Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
von Eurem Auftrag in Kenntnis setzen, damit er Euch eine beliebige Anzahl von Kriegern Eurer Wahl zu Eurer Unterstützung zur Verfügung stellt."
Die junge Fürstin wollte sich umdrehen und gehen, wurde jedoch von Selomas´ Worten noch einen Augenblick zurückgehalten.
"Vielen Dank für Euer Vertrauen, Herrin!", sprach der Krieger während einer tiefen Verbeugung. "Ich werde Euch nicht enttäuschen und wünsche Euch eine angenehme Reise."
Altyra nahm dies mit einem knappen Nicken zur Kenntnis und begab sich im Anschluss ins Innere der Burg, wo sie alles Nötige für ihre Reise veranlasste.
*****
"Möchtest du uns nicht doch ein wenig Gesellschaft hier in der Kutsche leisten?", rief Tylana aus ihrem Gefährt nach draußen, während es mit hoher Geschwindigkeit über die Straße rollte, welche die Städte Hohenwacht und Dangverun auf direktem Weg miteinander verband.
"
Dir
würde ich liebend gerne Gesellschaft leisten, Tylana", antwortete Altyra vom Rücken ihrer Stute Schneeflocke. "Aber solange sich dein Bruder ebenfalls in der Kutsche befindet, ziehe ich es vor zu reiten."
"Was hast du diesmal angerichtet, dass sie sich sogar weigert in einem geschlossenen Raum mit dir zu sein?", wollte Tylana daraufhin leise von ihrem Bruder wissen.
"Ich kann dir das nicht verraten", entgegnete Dynoran kopfschüttelnd. "Wenn du es unbedingt erfahren willst, musst du Altyra darum bitten, es dir zu verraten."
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, öffnete der Prinz von Palderan die Kutschentür und kletterte bei voller Fahrt auf den Rücken seines Pferdes, das angebunden neben der Kutsche herlief. Nachdem er die Zügel des Tieres von dem Gefährt gelöst hatte, trieb er den Hengst an die Spitze der kleinen Reisegruppe, die neben ihm selbst, seiner Schwester und Altyra aus mehreren Kriegern der Fürstentümer Palderan und Falkenau bestand. Während der gesamten Aktion bemühte er sich, die Fürstin von Falkenau kein einziges Mal anzusehen, weil er Angst hatte, sie unwillkürlich anzustarren und rot zu werden. Seit dem Zwischenfall in ihren Gemächern wollte ihm der Anblick ihrer nackten, weiblichen Rundungen ohnehin nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Altyra blickte dem Prinzen einen Moment lang böse nach, ehe sie schließlich ebenfalls bei voller Fahrt die Zügel ihres Pferdes an der Kutsche befestigte und sich zu Tylana in deren Inneres schwang.
"Also gut, hier bin ich", sagte sie beiläufig.
"Dynoran will nicht darüber sprechen und du wolltest es vor unserem Aufbruch von Burg Falkenau auch nicht", platzten die Worte aus Tylana heraus, noch bevor ihre Freundin die Kutschentür geschlossen hatte. "Was ist bei eurer letzten Begegnung geschehen, liebste Freundin?"
"Immerhin besitzt er den Anstand, über diese Angelegenheit zu schweigen", sagte die junge Fürstin mehr zu sich selbst. "Ansonsten scheinen gute Manieren wirklich nicht zu seinen Stärken zu gehören."
"Sprich nicht so in Rätseln, sondern sage mir bitte endlich, was vorgefallen ist!"
"Da gibt es nicht viel zu erzählen. Dein Bruder setzt nur absolut alles daran, dass das Versprechen, welches ich dir gegeben habe, tatsächlich in einem Versuch endet. Erst heute Morgen platzte er unangekündigt in meine Schlafgemächer, wo ich mich gerade in der Badewanne befand. Und anstatt sich sofort wegzudrehen, hatte er natürlich nichts Besseres zu tun, als meinen nackten Körper zu begaffen."
"Das erklärt natürlich dein abweisendes Verhalten ", äußerte die Prinzessin verstehend. "Doch ich bin mir sicher, dass Dynoran das nicht vorsätzlich getan hat. Du weißt, wie gut du aussiehst. Welcher Mann könnte schon einem Blick widerstehen, wenn sich ihm eine solche Gelegenheit bieten würde?"
"Höre sofort auf damit, ihn in Schutz zu nehmen! Er hätte einfach nur auf die Dienerin hören müssen, die vor meinem Zimmer Wache stand und ihm mitteilte, dass er nicht eintreten dürfe. Aber nein, er ist ja der Prinz von Palderan und muss nicht auf ein einfaches Dienstmädchen hören, das ich in meinem Zorn zu allem Überfluss auch noch zu Unrecht bestraft habe. Doch damit ist ab sofort Schluss! Ich leiste dir hier und jetzt ein zweites Versprechen, Tylana: Wenn sich Dynoran mir gegenüber noch einen einzigen Fehltritt erlaubt, werde ich unverzüglich aufhören, ihm Geduld entgegenzubringen. Ich habe wirklich lange genug versucht, mein erstes Versprechen zu erfüllen."
Da die Prinzessin von Palderan beim besten Willen nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte, folgte auf dieses
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