Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
Vom Netzwerk:
zusammengekauert. “Ich habe schon viel zu viel gesagt. Jetzt bin ich so gut wie tot.”

39. KAPITEL
    A ls Janet Bonofiglio erwachte, hatte sie Kopfschmerzen. Sie schien von einem rosafarbenen Nebel umgeben zu sein. Das rötliche Licht pulsierte irgendwo in ihren Augen; nadelspitzer Schmerz überrollte sie in Wellen. Als wäre das noch nicht beunruhigend genug, nahm sie ein heftiges Pochen in ihrem Kopf wahr. Sie lag in einer Pfütze aus etwas Warmem und Klebrigem. Es fühlte sich an, als liefe ihr das Gehirn aus dem Schädel.
    Nein, unmöglich. Dann wäre ich bewusstlos. Ich könnte nicht denken und würde nichts spüren. Ich muss nachdenken! Denken!
    Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand oder wie sie hierhergekommen war. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war Priscilla Brandt, die gerade den Fernsehproduzenten mit ihrem Auto umbrachte. Oder war das nur ein bizarrer Traum gewesen?
    Janet versuchte, sich zu bewegen, aber es funktionierte nicht. Sie lag auf der Seite. Es sah aus, als befände sie sich auf der Bühne eines kleinen Theaters, das gerade renoviert wurde. Die Sitzreihen waren abgeschraubt und an der Wand aufgestapelt worden, und die altmodischen Logen wurden von Stahlträgern abgestützt. Der Raum schien leer zu sein. Wie war sie hierhergekommen?
    Sie versuchte noch einmal, sich aufzurichten, aber merkwürdigerweise konnte sie ihre Arme nicht hinter ihrem Rücken hervorziehen, und die Beine waren taub. Ihr erster entsetzlicher Gedanke war, dass sie gelähmt war.
Bitte nicht!
Lieber wäre sie tot, lieber würde sie ihren Verstand verlieren als das. Verzweifelt versuchte sie ein weiteres Mal, sich zu bewegen. Endlich spürte sie ein Prickeln in ihren Fingerspitzen. Verdammt. Sie war nicht gelähmt, sondern gefesselt. Jetzt konnte sie auch die Seile spüren. Ihre Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden. War das gut oder schlecht?
    Jemand näherte sich mit quietschenden Gummisohlen. “Wer ist da?”, rief sie.
    Niemand antwortete, aber eine dunkle Gestalt in schwarzen Sneakers kam vom anderen Ende der Bühne auf sie zu und blieb vor ihren Füßen stehen. Die Gestalt beugte sich drohend über Janet und warf dabei einen Schatten, der den gesamten Zuschauerraum auszufüllen schien. Unter großer Mühe drehte Janet den Kopf gerade genug, um ihn zu sehen. Ein Keuchen kam über ihre Lippen. Das war Giganten-Killer Jack! Er trug eine schwarze Skimaske, ein Kapuzenshirt und Jeans. Dasselbe Outfit wie der gnadenlose Paparazzo.
    Aber das war unmöglich.
Sie
war Jack. Sie hatte ein schwarzes Kapuzenshirt und Jeans getragen, bevor jemand sie ausgezogen hatte. Jetzt hatte sie nichts mehr an außer ihrer Unterwäsche, einem Stringtanga und dem BH. Sie hatte Priscilla dabei beobachtet, wie sie einen Mann mit ihrem Auto übel zurichtete. Janet hatte alles gefilmt, ehe ihr jemand eins übergezogen hatte. Mit etwas, das sich wie ein Baseballschläger angefühlt hatte. Sie hatte gedacht, es sei Priscilla gewesen, die auf sie aufmerksam geworden war, aber das hier schien ein Mann zu sein, der Größe und den breiten Schultern nach zu schließen. Oder wirkte er nur so groß, weil sie auf dem Fußboden lag und ihre Augen nicht richtig zu funktionieren schienen?
    “Darwin?”, fragte sie, “Darwin, bist du das? Nimm diese alberne Maske ab, bitte! Sie macht mir Angst.”
    Schweigend stand der Mann über ihr und starrte durch die Augenschlitze auf sie hinunter.
    “Ich weiß, dass du es bist”, sagte sie. Als sie einen stechenden Schmerz in ihren Augenwinkeln verspürte, zuckte sie zusammen. “Und ich weiß, dass du wütend auf mich bist, weil ich eure Klienten ausspioniert habe. Bestimmt hast du herausgefunden, dass ich es war, oder?”
    Der Mann musterte sie, ohne auch nur einmal zu blinzeln. Ihr Herz pochte noch heftiger. “Tut mir leid, dass man dir die Schuld für das Desaster mit Priscilla Brandts Mailboxnachrichten gegeben hat”, plapperte sie weiter. “Aber du hast mir doch selbst gezeigt, was man tun muss. Nicht, dass ich wirklich Hilfe gebraucht hätte. Ich bin hochbegabt, und ich habe Informatik studiert. Habe ich vergessen, dir das zu erzählen?”
    “Hochbegabt?” Er lachte höhnisch auf. “Du bist eine verdammte Idiotin. Was glaubst du, was das hier ist? Ein Witz? Ich weiß nur noch nicht, ob ich dir gleich diesen dämlichen Kopf abhacken soll. Oder soll ich lieber bei den Fingern anfangen? Und mich langsam hocharbeiten, bis nichts mehr von dir übrig ist als blutige Fleischklumpen?”
    Janet

Weitere Kostenlose Bücher