Dritte noch immer hinter ihr her. Es durften also keine Spuren zurückgelassen werden.
    „Lennard, kannst du den Code irgendwo verstecken, wo ihn garantiert niemand findet?“
    „ Ich könnte ihn auf einen Cloud-Server der Universität kopieren, zu dem nur ich Zugriff habe. Das ist einer Speicher im Netzwerk, den man nur findet, wenn man die IP-Adresse kennt.“
    „ Gut, dann mach das und lass uns die Karte löschen.“
    „ Sagst du mir auch, weshalb?“
    „ Überleg doch mal. Was fällt dir ein, wenn du Oscar Wilde hörst“, fragte Hannah.
    „ Nicht viel. Schriftsteller, schwul…verdammt ich bin Wissenschaftler!“
    „ Oscar Wilde starb im Jahr 1900 in Paris und…“
    Lennards Gesicht erstrahlte plötzlich. Er hatte offensichtlich verstanden.
    „…wurde auf dem Cimetiére du Pére Lachaise begraben.“
    „ Eigentlich wurde er erst 1909 dorthin überführt“, korrigierte Hannah. „Aber ja, dort liegt er seither begraben. Sein Grab ist zu einer Pilgerstätte für Wilde-Anhänger geworden.“
    „ Du meinst also, Peter wollte dich dorthin lotsen?“
    „ Eine andere logische Erklärung fällt mir nicht ein. Wenn er dort keine weiteren Hinweise hinterlassen hat, werden wir bestimmt etwas finden, das

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