Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
zurückmeldet."
"Das ist seltsam", entgegnete Todesklinge verwirrt. "Ich habe …"
An der Stelle unterbrach sie sich selbst. Immerhin würde es ihr nicht weiterhelfen, Todeshand unbewusst vor dem Gildenmeister anzuklagen, wenn sie ihren Gildenbruder um Hilfe bitten wollte.
"Was wolltest du sagen, Tochter?"
"Ich …", entgegnete Todesklinge zögernd, während sie sich eine glaubwürdige Ausrede einfallen ließ, "… ich wundere mich nur gerade, dass mir diese Auflage für ein offizielles Treffen zwischen zwei Gildenmitgliedern nicht bekannt war."
"Vielleicht solltest du einmal wieder ein wenig Zeit in das Studieren der Gildengesetze investieren, geliebte Tochter. Wünschst du nun endgültig, dass ich ein Treffen zwischen dir und Todeshand in die Wege leite?"
"Ja, Vater, das wünsche ich. Ich werde mich auch unverzüglich nach Dangverun begeben, um dort die Rückkehr meines Bruders abzuwarten."
"Dann lass mich dir vor deinem Aufbruch den Weg zu den Heiligen Hallen des Todes in der Königsstadt beschreiben!"
*****
Als Altyra die Wegbeschreibung vom Großmeister des Todes erhalten und nach dessen Verschwinden ihre Waffen am Eingang zurückbekommen hatte, hatte sie sich so schnell wie möglich in ihr Zuhause begeben, um Dynoran von den Neuigkeiten zu unterrichten. Dabei hätte sie beinahe einen gewaltigen Fehler gemacht.
In ihrer Eile wollte sie zunächst in ihrer Assassinenausrüstung an der Tür zum Zimmer des Prinzen klopfen, bis ihr die schwarzen Lederhandschuhe an ihren Händen auffielen.
Wo habe ich nur meinen Kopf gelassen?
, schalt sich die junge Fürstin selbst eine Närrin und blickte sich schnell nach Zeugen für ihre Anwesenheit um.
Glücklicherweise befand sich gerade keine Menschenseele in den umliegenden Gängen. So konnte Altyra rasch in ihre eigenen Gemächer verschwinden und sich dort in ihr fürstliches Selbst zurückverwandeln. Unmittelbar im Anschluss stürmte sie erneut aus ihren privaten Räumlichkeiten und ohne Umwege zurück zu dem Zimmer, in welchem der Prinz von Palderan untergebracht war. Dort angekommen schaffte sie es sogar, ein weiteres Mal die Geduld aufzubringen, um an der Tür zu klopfen, anstatt unangekündigt hineinzuplatzen.
Immerhin habe ich Dynoran eine Vase gegen den Kopf geworfen, als er das bei mir machte.
Und obwohl sie sehr aufgebracht war wegen all dem, was als nächstes bevorstand, wollte sie es dennoch nicht riskieren, dass der Prinz von Palderan sich bei ihr revanchieren würde.
"Wer ist da?", ertönte Dynorans Stimme von hinter der Tür.
"Ich bin es, Altyra. Darf ich hereinkommen?"
"Ich nehme gerade ein Bad."
Wenn das so ist …
, dachte sich die junge Fürstin lächelnd, während sie die Zimmertür öffnete und in den Raum hineintrat. "… dann kann ich ja hereinkommen", vollendete sie ihren Gedanken laut.
"Hey!", rief der Prinz entsetzt und bedeckte hastig seine Blöße. "Kannst du dich noch daran erinnern, was passierte, als ich genau
das
machte, während du in der Badewanne gelegen hast?"
"Sogar sehr gut", antwortete Altyra weiterhin grinsend. "Deswegen finde ich es nur fair, mich jetzt bei dir revanchieren zu können."
"So viel also zu deiner Vergebung."
"Aber ich habe dir doch vergeben, du Dummkopf. Was ich hingegen zu keiner Zeit behauptet habe, ist, dass ich die Angelegenheit vergessen würde."
"Ich schätze, dass ich deine Schadenfreude wohl irgendwie verdient haben muss", sprach Dynoran jetzt ebenfalls grinsend und hörte auf, sich selbst zu bedecken. "Es ist nur schade, dass ich gerade nichts zum Werfen griffbereit habe."
Die Fürstin von Falkenau nutzte die Gelegenheit unwillkürlich, um sich den Körper des Prinzen von Palderan genauer zu betrachten.
Er sieht auch nackt unglaublich gut aus!
, sagte ihr zusätzlich eine ungebetene Stimme in ihrem Kopf, welche ihr Gesicht sogleich rot anlaufen ließ.
"Lassen wir dieses Herumalbern und widmen uns wichtigeren Dingen! Ich störe dich nicht vollkommen grundlos beim Baden. Ich habe die vergangenen Stunden intensiv genutzt, um mir eine Möglichkeit zu Tarsins Rettung zu überlegen, und bin dabei auf eine Lösung gestoßen. Ich kenne jemanden, der uns bei der Befreiung meines kleinen Bruders behilflich sein kann. Allerdings muss ich mich auf der Stelle nach Dangverun begeben, um seine Hilfe zu erbitten. Versprich mir bitte, dass du in der Zwischenzeit hier warten und keine Dummheiten anstellen wirst!"
"Warte einen Augenblick, ich werde dich begleiten!"
Während dieser Aussage sprang Dynoran
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