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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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selbstverständlich eine Kopie für die Ermittlungen bekommt?“
    „ Ermittlungen?“
    „ Ja. Nach unserem Besuch bei PSU wurde Luc, also Kommissar Supleé, hellhörig. Ich hatte ihm doch vorher von Peters E-Mail erzählt und na ja…nachdem diese Teamleiterin uns berichtet hat, dass Peter keineswegs vorhatte zu kündigen, wollte er Ermittlung zum Verbleib von Peter aufnehmen.“
    „ Luc“, fragte Lennard süffisant grinsend.
    „ Ja, Luc. Nachdem wir uns zufällig am Eiffelturm getroffen hatten, haben wir eine Kleinigkeit zusammen gegessen und da hat er mir eben das Du angeboten. Trotzdem verstehe ich nicht, weshalb er mir die Speicherkarte wegnehmen wollte. Das ergibt einfach keinen Sinn. Auf einer Kopie hätte die Polizei doch alle Informationen bekommen.“
    „ Aber dann hättest du die Datei auch weiterhin noch in deinem Besitz gehabt.“
    „ Was soll das heißen?“
    „ Ich weiß auch nicht genau. Aber so ist es doch, oder? Ohne die Karte hättest du gar nichts mehr. Keinen Beweis und die verschlüsselte Datei könntest du auch nicht mehr öffnen.“
    Hannah nickte zustimmend. So hatte sie die Sache noch gar nicht betrachtet, aber dieser neue Gedanke machte Lucs Beweggründe noch undurchsichtiger.
    Als sie das kühle Innere des Gebäudes betraten, fiel Hannahs Blick unverzüglich auf einen Snack- und Getränkeautomaten im Eingangsbereich.
    „ Warte bitte mal kurz, ich muss dringend eine Kleinigkeit essen und trinken. Die Schwangerschaft…“, sagte Hannah und blieb vor dem Automaten stehen.
    „ Ich würde wohl eher sagen, dein Kreislauf ist am Boden, weil du vorhin beinahe ermordet worden wärst.“
    Hannah kramte einige Münzen aus Ihrem Portemonnaie und zog eine Limonade und einen Schokoriegel. Noch während sie den Weg zu Lennards Büro fortsetzten, verschlang sie den Schokoriegel und leerte die halbe Dose. Der Zucker wirkte Wunder und gab ihr den dringend benötigten Energiekick.
    Das Büro lag direkt im Erdgeschoss. Sie durchquerten den Eingangsbereich und gingen einige Meter durch einen dunklen Flur.
    „ Ich dachte, ihr würdet hier forschen? Aber ich sehe keine Labore?“, fragte Hannah verwundert.
    „ Hier ist nur der administrative Teil des Instituts untergebracht“, erklärte Lennard. „In den ersten beiden Etagen befinden sich die Büros der Dozenten, Lehrkräfte und der wissenschaftlichen Mitarbeiter. Weiter oben ist dann noch eine Außenstelle der Bibliothek. Die Labore sind in einem anderen Gebäude.“
    Hannah nickte interessiert.
    „So, da wären wir auch schon“, sagte Lennard, nachdem sie an einem Dutzend Türen vorbeigegangen waren. Er griff erneut seine elektronische Schlüsselkarte und hielt sie vor ein kleines in die Wand eingelassenes Lesegerät. Ein leises Surren ertönte und die Tür sprang auf.
    Als sie eintrat, musste Hannah unwillkürlich schmunzeln. So und nicht anders hatte sie sich das Büro eines Wissenschaftlers immer vorgestellt. Es herrschte das absolute Chaos. Überall auf dem Boden stapelten sich Berge von Büchern. Der große Schreibtisch in der Mitte des Raumes quoll über vor lauter Papieren, Aktenordnern und Kaffeetassen. Auf mehreren Flipcharts hingen Konstruktionszeichnungen und jede freie Fläche wurde von merkwürdigen High-Tech-Modellen eingenommen, die wie Arme und Beine aussahen. Selbst das kleine Fenster, das eine triste Aussicht auf die dunklen Wurzeln der das Gebäude umgebenden Pappeln bot, hatte Lennard mit Dokumenten zugeklebt. Unter dem Fenster stand eine abgewetzte braune Couch, deren Sitzfläche erstaunlicherweise nicht belegt war. An den weißen Wänden des recht geräumigen Raumes hingen etliche Zeugnisse, Urkunden und ausgeschnittene Zeitungsartikel, die von Lennards beeindruckender wissenschaftlicher Karriere zeugten. Sämtliche Regale waren bis zum Bersten mit Büchern und Akten gefüllt. Einzig ein großes Filmplakat neben der Tür lockerte das akademische Ambiente kärglich auf und wirkte wie ein Stilbruch. „Nr. 5 lebt“ stand unter einem putzigen silbernen Roboter, der gerade vom Blitz getroffen wurde. Titel und Film sagten Hannah überhaupt nichts.
    „ Also du beschäftigst dich mit Robotern?“, fragte Hannah.
    „ So in etwa. Mein Spezialgebiet ist die Biomechatronik. Aber darüber können wir später reden. Da, setzt dich erst einmal auf die Couch und leg die Füße hoch.“
    Hannah befolgte Lennards Anweisung nur allzu gerne.
    „Das tut gut.“ Sie legte eine Hand auf ihren Bauch und griff mit den anderen nach dem Rest

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