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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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würde Robin Hood wie ein Anfänger aussehen. Und wenn er keinen aufrechten Mann aus dem Kongress mehr an seiner Seite hätte, dann würde er hart arbeitende, unzufriedene Menschen um sich scharen und eine Revolution der Unterdrückten anzetteln. Er wollte, dass dieses Land sein Versprechen jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind gegenüber einhielt. Er würde es mit jedem aufnehmen, den Jungs vom Kongress, dem Vorsitzenden der Demokraten, selbst mit Gott höchstpersönlich, um dafür zu sorgen, dass die Menschen bekamen, was ihnen zustand.

30. KAPITEL
    S onntag, 13. Oktober
    Val Drummond erwachte mit einem Lächeln auf den Lippen. Was für ein großartiger Traum! Fast genauso gut wie Sex: Er hatte gerade Darwins Handy umgebracht. Er hatte das kreischende, plappernde Stück Plastik genommen und es wie einen Speer durch das Fenster seines Büros geworfen. Ein Gefühl von Freiheit überkam ihn, als das Telefon außer Sicht war. Gott sei Dank, endlich Ruhe!
    Rrrrrring rrrring rrrrring. Val, du hast eine dringende Nachricht!
    Val schoss in seinem Bett in die Höhe. Klingelte das Telefon tatsächlich? War dieser Teil kein Traum gewesen? “Gönn mir eine Pause!” Er rieb sich die Augen und versuchte, die Anzeige seiner Digitaluhr zu erkennen, aber die Sonne schien so hell, dass er die Uhrzeit nicht erkennen konnte. Nach nur zwei Bieren war er gestern Abend ins Bett gefallen, ohne sich auszuziehen. Natürlich hatte er vergessen, die Jalousien herunterzulassen.
    Er wusste, dass es Sonntagmorgen war, und er hatte gehofft, ausschlafen zu können. Nachdem die Zeitungen Lane im Zusammenhang mit dem Mord an Seth Black erwähnt hatten, hatte er all die panischen Anrufe der Kunden abgefangen. Sein Telefon hatte die ganze Zeit ohne Unterlass geklingelt.
    Er angelte sich das Telefon und starrte misstrauisch auf das Display, aber er konnte nichts erkennen. “Drummond”, sagte er, ohne zu wissen, mit wem er sprach.
    “Was kann ich für Sie tun?”
    “Können Sie mich vielleicht in ein Zeugenschutzprogramm aufnehmen lassen?” Die Stimme der Frau war leise und piepsig, als würde man ihr die Luft abschneiden. “Ich muss jemand anders werden. Irgendjemand, aber bloß nicht ich selbst.”
    “Entschuldigen Sie bitte? Mit wem spreche ich?”
    “Hier ist Priscilla Brandt. Jemand hat sich in mein Telefon gehackt! Heute Morgen waren meine Mailboxnachrichten überall im Internet! Ich dachte, diese Telefone sind sicher. Absolut sicher, das haben Sie doch gesagt!” Ihre Stimme schwoll zu einem schrillen Geheul an. “Ich sollte Sie verklagen, verdammt. Und ich werde es tun. Das ist
Ihr
Fehler!”
    “Beruhigen Sie sich, Priscilla. Atmen Sie ein paarmal tief durch und fangen Sie noch einmal von vorn an. Ich bin sicher, dass sich alles klären wird.”
    Sie rasselte die Webadressen herunter. “Sehen Sie sich die Seiten an. Dann können Sie mich schreien hören, dass TV-Produzenten Blutsauger sind, genau wie die Paparazzi, und dass Skip McGinnis, dieser Idiot von einem Produzenten, der meine Fernsehshow abgesagt hat, gegrillt und ertränkt werden sollte wie Seth Black. Und das glaube ich wirklich, Val. Diese Leute sind Parasiten, die sich vom Talent und dem Ruhm der Stars ernähren. Sie kennen keine Loyalität gegenüber irgendjemandem. Es sind allesamt opportunistische Dreckskerle.”
    Val zuckte zusammen. Im Grunde genommen befand er sich in einer ähnlichen Situation wie die wertlosen Parasiten, die sie auslöschen wollte.
    “Ich weiß nicht, wo dieser McGinnis herkommt, aber er sieht aus wie ein lilienweißer elitärer Perverser, also habe ich das ganze Spektrum abgedeckt und jede Beleidigung aufgezählt, die mir einfiel. Nur ‘islamistischer Terrorist’ habe ich ausgelassen, ich bin schließlich nicht verrückt.”
    Himmel, warum mussten diese Promis bei ihren Beleidigungen immer gleich rassistisch werden? Val hatte keine Ahnung, wie er das wieder geradebiegen sollte – oder ob er es überhaupt wollte. Schließlich hatte sie The Private Concierge erst vor drei Tagen im Fernsehen ziemlich schlechtgemacht.
    Er hörte Priscilla immer noch schimpfen. Sie kam immer mehr in Fahrt. Er musste etwas tun, um sie zu beruhigen. Und wenn die Arbeit als Concierge ihn irgendetwas gelehrt hatte, dann war es Schadensbegrenzung. Im Zweifelsfall musste man das Blaue vom Himmel lügen, man durfte nur nicht vergessen, dabei zu lächeln.
    “Priscilla, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen”, sagte er. “Ich werde ein paar Leute anrufen, unter

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