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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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habe geschlafen.
    Wozu unschuldige Wächter töten, wenn es doch so effektive Methoden gibt, jemanden für eine Weile auszuschalten?
, stellte sich Todeshand eine rhetorische Frage, als er gerade den vierten Wächter schlafen geschickt hatte.
    Danach begab er sich zum Ostflügel des großen Gebäudes im Zentrum des Anwesens und kletterte unter einem Balkon – dieser ragte aus der Wand des dritten Stockwerks heraus und stellte die einfachste Eintrittsmöglichkeit in das Schlafzimmer des reichen Händlers dar – an der Hauswand nach oben. Die Wand war zwar relativ glatt, bot seinen geübten Händen und Füßen allerdings dennoch genügend Haltepunkte. So stand der Assassine einige Augenblicke später bereits vor dem Bett im Schlafzimmer des reichen Geschäftsmannes, der heute Nacht durch ihn zu Tode kommen würde.
    Glücklicherweise ist er alleine
, dachte sich Todeshand erleichtert, während er sich vorsichtig über das Bett beugte.
    Mit einem gezielten Schlag, der so schnell geführt war, dass er mit bloßem Auge nicht zu erkennen war, quetschte er die Stimmbänder seines Opfers ein, sodass dieses zwar erwachte, aber keinen einzigen Laut von sich geben konnte. Unmittelbar im Anschluss führte der Assassine einen zweiten Schlag aus – diesmal verwendete er nur zwei Finger statt der gesamten Hand –, der auf eine andere Stelle zwischen Genick und Kopf zielte, um den Körper des Händlers vollständig zu lähmen. Der Mann blickte die über ihn gebeugte, komplett in schwarz gekleidete Gestalt aus weit aufgerissenen, angsterfüllten Augen an, konnte ansonsten jedoch überhaupt nichts tun.
    "Der Tod ist das Handwerk der Gilde", flüsterte Todeshand seinem Opfer betont langsam zu. "Und die Gilde sieht es nicht gerne, wenn ihr jemand in dieses Handwerk pfuscht – ganz besonders wenn es auf so brutale Weise geschieht wie in deinem Fall. Weiterhin wird die Gilde die Ermordung von unschuldigen Personen und deren gesamter Familie niemals dulden."
    An dieser Stelle machte er bewusst eine längere Pause, um seinem Opfer Zeit zum Nachdenken zu geben und dessen Angst weiter zu schüren.
    "Du wirst heute Nacht sterben", fuhr der Assassine schließlich fort, "sollst vorher jedoch zwei Dinge wissen. Erstens: Trotz deiner Grausamkeit bei der Hinrichtung der unschuldigen Familie, deren Land du besitzen wolltest, wird dein Tod schnell und nahezu schmerzlos sein. Dafür solltest du dich bei der letzten Überlebenden der Familie bedanken. Denn obwohl die Gilde nichts von Folter hält, hätte ich dir einen langsamen und qualvollen Tod bereitet, wenn das Mädchen, das deinem Mordanschlag entgehen konnte, nicht ausdrücklich um einen gnädigen Tod gebeten hätte. Zweitens: Weder die Gilde noch ich haben für deinen Tod Geld angenommen."
    Während dieser Worte hatte sich der Gesichtsausdruck des Händlers von nackter Angst in brodelnden Zorn und Hass verwandelt, was Todeshand mit einem gewissen Maß an Genugtuung zur Kenntnis nahm.
    "Zum Abschluss darfst du noch raten, wem deine Besitztümer nach deinem Tod überschrieben werden!", fügte der Assassine lächelnd hinzu, ehe er das Herz des wehrlos im Bett liegenden Mannes mit einem einzigen Schlag auf einen Knotenpunkt des Nervensystems zum Stillstand brachte.
    Zur Sicherheit legte er anschließend seine offene Hand auf die Brust des Händlers, wo er jedoch absolut keinen Herzschlag und keine Atmung mehr spüren konnte. Er wollte sich gerade vom Bett abwenden und das Haus diesmal durch den normalen Eingang verlassen, als ein lautes Klopfen an der Tür ertönte.
    "Verzeiht die Störung, Herr!", rief eine männliche Stimme auf der anderen Seite der Tür. "Aber es wurden gleich vier der Wachen Eures Anwesens beim Schlafen erwischt, was äußerst ungewöhnlich ist – selbst zu solch später Stunde. Was sollen wir diesbezüglich tun?"
    Verdammt!
, fluchte der Assassine innerlich.
Ich habe es wieder einmal ein wenig übertrieben.
    Er hatte nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass vier zur gleichen Zeit schlafende Wachen Aufsehen erregen würden, falls man sie fand. Und da er sich natürlich auch nicht die Mühe gemacht hatte, ihre Körper zu verstecken, war dieser Zwischenfall geradezu vorprogrammiert gewesen.
    "Mein Herr, ist alles in Ordnung bei Euch?", wollte die Person von draußen nun wissen, wobei sie mit der Hand noch lauter gegen die Schlafzimmertür klopfte. "Seid Ihr wach?"
    Also doch wieder über den Balkon ins Freie
, dachte sich Todeshand enttäuscht, während er sich

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