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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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anfangen?
    “Suchen Sie etwas Bestimmtes?”
    Beim Klang von Bayless’ Stimme wirbelte Lane herum. Er hatte die Augen geöffnet, und bei seinem Anblick wurden ihr die Knie weich. Sie wich zurück und stieß gegen die Boxen. Die katzengrünen Augen hatte er gestern Abend hinter der verspiegelten Sonnenbrille verborgen. Heute jedoch wirkten sie äußerst lebendig. Noch schlimmer, sie waren klar und wach. Keine Drogen vernebelten seinen Blick.
    Sie hatte soeben ihren Vorteil verspielt. “Ich habe geklingelt, aber niemand hat aufgemacht”, sagte sie. “Die Tür war offen.”
    “Also haben Sie sich eingeladen gefühlt?” Er setzte sich auf und fuhr sich über die kurzen Haarstoppel, ohne sie aus den Augen zu lassen. Die Narben in seinem Gesicht waren deutlich zu erkennen. Selbst jetzt, nach fünfzehn Jahren, jagte er ihr Angst ein. Ihr Magen verkrampfte sich, als sie die Scharte in seiner Unterlippe bemerkte. Das war ihr Werk gewesen.
    “Gehört es zu den Aufgaben einer Concierge”, fragte er, “ihren Kunden beim Schlafen zuzusehen?”
    “Wenn die Kunden es wünschen.”
    “Wie lange sind Sie schon hier?”
    “Ich bin gerade erst hereingekommen.” Sie musste vorsichtig sein. Dieser Mann hatte sie hereingelegt, sie der Prostitution angeklagt, ihr Handschellen angelegt und sie stundenlang darüber ausgequetscht, was sie in ihr Stofftier eingenäht hatte. Er war gemein zu ihr gewesen! Er hatte sie beschimpft und bedroht und ihr gesagt, er würde sie nie wieder zurück auf die Straße lassen, sondern ins Gefängnis stecken, bis sie achtzehn wäre. Und genau das hatte er auch getan.
    Sie war sich nicht sicher, ob ihre zittrigen Beine sie halten würden. Wut und Angst brodelten in ihr und drohten, die Kontrolle zu übernehmen.
    “Was machen Sie hier?” Er wickelte sich in das Laken, als wollte er aufstehen.
    “Sie haben Mäuse”, zischte sie ihm zu, um Zeit zu gewinnen.
    “Eine Maus”, korrigierte er. “Ich habe versucht, sie zu töten, aber sie ist nur verletzt worden.”
    “Sie hätten besser zielen sollen. Offensichtlich haben Sie danebengeschossen.”
    “Sie meinen das Humpeln? Das war die Mausefalle.”
    Ihr Lachen klang bitter. “Und jetzt versuchen Sie, sie mit Fast Food zu vergiften? Damit sie Bluthochdruck und Arterienverkalkung bekommt?”
    “Wenn es für mich gut genug ist, wird es auch für die Maus reichen.” Er hob die Schultern. “Gehört das auch zu den Aufgaben einer Concierge? Nach Mäusen zu suchen?”
    Sie holte tief Luft, immer noch zitternd. Genug Small Talk. Wenn sie seine Waffe gefunden hätte, wäre er jetzt tot. Und dieses Schicksal wäre noch viel zu milde für ihn. “Sie sind in mein Büro eingebrochen und haben mich bedroht. Warum?”
    Er hielt das Laken fest, als er vom Bett aufstand. Unter dem Lampenfuß auf dem Nachttisch lag eine Visitenkarte. Er zog sie hervor und zeigte ihr die Vorderseite der Karte. Es war ihre eigene.
    “War Ned Talbert auch ein Kunde von Ihnen?”
    “Nein.” Sie wagte nicht, ihm die Wahrheit zu sagen. Das würde sie nur in die Ermittlungen zu Talberts Tod hineinziehen. “Untersuchen Sie seinen Tod? Stellen Sie diese Fragen in irgendeiner offiziellen Funktion?”
    “Ned und ich waren unser Leben lang befreundet. Ich kenne ihn besser als jeder andere Mensch. Er hat sich nicht umgebracht – und genauso wenig hat er seine Freundin gefoltert und getötet. Jemand wollte ihn loswerden, und sie vielleicht auch.”
    Er drehte die Karte um und zeigte Lane das Wort, das auf der Rückseite stand.
    “Erpressung?” Sie schüttelte den Kopf. “Das ist zwar eine meiner Visitenkarten, aber es ist nicht meine Handschrift.”
    “Das hat Ned geschrieben.” Er fixierte sie mit scharfem Blick. “Wenn er kein Kunde von Ihnen war, wie ist er dann an Ihre Karte gekommen, und warum hat er Sie der Erpressung verdächtigt?”
    “Ich habe keine Ahnung, aber wenn Sie mir etwas vorwerfen wollen, sollten Sie schon mehr liefern als eine Visitenkarte mit einer handschriftlichen Notiz.”
    “Vergessen Sie nicht, Lucy, dass ich Ihre Vergangenheit kenne. Sie waren für ein paar ziemlich schäbige Vergehen im Knast. Da ich Sie verhaftet habe, kann ich das auch beweisen.”
    “Und was hat das mit dem Tod von Ned Talbert zu tun? Welche Rolle spielt es schon, dass Sie mich vor fünfzehn Jahren verhaftet haben?”
    “Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es herausfinden. Ich weiß, dass mehrere Kunden von Ihnen gerade eine ausgesprochene Pechsträhne haben. Judge Love,

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