Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
zumindest verstehen. Und deswegen möchte ich dir einen Rat geben: Versuche nicht, die gesamte Last, die diese grausame Tat mit sich bringt, alleine zu tragen! Lass dir dabei helfen! Gib Dynoran eine Chance, dir beim Aufspüren des Mörders zu helfen und dir zu beweisen, dass er nicht wirklich der hochnäsige und eingebildete Königssohn ist, für den du ihn momentan noch hältst! Würdest du mir diesen Gefallen tun?"
"Beantworte mir zuerst eine Frage: Warum tust du das für deinen Bruder?"
"Ich tue das nicht nur für meinen Bruder, sondern auch für dich und mich, liebste Freundin", entgegnete Tylana ernst. "Denn ich kann es nicht ertragen, dich so besorgt und zornig zu sehen. Und für dich wäre es ebenfalls gesünder, zumindest manchmal ein wenig fröhlicher und unbeschwerter zu sein."
"Ich fürchte, ein solches Schicksal ist mir nicht vergönnt, Tylana", entgegnete Altyra mit einem tiefen Seufzen. "Das Leben einer Fürstin an der Grenze zu einem feindlichen Nachbarkönigreich bringt einfach zu viele Verpflichtungen mit sich und wirft zu große Sorgen auf, als dass ich vollkommen unbeschwert sein könnte."
"Ich sage ja auch nicht, dass du dir überhaupt keine Sorgen mehr machen sollst. Ich bitte dich nur, nicht alles so ernst zu nehmen und manchmal auch ein wenig zu lachen. Versprichst du mir also, das zu versuchen und Dynoran eine geduldige Chance zu geben?"
"Ich verspreche, dass ich es versuchen werde", gestand die junge Fürstin ihrer Freundin schließlich zu. "Aber erwarte nicht von mir, dass dein Bruder von heute auf morgen mein bester Freund wird."
"Das tue ich nicht", erwiderte Tylana lächelnd.
Aber vielleicht wird er bald dein Liebhaber
, fügte sie in Gedanken hinzu.
Laut sprach sie danach weiter: "Ich wollte das in Dynorans Anwesenheit nicht fragen. Aber jetzt sind wir unter uns. Woher kommt dieses fast verheilte blaue Auge?"
"Das kann ich dir nicht erzählen. Es ist einfach zu peinlich", log Altyra und wechselte unmittelbar darauf abrupt das Thema. "Was hältst du davon, wenn wir uns in meine Gemächer begeben und dort gemeinsam ein heißes Bad nehmen? Ich habe heute noch einen langen, anstrengenden Tag vor mir und könnte diese kurze Entspannung gut vertragen."
"Dagegen habe ich nicht das Geringste einzuwenden", bekundete Tylana sofort ihre Zustimmung. "Kutschenreisen sind immer so auslaugend."
Die beiden Freundinnen begaben sich also Arm in Arm aus dem Thronsaal und zu Altyras Privatgemächern, wobei sie sich über freudigere Themen unterhielten. Auf dem Weg dorthin befahl die junge Fürstin dem erstbesten Bediensteten, dafür zu sorgen, dass ihr und Tylana ein Bad bereitet würde.
*****
"Das war herrlich!", seufzte Altyra, als sie über eine Stunde später aus der Wanne stieg und ihren nackten Körper mit einem großen, flauschigen Handtuch abtrocknete. "Aber länger kann ich mich diesem Vergnügen leider nicht hingeben, da ich noch so viele Dinge zu erledigen habe."
Tylana blickte den schlanken Körper ihrer Freundin und dessen weibliche Rundungen währenddessen unverhohlen an.
Wie schafft sie es nur, so hervorragend auszusehen?
, fragte sie sich neidisch.
Die Figur der Prinzessin war zwar ebenfalls mehr als nur ansehnlich, aber Altyra war nicht nur größer, sondern besaß zusätzlich auch eine stattlichere Oberweite, weshalb ihr die Männer vergleichsweise häufiger nachblickten als Tylana.
"Kann ich dich bei der Erfüllung deiner Pflichten irgendwie unterstützen oder soll ich dich zumindest begleiten?", wollte sie schließlich von Altyra wissen, nachdem sie ihr Neidgefühl gewaltsam unterdrückt hatte.
"Ich danke dir für dieses Angebot, Tylana. Aber leider wüsste ich nicht, wie du mir helfen könntest. Außerdem soll sich zumindest eine von uns beiden erholen können."
Nachdem die junge Fürstin ihre langen braunen Haare trockengerieben hatte, warf sie ihr Handtuch beiseite und widmete sich ihrem Kleiderschrank.
"Du kannst allerdings deine Kleider und alles, was du sonst noch aus Dangverun mitgebracht hast, hierher in meine Privatgemächer bringen lassen. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du direkt bei mir schlafen würdest."
"Einverstanden, ich werde es dem nächsten Dienstmädchen sagen, das hierher kommt. Aber da du darauf bestehst, werde ich zunächst noch ein wenig hier im heißen Wasser liegen bleiben und mich entspannen."
"Oh ja, ich bestehe darauf", wiederholte Altyra die Worte ihrer Freundin spaßhaft, während sie in das schlichte blaue Kleid und die
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