Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
Vom Netzwerk:
nachtschwarze Roben gehüllt waren wie der Gildenmeister.
    "Ich bin die älteste, lebende Tochter des Todes und werde deinen Fall gründlich prüfen, Schwester Todesklinge", sprach die erste schwarze Gestalt sogleich.
    "Ich bin der älteste, lebende Sohn des Todes und werde deinen Fall gründlich prüfen, Schwester Todesklinge", sprach die zweite Gestalt die gleichen Worte.
    "Ich bin der Waffenmeister des Todes und werde deinen Fall gründlich prüfen, Schwester Todesklinge", waren die Worte der dritten verhüllten Person.
    Die vierte schloss den Kreis mit den Worten: "Ich bin die Oberste Richterin des Todes und werde die Prüfung deines Falles leiten, Schwester Todesklinge. Zu Beginn dieser Versammlung erteile ich dir das Wort."
    "Ich danke Euch für die Möglichkeit, Worte zu meiner Verteidigung vorzubringen, hohe Mitglieder der Konklave", erwiderte die angeklagte Assassine zunächst, wobei sie sich zusätzlich zu ihrer knieenden Position verbeugte. "Leider ist es mir unmöglich, meine Unschuld zweifelsfrei zu belegen, da ich nicht über die nötigen Beweise verfüge. Ich kann das Hohe Gericht lediglich daran erinnern, dass ich mittlerweile seit annähernd fünfzehn Jahren ein treues und ergebenes Mitglied der Gilde bin und die mir zugesprochenen Aufträge immer verantwortungsbewusst erfüllt habe. In der fraglichen Nacht der Ermordung des Fürsten befand ich mich zwar in Falkenstadt, allerdings um einen meiner Aufträge zu erfüllen, worüber das Hohe Gericht sicherlich Bescheid weiß."
    "Wir wissen sehr wohl, dass deine Worte der Wahrheit entsprechen, Schwester", erwiderte die Oberste Richterin. "Doch all das stellt für dich kein wirkliches Hindernis dar. Du könntest den Mord an dem Fürsten dennoch begangen haben. Immerhin gibst du selbst zu, in der besagten Nacht in der Nähe von Burg Falkenau gewesen zu sein."
    "Das Gesetz der Gilde verbietet die Ermordung von zwei Personen in derselben Nacht", antwortete Todesklinge mit zitternder Stimme. "Habe ich, die stolze und angesehene Todesklinge, in meinen nahezu fünfzehn Jahren als Assassine der Gilde jemals auch nur ein einziges unserer Gesetze gebrochen? Nein. Weshalb sollte ich meinen Ruf und meine Ehre mit einer solch verwerflichen Tat aufs Spiel setzen?"
    "Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, meine Tochter", antwortete der Großmeister des Todes. "Und selbst die am tiefsten verwurzelte Seele kann auch im Alter noch neue Wege gehen – sowohl zum Guten als auch zum Bösen."
    "Wenn Ihr meine Schuld bereits so offensichtlich beschlossen habt, welchen Sinn macht es dann noch, mich zu verteidigen?"
    "Deine Schuld wird erst dann beschlossen, wenn du selbst sie eingestehst oder uns stichhaltige Beweise dafür vorliegen, Schwester", wandte der Waffenmeister des Todes ein. "Bis zu diesem Zeitpunkt ist eine Verteidigung in keinem Fall umsonst."
    "Und was kann ich tun, um das Hohe Gericht von meiner Unschuld zu überzeugen?", fragte die Angeklagte am Rand der Verzweiflung.
    Die Ruhe in ihrer Stimme, über welche sie sich zu Beginn so gewundert hatte, war längst verflogen.
    "Wenn du wirklich unschuldig bist, finde den wahren Mörder des Fürsten", antwortete die Oberste Richterin, "und bringe ihn lebendig hierher, sodass wir ihn befragen können!"
    "Oder aber du findest einen verlässlichen Zeugen, der bestätigen kann, dass ein anderer als du diese Tat vollführte – was jedoch ungleich schwieriger werden dürfte", nannte der Älteste unter den Assassinen eine weitere Möglichkeit.
    "Dann werde ich nicht eingesperrt oder …?"
    Weiter kam Todesklinge mit ihrer Frage nicht, da sie vom Großmeister des Todes unterbrochen wurde.
    "Bis zu dem Zeitpunkt, der deine Schuld ohne jeglichen Zweifel belegt, bist du in den Augen der Konklave unschuldig. Und die Unschuld wird in dieser Gilde nicht hinter Gitter gesperrt."
    "Allerdings wirst du diesen Ort auch nicht ungeschoren verlassen", warf die Oberste Richterin ein. "Denn bis zu dem Zeitpunkt, der deine
Unschuld
ohne jeglichen Zweifel belegt, bist du in den Augen der Konklave ebenso schuldig. Als Oberste Richterin des Todes verfüge ich daher folgendes: Mit sofortiger Wirkung und bis zur endgültigen Klärung dieser Angelegenheit – sei es zum Guten oder zum Schlechten – musst du, Schwester Todesklinge, deinen Namen unter uns Assassinen ablegen und wirst offiziell nicht mehr als eine der Unseren gelten. Deine bestehenden Aufträge werden anderen Brüdern und Schwestern zugewiesen und dein berühmter Dolch wird seine

Weitere Kostenlose Bücher