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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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mit einem beständigen Nicken wieder vor ihr erschien.
    "Es existieren tatsächlich solche Pläne. Sie befinden sich im nördlichen Teil des zweiten Stockwerks unter dem Stichwort Architektur."
    Die junge Fürstin schaute ihr Gegenüber nur fragend an.
    "Ich sehe schon, ich sehe schon", sprach dieser daher weiterhin nickend. "Wenn Ihr es wünscht, werde ich Euch dorthin führen."
    "Das wäre wirklich sehr freundlich von Euch", erwiderte Altyra lächelnd. "Aber nur, wenn es Euch keine Umstände bereitet."
    "Das tut es nicht", entgegnete der Bibliothekar, wobei er trotzdem weiternickte. "Folgt mir bitte!"
    Nachdem er und die junge Fürstin kurz darauf an ihrem Zielort angelangt waren, deutete der Mann auf eines der vielen Regale.
    "In diesem Regal werdet Ihr alles finden, was an Büchern und Schriften über Dangveruns einzigartiges Aquädukt existiert. Ich werde mich nun zurückziehen und Euch Euren Studien überlassen."
    "Habt nochmals vielen Dank, Meister!", entgegnete Altyra aufrichtig. "Es war sehr freundlich von Euch, mich persönlich hierher zu geleiten."
    "Keine Ursache", erwiderte der Bibliothekar mit seinem wiederkehrenden Nicken, das offensichtlich ein Tick sein musste. "Menschen, die nach Wissen suchen, helfe ich jederzeit gerne. Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet?"
    Nach diesen Worten wandte er sich ab und machte sich auf den Rückweg ins Erdgeschoss. Altyra widmete sich unterdessen bereits dem besagten Regal, in welchem sie laut dem Bibliothekar die gewünschten Pläne finden sollte. Es dauerte auch nicht lange, bis sie eine aktuelle Version davon in Händen hielt. Mit ihnen begab sie sich zu einem großen Tisch, der nicht weit entfernt stand, und breitete das große, gerollte Papier aus. Zum Beschweren der Ecken verwendete sie zylinderförmige Bleigewichte, die auf dem Tisch bereitstanden, und machte sich anschließend daran, die unterirdischen Wege aufmerksam zu studieren und sich deren Verlauf genau einzuprägen.
    *****
    Das Aquädukt war wirklich ein beeindruckendes Bauwerk. Über ein gewaltiges Rohr- und Pumpensystem, welches sich im Zentrum der Stadt unter dem Drachenpalast befand, wurde Wasser aus dem Meer abgeleitet. Dieses wurde dann durch teils oberirdisch teils unterirdisch verlaufende Wasserkanäle, die sich ringförmig über drei Ebenen in der Alten Stadt sowie eine Ebene in der Neuen Stadt erstreckten, als Abwasser zurück ins Meer befördert.
    Hätte Altyra die nötige Zeit gehabt, hätte sie dieses ausgeklügelte System angemessen bewundert – obwohl in den Kanälen teilweise ein fast schon unerträglicher Gestank herrschte. Da sie in der heutigen Nacht jedoch etwas zu erledigen hatte, das sie möglichst schnell hinter sich bringen wollte, folgte sie den unterirdischen Wasserwegen lediglich möglichst schnell zu ihrem Zielort. Den Weg dorthin hatte sie sich in der Bibliothek so exakt eingeprägt, dass sie an keiner einzigen Abzweigung nachdenken musste, in welcher Richtung es weiterging. Das einzige, worüber sie sich mehr als nur ein wenig wunderte, war, dass hier unten keine Wachen stationiert waren. Denn wenn man einmal von dem Gestank absah, konnte man über die unterirdischen Wege problemlos und ungesehen an so ziemlich jeden Ort der Inneren Stadt gelangen. Altyra hatte zwar den
Sicheren Hafen
verlassen müssen, um zu dem nächstgelegen Zugang zu gelangen. Von dort aus war sie aber ohne jegliche Behinderungen bis zu ihrem jetzigen Standpunkt gelangt, welcher sich ihrem Gedächtnis zufolge bereits sehr nahe bei der Residenz von Xardan Sturmklinge befand.
    Nur noch drei Abzweigungen
, dachte sich die junge Fürstin, während sie unbeirrt weiter voranschritt.
    In den letzten beiden Gängen, die einzig und allein zu ihrem Zielort führten, verspürte sie zwar einen sehr starken Drang umzukehren, dachte sich jedoch nichts Besonderes dabei. Immerhin war es nicht so, dass sie sich freiwillig in diesem Abschnitt der Kanäle aufhielt. Sie war ausschließlich deshalb hier unten, weil sie keine andere Möglichkeit zur Rettung ihres kleinen Bruders sah. Also folgte sie dem Weg trotz der inneren Stimme, die sie immer heftiger zur Umkehr drängen wollte, bis zu seinem Ende. Dass der dortige Ausgang aus den Kanälen unmittelbar in die Residenz hineinführte, erstaunte sie mehr als nur ein wenig. Sie hatte vermutet, dass er lediglich auf das Anwesen des Magiers führen würde.
    Wenigstens macht das die ganze Angelegenheit ein wenig einfacher für mich
, dachte sich Altyra ironisch.
Aber weshalb

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