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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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anblicken zu müssen. "Weißt du … als ich heute Nacht so eng an dich gekuschelt in meinem Bett lag … erinnerte mich das unwillkürlich an die Zeit, als meine Mutter noch am Leben war. Denn früher kuschelte ich mich auf eben diese Weise in ihrem Bett an sie, wenn ich mich in meinem eigenen Zimmer zu einsam fühlte. Obwohl ihr Tod mittlerweile über zehn Jahre zurückliegt, schmerzt mich ihr Verlust noch immer unvorstellbar, wenn ich länger darüber nachdenke. Ich vermisse sie so sehr!"
    Ihr anfängliches Stocken musste sie nicht einmal vortäuschen.
    "Mein armer Schatz!", antwortete Tylana, während sie das Tablett vom Bett zu dem nahestehenden Tisch entfernte, sich zu ihrer Freundin auf das Bett legte und ihr die Hand hielt. "Kann ich irgendetwas für dich tun?"
    "Du tust doch gerade schon etwas für mich mit der Milch und den Gurkenscheiben und der Tatsache, dass du hier bist, um meine Hand zu halten."
    "Aber kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?", ließ Tylana nicht locker.
    "Du könntest mir verraten, wie lange ich diese Gurkenscheiben insgesamt auf meinen Augen lassen muss", entgegnete Altyra mit einem erzwungenen Lächeln.
    Denn nach den Ereignissen der vergangenen Nacht war Freude so ziemlich das letzte Gefühl, das sie verspürte.
    "Wollen wir doch einmal sehen", sprang Tylana sofort auf diesen Spaß an, genau wie die junge Fürstin es sich erhofft hatte, und entfernte die Gurkenscheiben für einen Augenblick. "Wenn ich dich so ansehe, würde ich vorschlagen, dass du sie noch etwa drei bis zehn Stunden liegen lässt. In der Zwischenzeit genießt du einfach das angenehm kühlende Gefühl und die Tatsache, dass ich hier bin, um deine Hand zu halten."
    Auch wenn das für eine erwachsene Frau vielleicht albern klingen mochte, dachte sich Altyra in dem Moment doch:
Es ist schön, eine Freundin zu haben, die in schlimmen Zeiten einfach nur da ist und einem die Hand hält.
    Eine halbe Stunde später begutachtete Tylana nochmals die Augen ihrer Freundin und versicherte Altyra anschließend, dass man deren Augen die vergangene Nacht nicht mehr ansehen konnte. Die junge Fürstin erhob sich daraufhin rasch aus dem Bett, riss sich ihr Nachtkleid geradezu vom Leib und machte sich für den kommenden Tag zurecht. Dazu griff sie blindlings in ihren Kleiderschrank hinein, um sich nicht entscheiden zu müssen, und holte ein schlichtes bordeauxrotes Kleid heraus, zu welchem sie bequeme braune Wildlederstiefel anzog. In dieser Montur trat sie dann vor den Spiegel.
    Man sieht mir all die Tränen der vergangenen Nacht tatsächlich nicht mehr an
, dachte sie erstaunt.
    Nachdem sie ihre zerzausten Haare gekämmt und mit einem einfachen Lederband zu einem Zopf zusammengebunden hatte, wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab und wollte ihr Schlafgemach verlassen.
    "Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, um dich angemessen bei mir zu bedanken, liebste Altyra", äußerte Tylana schließlich, als die junge Fürstin fast schon draußen auf dem Gang stand.
    "Entschuldige bitte, liebste Tylana!", entgegnete Altyra schuldbewusst und begab sich zurück in ihr Schlafgemach. "Scheinbar bin ich immer noch vollkommen durch den Wind."
    Während dieser Worte fiel sie ihrer besten Freundin um den Hals und küsste sie auf beide Wangen.
    "Ich danke dir vielmals für diese blitzschnelle Wunderheilung. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich gemacht hätte, um die Nachwirkungen meiner tränenreichen Nacht zu verbergen."
    "Keine Ursache", erwiderte Tylana lächelnd. "Für genau solche Dinge hat man doch eine beste Freundin, nicht wahr? Aber vor wem möchtest du deine vergossenen Tränen verbergen?"
    "In erster Linie vor Tarsin, zu dem ich mich gleich begeben werde. Denn ich möchte nicht, dass er sich Sorgen um seine große Schwester macht."
    "Darf ich dich zu deinem kleinen Bruder begleiten? Ich habe den kleinen Wirbelwind schon so lange nicht mehr gesehen."
    "Meinetwegen gerne. Aber ich warne dich hiermit vor: Unser Treffen wird eine Übungsstunde im Bogenschießen sein."
    "Das macht nichts. Um Tarsin nach so langer Zeit wiedersehen zu können, nehme ich das gerne in Kauf."
    "Ganz wie du meinst. Dann lass uns schnell gehen, bevor der kleine Wirbelwind hier aufkreuzt und sich darüber beschwert, dass ich schon wieder zu spät komme!"
    Die beiden Freundinnen begaben sich gemeinsam von Altyras Schlafgemächern zum fürstlichen Schießplatz der Burg, wo Tarsin bereits ungeduldig auf seine große Schwester wartete.
    "Kannst du nicht einmal

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