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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Gebäude verlässt, Sir. Sie ist gerade losgefahren.”
    “Ausgezeichnet, danke”, nickte Val in sein Headset. Er hatte dem Aufseher der Tiefgarage ein saftiges Trinkgeld in die Hand gedrückt, um zu erfahren, wann Lane in ihr Auto stieg – und damit er niemandem von dem kleinen Geschäft erzählte.
    Mit eigenen Augen vergewisserte Val sich, dass Lane das Gebäude verließ. Vom Fenster seines Büros aus beobachtete er, wie sie davonfuhr. Er hatte erwartet, dass sie die Avenue of the Stars hinunterfahren würde, zu ihrer Wohnung im Empyrean Way. Jeder normale Mensch, der den ganzen Sonntag im Büro verbracht hatte, würde jetzt nach Hause fahren. Aber sie bog auf den Santa Monica Boulevard ab und fuhr in Richtung Autobahn. Und sie hatte es eilig.
    Doch das konnte ihm egal sein. Hauptsache, sie war weg. Jetzt konnte er seinen nächsten Zug machen.
    Er ging zurück zu seinem Schreibtisch und nahm das Dokument, von dem er hoffte, es würde endlich die Machenschaften in dieser Firma offenlegen – und Val Drummond endlich die Beachtung verschaffen, die er verdiente. Bei dem Dokument handelte es sich um eine dreiseitige eng bedruckte Abschrift verschiedener Mailboxnachrichten. Val hatte sie schon am Morgen beim Treffen mit Lane und Darwin dabeigehabt. Doch als Lane ihren alten Freund wieder einmal verteidigt hatte, hatte er beschlossen, es nicht zu verwenden. Er wollte Darwin damit allein konfrontieren, ohne dass seine Mommy dabei war, um ihn zu beschützen.
    Val wollte dieses Genie schwitzen sehen. Vielleicht sogar betteln und flehen.
    Er hörte die Papiere leise rascheln und stellte fest, dass seine Hand zitterte. Seit Jahren schon wartete er auf so eine Gelegenheit. Endlich würde sich unmissverständlich zeigen, wer der bessere Mann war.
Er
war unentbehrlich, nicht Darwin. Warum sah Lane das nicht ein? Er fragte sich, wie lange sie noch brauchte, um das endlich zu begreifen. Musste sie erst ihre Agentur verlieren? Das konnte er arrangieren. Für Val Drummond war das kein Problem. Sie hatte ihn lange genug unterschätzt.
    Er warf einen Blick auf die Uhr, ehe er das Büro verließ. Es war nach sechs, und er wollte Darwin nicht verpassen. Auch wegen Lanes zweiter Kränkung brodelte es in Val. Sie hatte den Fehler gemacht, Darwin in seinem Büro aufzusuchen und Val auszuschließen. Nie wurde er zu diesen geheimen Treffen hinter geschlossenen Türen eingeladen. Er war immer der Außenseiter, aber wenn es ihnen in den Kram passte, zögerten sie nicht, ihm die ganze Arbeit und Verantwortung aufzuhalsen, damit er den ganzen Laden am Laufen hielt. Und er war so ein treuer Idiot, dass er tat, was immer ihm aufgetragen wurde. Er war immer ein Teamspieler gewesen, auch wenn sie ihm nicht erlaubt hatten, mitzuspielen.
    Nun, was soll’s. Darwin war so gut wie erledigt, und er hatte es nicht besser verdient. Er war ein leichtsinniger Chaot. Natürlich hatte Val nichts getan, um Darwin seinen Leichtsinn abzugewöhnen. Jetzt freute er sich sogar darauf, seine Sorglosigkeit gegen ihn verwenden zu können. Doch er musste rasch noch einmal zuschlagen, solange Darwin noch am Boden war.
    Vor Darwins geschlossener Tür zögerte Val, als er Stimmen hörte. Eine Frau war dort drin bei ihm, und da es nicht Lane sein konnte, musste es Darwins Tussi sein. Val nickte und entschied, dass das ein Zeichen war. Darwin hatte so wenig Respekt vor den Sicherheitsbelangen der Agentur, dass er in seinem Büro eine Party schmiss, während er eigentlich herausfinden sollte, wie die Mailboxnachrichten ihrer Klienten in die Öffentlichkeit gelangt waren.
    Ohne anzuklopfen öffnete Val die Tür, in der Hoffnung, die beiden auf dem Schreibtisch liegend zu erwischen. Aber so groß war sein Glück leider nicht. Darwin hing vor dem Monitor, und seine Freundin saß im Schneidersitz auf dem Boden. Inmitten des Chaos wirkte sie gut gelaunt und unterhielt sich mit jemandem über ihr Handy. Das war die Unterhaltung, die Val gehört hatte.
    Ohne Vorwarnung hielt er Darwin die Abschrift von Priscilla Brandts mitgeschnittenen Nachrichten vor die Nase.
    “Ich hoffe, du kannst mir das erklären”, sagte Val. “Ich habe diesen Text gestern Morgen in deinem Drucker gefunden. Ich war im Büro, um ein paar Papiere zu holen, die ich am Wochenende durcharbeiten wollte. Das ist einfach schlampig, Darwin. Du solltest dir mehr Mühe geben, deine Spuren zu verwischen.”
    Darwin starrte zu ihm hoch. Nach den langen Stunden am Computer waren seine Augen blutunterlaufen. Einen

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