Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
diesem Moment beschloss ich, dass es ein fürchterliches Wochenende werden würde. Ich mochte Sheryl und Duncan nicht, und ich wurde immer wütender auf Ryan, weil er mich überhaupt hier hergebracht hatte.
Die Pferde waren gesattelt und standen bereit. Sheryl hatte mir eine saubere Reiterhose geliehen, die so eng war, dass ich Angst hatte, ich könnte sie sprengen. Ryan trug eine alte Jeans, die er mitgebracht hatte. Wir beide trugen Reithelme, die uns Sheryl herausgesucht hatte. Da meiner nicht richtig saß, gab ich ihn ihr zurück. »Nein, danke«, meinte ich. »Ich brauche keinen.«
»Du musst einen aufsetzen. Es ist illegal, ohne Helm zu reiten.«
Sie stülpte ihn mir wieder auf den Kopf und befestigte den Riemen unter meinem Kinn. Ich kam mir unheimlich dumm vor und hätte beinahe losgeheult.
»Keine Sorge, du siehst toll aus«, meinte Duncan voller Zuneigung, und auf einmal fand ich ihn viel netter.
Duncan half mir in Jaspers Sattel. Ich musste zugeben, dass es ein schönes Pferd war, fast pechschwarz mit einem weißen Fleck im Gesicht. Es bewegte sich nicht, als ich eingeschüchtert auf ihm hockte und auf den Boden starrte, der auf einmal sehr weit weg zu sein schien. Ich wollte nur noch runter und auf dem schnellsten Weg nach Hause.
Ryan schien keine solchen Gedanken zu haben. Er ritt mit seinem Pferd Whisper an meine Seite und strahlte mich an. »Das ist großartig!«
Mir wurde schmerzlich bewusst, dass ich ihn unmöglich von dieser Sache abbringen konnte.
»Okay, seid ihr alle bereit?«, rief Sheryl mit ihrer grellen Stimme. »Ryan, du reitest neben mir. Duncan, du bleibst bei Mariella.«
Sheryl nahm ihre Zügel auf und trottete auf ihrem wunderschönen Pferd davon, das größer war als die anderen drei und Canon hieß. Ryan imitierte Sheryls Bewegungen, und Whisper trottete langsam los, woraufhin Ryan zwar sehr unsicher dreinschaute, aber ein breites Grinsen im Gesicht hatte.
Duncan sah mich freundlich an. »Ist alles okay, Mariella?« Er trug seine Brille jetzt nicht mehr und sah ohne ganz anders aus, meiner Ansicht nach viel attraktiver. Seine großen braunen Augen gefielen mir sehr.
»Ja, mir geht es gut«, log ich. »Und nenn mich bitte Ellie.«
»Okay, Ellie. Dann mal los.«
Duncans Pferd, Millie, trabte los, und Jasper folgte ihm einfach. Ich hielt mich verzweifelt an den Zügeln fest und hatte Angst, runterzufallen.
»Mach nicht so ein besorgtes Gesicht«, sagte Duncan, der mich über die Schulter hinweg musterte. »Wir müssen nicht schneller reiten, solange du das nicht willst.«
Sheryl und Ryan waren bereits ein ganzes Stück weit weg.
»Ryan scheint ein Naturtalent zu sein«, bemerkte Duncan kichernd. »Das wird Sherrie gefallen.«
»Schade, dass ich nicht mehr wie Ryan bin«, meinte ich und schniefte, da mir in der kalten, feuchten Luft die Nase lief. »Ich habe den Dreh noch nicht raus.«
»Das kommt schon noch, Ellie. Jasper mag dich, das sieht man. Und er mag nur Menschen, die ihn mögen und die wissen, wie man im Sattel sitzt.«
Ich lachte. »Du nimmst mich auf den Arm.«
»Warum sollte ich das tun?« Er brachte Millie zum Stehen und wartete, bis ich neben ihm war. Jetzt blitzten seine Augen, und er hatte eine rote Nase. »Du machst das wirklich gut, Ellie.«
Auf einmal war ich stolz auf mich. Ich hatte überhaupt keine Angst mehr. Gut, ich war noch vorsichtig, aber ich entspannte mich langsam. »Allmählich gewöhne ich mich an das Gefühl«, sagte ich fröhlich.
»Super. Wenn du so weitermachst, bist du in null Komma nichts eine gute Reiterin.«
Eine Stunde später trotteten Jasper und Millie Seite an Seite dahin, und ich fühlte mich großartig. Es war aufregend, im Sattel auf und ab zu hüpfen und die Kontrolle über ein Tier zu haben, das weitaus größer war als ich. Ich hatte keine Ahnung, wohin Sheryl und Ryan verschwunden waren, und es war mir auch egal. Duncan passte sehr gut auf mich auf, und er gefiel mir immer besser.
Duncan ließ Millie anhalten, und Jasper tat es ihr nach, ohne dass ich irgendetwas tun musste. Dann deutete Duncan auf ein kleines Gebäude vor uns. »Siehst du die Hütte da vorne? Die gehört uns. Dahin reiten wir. Sherrie und Ryan müssten schon da sein. Ah ja, das sind sie auch. Aus dem Kamin kommt Rauch. Das heißt, dass sie das Feuer angezündet haben.«
Ich starrte die Hütte an und konnte erkennen, dass Canon und Whisper davor angebunden waren. »Dann hattet ihr das so geplant?«, fragte ich ungläubig.
»Ja. Wir verbringen die
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