Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
Vom Netzwerk:
stehen und drehte sich zu ihm um.
    "Ich … bevor ich irgendetwas anderes sage, möchte ich mich noch einmal in aller Form dafür entschuldigen, was bei unserer letzten Begegnung passiert ist. Ganz besonders möchte ich mich für meine anzüglichen Blicke entschuldigen."
    "Die Narbe an Eurer Schläfe sollte Euch lehren, in Zukunft auf den Zeitpunkt zu warten, bis Ihr hereingebeten werdet, bevor Ihr das Zimmer einer jungen Dame betretet. Gibt es sonst noch etwas, dass Ihr mir sagen wollt?"
    "Ja, ich möchte Euch ein Angebot unterbreiten. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass Ihr mich nicht um Euch haben wollt, die Bitte meines Vaters jedoch nicht einfach so abschlagen konntet. Wenn Ihr es wünscht, werde ich mir etwas einfallen lassen, damit mein Vater Tarsin einen anderen Lehrmeister zuweist."
    "Ich soll also wegen des Grolls, den ich gegen Euch hege, verhindern, dass mein kleiner Bruder von dem Besten unterrichtet wird? Für wie selbstsüchtig haltet Ihr mich eigentlich? Tarsin bedeutet mir mehr als alles andere auf dieser Welt. Und zu meinem Leidwesen mag er Euch. Ihr werdet ihn also gefälligst unterrichten, Prinz Dynoran! Habt Ihr mich verstanden?"
    "Wenn das Euer Wunsch ist, werde ich Tarsin natürlich unterrichten. Bevor ich Euch gleich von meiner Gegenwart befreien werde, möchte ich Euch nur noch eines sagen: Ich halte Euch nicht im Geringsten für selbstsüchtig, sondern wollte es Euch lediglich ersparen, meine Anwesenheit auf Burg Falkenau länger ertragen zu müssen. Die Wahrheit ist, dass ich Euch bewundere! Bei dem Fähigkeitsstand, den Tarsin in seinem Alter bereits im Bogenschießen erreicht hat, müsst Ihr als seine Lehrmeisterin wirklich außergewöhnlich gut sein – insbesondere, wenn man das Lob von Fürst Pirag bedenkt. Wie Ihr zusätzlich noch für das Wohl eines ganzen Fürstentums sorgt, finde ich mehr als beeindruckend. Ich wollte, dass Ihr das wisst."
    Nach diesen Worten wandte er sich ab und wollte Altyra alleine lassen.
    "Wartet bitte noch einen Moment!", zwang sich diese jedoch zu sagen, woraufhin der Prinz auf der Stelle innehielt und sich ihr erneut zuwandte. "Tylana erzählte mir, was Ihr getan habt, als ich vor kurzem spurlos verschwunden war. Ich möchte Euch … dafür danken."
    "Das war …"
    "Haltet den Mund! Zerstört diesen Augenblick nicht, indem ihr Euren Einsatz herunterspielt! Was Ihr getan habt, ist keineswegs
Nichts
oder
selbstverständlich
oder wie auch immer Ihr es sonst gerade bezeichnen wolltet. Deswegen will ich das auch nicht von Euch hören. Was ich jetzt sagen will, fällt mir ohnehin schon schwer genug, also macht es mir nicht noch schwerer. Ich … verzeihe Euch, was in meinen Gemächern vorgefallen ist und … ich möchte mich dafür entschuldigen, dass Ihr Euch auf Burg Falkenau unnötig Sorgen um mich machen musstet."
    "Ich …"
    "Nein, Ihr werdet auch darauf nichts erwidern!", unterbrach Altyra den Prinzen ein zweites Mal. "Ich will jetzt absolut nichts von Euch hören. Stattdessen möchte ich, dass Ihr einfach nur geht."
    "Ich nehme Eure Entschuldigung an", sagte Dynoran trotzdem, bevor er sich umdrehte und die junge Fürstin alleine ließ, genau wie sie es von ihm verlangt hatte.
    Verdammte Tylana!
, dachte sich Altyra unterdessen.
Warum musste sie mir unbedingt ein so schlechtes Gewissen einreden?
    Nachdem sie sich in Gedanken bei ihrer besten Freundin entschuldigt hatte – das fiel ihr sehr viel leichter als die Entschuldigung gegenüber Dynoran –, machte sich auf den Weg zu der Prinzessin von Palderan.

Keine andere Wahl

    Altyra war am Morgen des nachfolgenden Tages mit einem unguten Gefühl im Bauch erwacht, dessen Ursache sie sich beim besten Willen nicht erklären konnte. Die Beförderungszeremonie von General Gardion war ohne besondere Zwischenfälle verlaufen und auch auf ihrer Rückreise von Dangverun nach Falkenau hatte es keinerlei Probleme gegeben. Ihre kleine Reisegruppe war abgesehen von einem kurzen Regenschauer unter den angenehm wärmenden Strahlen der Sonne gereist und trotz Tylanas Kutsche sehr schnell vorangekommen. In Hohenwacht hatte die junge Fürstin in der vergangenen Nacht so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr. Und auf dem gesamten Weg war sie nicht ein einziges Mal mit Dynoran in einen Streit geraten, obwohl sie sich mehrfach miteinander unterhalten hatten. Die Gespräche waren in der Tat so gut verlaufen, dass sie dem Prinzen von Palderan vor kurzem angeboten hatte, die höflichen Anredeformen wegzulassen, was jener

Weitere Kostenlose Bücher