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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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normalerweise als Boteneingang oder für die Bediensteten der Burg, die nicht hier wohnen."
    "Werden Listen darüber geführt, wer durch dieses Tor in die Burg kommt und wer sie wieder verlässt?"
    "Selbstverständlich! Außerdem werden die Bediensteten jeden Morgen von ihren Vorgesetzten in der Burg persönlich am Tor abgeholt und abends wieder abgeliefert. Würde jemand an einem Abend fehlen, wäre es somit in jedem Fall auf den Listen vermerkt und die Angelegenheit würde umgehend untersucht werden."
    "Wo befindet sich der dritte Weg?"
    "Der dritte Zugang ist derjenige, der sich am nächsten zu Fürst Pirags Gemächern befindet. Allerdings handelt es sich dabei um einen alten, geheimen Fluchtweg in die Berge, der lediglich in Zeiten der absoluten Not verwendet wurde. Heute wird er zwar ständig bewacht, aber es kommt eigentlich niemand durch. Nicht einmal ich weiß, wo genau im Nordgebirge sich der äußere Zugang zu diesem Geheimgang befindet."
    "Unabhängig von dem, was Ihr mir gerade erzählt habt: Wie viel Zeit würde man von den fürstlichen Schlafgemächern zu diesem Fluchtweg benötigen?"
    "Meint Ihr mit den fürstlichen Schlafgemächern nur die von Fürst Pirag oder auch die von Fürstin Altyra und Fürst Tarsin?"
    "Wenn Ihr es mir sagen könnt, würde ich gerne die Entfernungen von allen drei wissen", bat der Prinz von Palderan.
    "Lasst mich einen Moment überlegen", entgegnete der alte Mann, während er die Wegstrecken im Kopf überschlug. "Ich würde sagen, dass man von Fürst Pirags Schlafgemächern in einer zügigen Gehgeschwindigkeit etwa eine viertle Stunde bis zu dem geheimen Gang braucht. Von Fürstin Altyras Privatgemächern, welche sich im gleichen Gang wie die von Fürst Tarsin in einem anderen Flügel der Burg befinden, benötigt man schätzungsweise nicht viel länger."
    "Also ungefähr eine halbe Stunde, um hinein- und wieder herauszukommen", sagte Dynoran leise zu sich selbst. "Hinzu kommen das Passieren der Wachen und die Wegstrecken durch die Berge sowie den geheimen Gang. Das alles zusammen macht es sehr unwahrscheinlich, dass der Mörder diesen dritten Zugang benutzte." Nach diesen Überlegungen fragte er seinen Begleiter etwas lauter: "Und es gibt sonst sicher keine weitere Zugangsmöglichkeit zur Burg und den Gemächern des Fürsten?"
    "Keinen, von dem ich etwas wissen würde", entgegnete der alte Mann kopfschüttelnd. "Und wie Ihr richtig vermutet habt, kennt niemand diese Burg so gut kennt wie ich. Daher wird es wohl wirklich keinen weiteren Weg geben. Wir sind angekommen, mein Prinz."
    "Nun gut, dann werde ich mir jetzt das Zimmer von Fürst Pirag genauer ansehen."
    Als die beiden vor der Eingangstür angekommen waren, wurde ihnen der Weg jedoch von zwei bewaffneten Wachsoldaten versperrt.
    "Auf ausdrücklichen Befehl von Fürstin Altyra ist der Zutritt zu den ehemaligen Schlafgemächern des Fürsten Pirag von Westgard bis auf unbestimmte Zeit verboten", teilte einer der Wächter ihnen mit. "Da Ihr nicht zu den wenigen von meiner Herrin auserwählten Betretungsbefugten gehört, muss ich Euch auffordern zu gehen."
    "Ich bin Prinz Dynoran von Palderan", entgegnete Dynoran in seinem besten Befehlston. "Als Sohn des Königs Malron von Palderan stehe ich über den Weisungen deiner Herrin – selbst in ihrem eigenen Heim. Abgesehen davon erteilte sie mir ihre Erlaubnis, als ich vor kurzem mit ihr sprach. Also gebt den Weg frei, wenn ihr den heutigen Tag nicht mit einer harten Bestrafung beenden wollt!"
    Ein kurzer, unsicherer Blick zwischen den beiden Wächtern. Ein zweifelndes Schulterzucken. Schon war der Weg frei für den Prinzen, der unverzüglich die Tür öffnete und den dahinterliegenden Raum betrat. Der alte Empfangsherr folgte ihm neugierig und schloss die Tür hinter sich. Anschließend blickten sich beide Männer aufmerksam im Raum um. Dabei fielen Dynoran natürlich sofort die beiden Blutlachen vor dem riesigen Himmelbett auf.
    Die kleinere kommt wohl von den zerschnittenen Achillessehnen und die große zweifelsfrei von der Wunde an seinem Hals. Das würde bedeuten, dass Pirag mit dem Rücken zum Eingang gestanden hatte, als der Mörder ihn attackierte. Das wiederum lässt nur zwei Schlüsse zu: Entweder hörte Pirag den Attentäter überhaupt nicht oder er kannte ihn.
    Der Prinz von Palderan näherte sich den beiden dunklen, eingetrockneten Flecken im hölzernen Boden und kniete sich daneben ab, wodurch er als nächstes auf die tiefe Kerbe im Holz aufmerksam

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