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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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alltagstauglich war. Die Fähigkeit, eine ganze Tafel mit mathematischen Formeln vollzukritzeln, half einem im wirklichen Leben nicht viel weiter. Wahrscheinlich konnte er sich nicht einmal eine Dosensuppe warm machen. Aber offensichtlich hatte Lane das noch nicht bemerkt. Sandra fand, dass ihre Schwester nicht sonderlich aufgeweckt war, auch wenn sie diesen Concierge-Service ganz allein aufgebaut hatte.
    “Das ist ja reizend”, murmelte Sandra und rieb sich die Hände. Der Computer blinkte leise vor sich hin. Darwin hatte ihn nicht ausgeschaltet.
    Lanes Knöchel taten schon weh, so heftig klopfte sie gegen die verwitterte Tür. Sie schüttelte die Hand, um den Schmerz zu lindern, dann presste sie ein Ohr an das ausgeblichene Holz. Es wurde bereits dunkel, und weder im Haus noch draußen waren Lichter zu sehen. Aber sie hörte leise Geräusche. Es klang wie ein Stöhnen – und mit dem Wissen um Ricks Gesundheitszustand wirkte das ziemlich beunruhigend.
    Sie erwog, den Notarzt zu rufen. Vielleicht lag er gerade im Sterben. Aber sie war sich sicher, dass er das nicht wollen würde, und sie hatte auch keine Lust, zu erklären, wer sie war oder was sie bei ihm zu suchen hatte. Zuerst musste sie in das Haus gelangen und herausfinden, was da vor sich ging. Wenn nötig, könnte sie anschließend immer noch Hilfe rufen.
    Sie wandte sich von der Eingangstür ab, ging über den Hof und stellte fest, dass eine Terrassentür nur angelehnt war. Es überraschte sie, dass jemand mit Ricks Beruf sein Haus nicht abschloss, selbst wenn er zu Hause war. Aber im Moment hatte sie keine Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen. Sie wollte das Haus betreten und stolperte dabei fast über einen auf dem Boden liegenden Körper.
    “Oh mein Gott.” Entsetzt wich Lane zur Tür zurück. Ein Mann lag auf der Seite, mit dem Rücken zu ihr. Die Hände und Füße waren mit etwas gefesselt, was wie eine Verlängerungsschnur aussah, und sein Mund war mit Klebeband bedeckt. Von der Statur her hättte es Rick sein können, aber dieser Mann hatte längere und dunklere Haare. Soweit sie sehen konnte, war er nicht verletzt. Von ihm stammte wahrscheinlich das Stöhnen, das sie gehört hatte.
    Sie konnte erkennen, dass das Zimmer durchwühlt worden war. Schranktüren standen offen, und Schubladen waren herausgezogen. Die Polster des Sofas und der Sessel waren aufgeschlitzt, die Kissen waren im ganzen Raum verteilt. Jemand hatte etwas gesucht.
    Der Mann versuchte, etwas zu sagen, und zerrte ungeduldig an den Fesseln. Lane musste über ihn steigen, um ins Haus zu gelangen. “Wenn Sie wollen, dass ich Ihnen helfe, müssen Sie stillhalten”, sagte sie.
    Wie sie jetzt feststellte, war er doch verletzt. Ein Auge war knallrot und fast zugeschwollen. Die Wunden und Prellungen in seinem Gesicht und an den Armen schienen nicht gefährlich zu sein, aber überall war Blut, auf dem weißen T-Shirt und seiner Jeans. Sie sah keine Kopfwunde, aber da musste eine sein.
    Lane hatte den Mann noch nie gesehen. Er wirkte jung, vielleicht Anfang zwanzig, und ganz offensichtlich hatte er Angst. Aus weit aufgerissenen Augen sah er sie wild an.
    Sie kniete sich neben ihn und warnte: “Es wird wehtun.” Dann riss sie das Klebeband von seinen Lippen.
    Vor Schmerz keuchte er auf. “Binden Sie mich los, bitte”, platzte er heraus. “Ich muss meinem Freund helfen.”
    “Ist Rick Ihr Freund? Was ist mit ihm passiert?”
    “Ja. Binden Sie mich los, dann zeige ich es Ihnen. Beeilen Sie sich!”
    Kaum hatte Lane den Knoten an seinen Händen gelöst, als der Mann sich aufsetzte, seine Hände befreite und sich daranmachte, die Fesseln an den Füßen zu lösen. “Langsam!”, sagte Lane, als er auf die Füße sprang. “Sie könnten einen Schock haben.”
    Sie stand ebenfalls auf, in der Hoffnung, ihn beruhigen zu können. Doch der Mann wirbelte herum, und alles, was sie sah, war eine riesige Faust, die auf sie zusauste. Der Schlag erwischte sie seitlich am Kopf, doch die Wucht des Aufpralls riss sie zu Boden.
    Ein Sofakissen federte ihren Sturz ab. Sie saß einen Moment da und kämpfte gegen die Benommenheit und einen heißen, stechenden Schmerz. “Was zum Teufel sollte das denn?”, fragte sie, aber es war niemand mehr da. Der Mann war verschwunden.
    Sie war sich nicht einmal sicher, wohin er verschwunden war. Als sie zur Terrassentür heraustrat, kam Rick gerade durch das Hoftor. “Geht es dir gut?”, fragte sie, schwach vor Erleichterung. Er blutete aus dem Mund, und es

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